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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ist, daß es gar nicht erst zu einem Duell kommen wird, dann wird es sehr wahrscheinlich auch nicht dazu kommen.«
    Amelia faltete die Hände im Schoß und starrte hinaus auf die Straße. »Ich kann immer noch nicht glauben, daß Mr. Manwaring Dodgson meinetwegen herausgefordert hat.«
    »Ich schon. Ich weiß bereits seit einiger Zeit, daß Mr. Manwaring dich sehr gern hat, Amelia.«
    Amelia warf ihr einen leicht amüsierten Blick zu. »Wie ich vorhin bereits sagte, bildest du dir auf deine Beobachtungsgabe mindestens ebensoviel ein wie Masters.«
    Iphiginia kicherte. »Masters und ich haben wirklich viele Gemeinsamkeiten, nicht wahr?«
    »Ja.« Amelias Lächeln schwand. »Was willst du machen, Iphiginia? Du kannst nicht ewig die Rolle seiner Mätresse spielen.« »Ich weiß.«
    Amelias Antwort ging im Klappern von Kutschenrädern unter. Das Gefährt kam direkt vor dem Haus zum Stehen.
    »Ich frage mich, wer das sein kann«, sagte Iphiginia. »Es ist erst drei. Masters sagte, er und Mr. Manwaring würden nicht vor fünf erscheinen.«
    Amelia spähte aus dem Fenster. »Ich kenne die Kutsche nicht. Und ich kann auch nicht erkennen, wer aussteigt.«
    Iphiginia und Amelia warteten gespannt, wen Mrs. Shaw ihnen melden würde.
    Draußen in der Eingangshalle erklang leises Gemurmel, und einen Augenblick später wurde die Tür zur Bibliothek geöffnet.
    »Mr. Bennet Cloud möchte wissen, ob Sie zu Hause sind, Mrs. Bright«, sagte Mrs. Shaw.
    »Gütiger Himmel«, murmelte Iphiginia. »Marcus’ Bruder. Ich frage mich, was er will. Sie schicken ihn besser herein, Mrs. Shaw.«
    Als Bennet auftauchte, verriet seine Miene grimmige Entschlossenheit. »Guten Tag, Mrs. Bright. Danke, daß Sie mich empfangen.«
    »Kommen Sie herein, Mr. Cloud.« Iphiginia schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. »Dies ist meine Cousine, Miss Farley.«
    »Sehr angenehm, Miss Farley« Bennet bedachte Amelia mit einem steifen Kopfnicken.
    Amelia erhob sich. »Vielleicht würden Sie mit meiner Cousine lieber unter vier Augen sprechen.«
    »Wenn - wenn es Ihnen nichts ausmacht«, stammelte Bennet. »Ich möchte keinesfalls unhöflich sein, aber mein Anliegen ist recht persönlicher Natur.«
    »Natürlich.« Amelia verließ das Zimmer und schloß leise die Tür.
    Iphiginia faltete die Hände auf der Schreibtischplatte. »Wollen Sie sich nicht setzen, Mr. Cloud?«
    »Was? O nein. Nein, danke.« Bennet begann, ruhelos im Zimmer auf und ab zu laufen. »Die ganze Sache ist mir äußerst unangenehm, Mrs. Bright. «
    Iphiginia seufzte. »Erlauben Sie mir, es Ihnen leichter zu machen. Sie wollen mir zweifellos einen langen Vortrag über all die Gründe halten, aus denen ich Ihren Bruder nicht heiraten soll. Ich kann Ihnen versichern, Mr. Cloud, daß mir all diese Gründe bekannt sind.«
    »Nein.«
    Iphiginia blinzelte überrascht. »Wie bitte?«
    Bennet blieb stehen und drehte sich zu ihr um. »Ich bin gekommen, um Ihnen mitzuteilen, daß ich keinerlei Einwände mehr gegen Ihre Hochzeit mit meinem Bruder habe.«
    »Ach.«
    Bennet verzog das Gesicht. »Nicht, daß meine Einwände meinen Bruder in irgendeiner Weise beeinflussen würden. Er macht immer, was er will.«
    Iphiginia war plötzlich ehrlich besorgt. »Fühlen Sie sich nicht wohl, Mr. Cloud? Meine Haushälterin serviert gleich den Tee. Vielleicht tut Ihnen eine Tasse gut.«
    »Verdammt, ich brauche keinen Tee. Sie müssen meinen Bruder heiraten, Mrs. Bright.«
    Iphiginia sah ihn argwöhnisch an. »Warum?«
    »Weil ich glaube, daß er Sie braucht.«
    »Wer braucht mich?«
    »Verdammt, wie soll ich Ihnen das erklären?« Bennet begann erneut, im Zimmer hin- und herzustapfen. »Mrs. Bright, ich kenne meinen Bruder, so lange ich lebe.«
    »Das ist anzunehmen.«
    »Aber ich habe ihn nie ganz verstanden. Vielleicht habe ich auch nie versucht, ihn zu verstehen. Er schien kein Verständnis zu brauchen, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Nein, das tue ich nicht.«
    »Er war immer da.« Bennet machte eine ausladende Handbewegung. »Wie ein Berg oder das Meer oder irgendeine andere Naturgewalt. Oh, er kann verdammt stur sein und ziemlich halsstarrig. Aber er kam mir immer so stark vor.« »Stark zu sein bedeutet nicht, daß man nicht hin und wieder ein wenig Verständnis von anderen braucht«, sagte Iphiginia sanft.
    »Das ist mir inzwischen auch aufgegangen.« Bennet erreichte eins der Bücherregale an der Wand, drehte sich um und stapfte zurück. »Gestern nacht wurde mir klar, daß Marcus Tiefen hat, deren

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