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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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meinen, daß das fehlende Gefühle mehr als wettmacht.« »Mein Bruder wird Ihnen ein guter Ehemann sein, Mrs. Bright«, sagte Bennet, um Marcus zu helfen. »Ich glaube nicht, daß zarte Gefühle in Ihrer Ehe eine so große Rolle spielen werden. Schließlich sind Sie beide intellektuelle Menschen.«
    »Verdammt, was soll das denn nützen?« Iphiginia hätte vor Zorn und Erregung am liebsten geheult. »Jetzt hört mir mal alle zu. Ich werde keinen Mann heiraten, der grundsätzlich nicht an die Liebe glaubt.«
    Schweigen.
    Und dann trat eine große, vertraute Gestalt in den Flur.
    »Du hast mir beigebracht, fast allen meinen Grundsätzen untreu zu werden, Iphiginia«, sagte Marcus ruhig. »Bring mir bei, auch diesen über Bord zu werfen.«
    Sämtliche Köpfe drehten sich verblüfft zu ihm um. Sie alle waren so beschäftigt gewesen, miteinander zu streiten, daß niemand ihn hatte kommen hören.
    Iphiginia sah ihn an. Verlangen wallte in ihr auf. Sie liebte ihn so sehr. Sie hatte immer gewußt, daß sie füreinander geschaffen waren.
    Also mußte sie daran glauben, daß er lernen könnte, sie zu lieben.
    »O Marcus.«
    Sie flog durch die Eingangshalle und warf sich in seine Arme.
    Er fing sie auf und preßte sie fest an sich.

Kapitel zwanzig
    Die Neuigkeit, daß Dodgson kurz nach Einbruch der Dunkelheit heimlich die Stadt verlassen hatte, stieß eigentlich nur bei Amelia auf Interesse. Sie schluchzte erleichtert auf.
    Was die gesamte bessere Gesellschaft viel mehr interessierte, war
    die Verlobung des Earl of Masters mit seiner lebenslustigen Mätresse Mrs. Bright.
    Die Nachricht von der Verlobung und von dem Plan der beiden, per Sonderheiratserlaubnis so schnell wie möglich die Ehe einzugehen, hatte innerhalb kürzester Zeit die Runde gemacht. Am Nachmittag drängten sich im Park die Neugierigen und die Überraschten ebenso wie eine Reihe von Leuten, die dem Paar ihre guten Wünsche übermitteln wollten.
    Iphiginia saß hoch oben auf dem Kutschbock von Marcus’ elegantem schwarzen Zweispänner und erwiderte die Blicke der Menschen mit einem kühlen Lächeln und einem königlichen Nicken. Sie und Marcus begegneten den Kommentaren und versteckten Fragen mit höflicher Gleichgültigkeit.
    Am Abend begann die Inquisition aufs neue.
    Auf dem Ball der Binghams gesellte sich Herbert zu Iphiginia.
    »Sie dürfen es den Leuten nicht übelnehmen«, sagte er, während er einen Blick auf zwei beturbante Matronen warf, die ihr Kreuzverhör gerade beendet hatten. »Die Nachricht von Ihrer Verlobung hat eben alle überrascht. Ich muß zugeben, daß ich selbst ein wenig verblüfft war.«
    »Ich auch«, gestand Iphiginia mit einem Lächeln. Sie war froh, endlich ein nettes Gesicht zu sehen. Zoe und Otis hatten das Fest vor ein paar Minuten verlassen, und Marcus, der ihr die ganze Zeit beigestanden hatte, war losgegangen, um ihr ein Glas Champagner zu holen.
    Herbert schenkte ihr ein freundliches, tröstliches Lächeln, aber seine normalerweise fröhliche Miene drückte Besorgnis aus. »Ich möchte Ihnen keineswegs zu nahe treten, meine Liebe, aber sind Sie sicher, daß Sie das Richtige tun? Ich weiß, daß Masters reich ist und einen Titel hat. Aber eine Heirat ist eine ernste Angelegenheit.«
    »Ich versichere Ihnen, das ist mir durchaus bewußt.«
    »Als Ihr Freund kenne ich Sie wesentlich besser als Masters, und ich flehe Sie an, es sich noch einmal gut zu überlegen, ehe Sie diesen
    Schritt wagen. Es heißt, Sie wollen per Sonderheiratserlaubnis heiraten. Sie können doch sicher noch etwas warten?«
    Iphiginia sah ihn überrascht an. »Weshalb glauben Sie, daß Sie mich besser kennen als Masters?«
    Herberts Blick glitt über den überfüllten Ballsaal. »Das habe ich von Anfang an gespürt, Iphiginia. Sie und ich haben viele Gemeinsamkeiten. Mehr, als Sie wissen. Ich glaube, wir sind gewissermaßen vom gleichen Schlag.«
    »Mir ist bewußt, daß Sie mir ein guter Freund sein wollen, und das weiß ich durchaus zu schätzen.« Iphiginia berührte ihn sanft am Arm. »Aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich weiß, was ich tue.«
    »Ach ja?« Herbert sah sie an. »Ich hoffe nur, Sie haben recht, meine Liebe. Ich werde Sie vermissen.«
    »Mich vermissen?«
    »Ich fürchte, wenn Sie erst einmal mit Masters verheiratet sind, werde ich Sie nicht mehr so oft sehen.«
    »Mr. Hoyt, Sie tun ja gerade so, als würde man mich in ein Kloster stecken.«
    »Ich glaube, das Wort Harem trifft es besser«, sagte Marcus direkt hinter ihr.
    Sie drehte

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