Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm (German Edition)
loswerden.
Sosehr sie auch versuchte, den Blickkontakt mit ihm zu meiden, irgendwann musste sie ihn doch ansehen. Gegen den Türpfosten gelehnt, stand er da, die Arme vor der Brust verschränkt, und beobachtete sie genau. Sein Blick, der dem eines hungrigen Wolfs glich, ließ keinen Zweifel daran, was er dachte, und sofort überlief es sie warm.
„Du bist ein ausgebuffter Pokerspieler?“, stieß sie hervor, weniger aus Interesse als um überhaupt etwas zu sagen.
Kurz zuckte er mit den Schultern. „Wenn wir manchmal wegen des Wetters mit einem Bau nicht weiterkommen, vertreiben wir uns die Zeit mit Poker.“
„Heute Abend ist nichts weiter zu tun. Du kannst nach Hause gehen. Mach dir einen schönen Abend.“
Er kam näher und immer näher, und sie wich vor ihm zurück, bis sie schließlich mit dem Rücken gegen die Arbeitsplatte stieß. Wieder ließ sein Blick sie nicht los, und sie erbebte. „Den werden wir haben“, meinte er lächelnd. „Lass uns gehen.“
Verwirrt sah sie ihn an, doch dann begriff sie und wurde rot. „Wohin denn?“
Er stützte sich mit beiden Armen neben ihr ab, sodass sie wie in der Falle saß. „Wir essen bei mir.“
„Bei dir …“, wiederholte sie fassungslos und hätte sich kurz darauf ohrfeigen können. Wie hatte sie nur so blöd reagieren können.
„Ja, in der Lodge, die ich im Resort bewohne.“
Nie und nimmer. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, fest entschlossen, sich nicht wieder zu etwas überreden zu lassen, was sie später bereute. „Ich komme nicht mit zu dir.“
„Ist es dir denn lieber, dass dein Großvater uns zusammen im Bett findet, wenn er vorzeitig nach Haus kommt?“
„Was …“ Sie war schockiert, und gleichzeitig spürte sie, wie ihr heiß wurde vor Verlangen. „Dazu wird es nie kommen.“
Kurz blickte er auf die Uhr. „In etwa einer Stunde wird unser Dinner angeliefert. Hummer, Spargel, glasierte Karotten und zum Nachtisch deutscher Schokoladenkuchen.“
Hm … ihre Lieblingsgerichte. Woher …? „Das weißt du von Grandpa.“
„Ja. Er spricht besonders gern von dir.“
Wie peinlich. „Tut mir leid, dass du dir das alles anhören musst.“
„Du brauchst mich nicht zu bedauern. Er spricht mit so viel Zuneigung von dir, das kann mir gar nicht zu viel werden.“
Mann, was für ein Schmeichler . Aber dieser tiefen warmen Stimme war wirklich schwer zu widerstehen.
„Komm mit mir, Sabrina. Wenn du nach dem Essen wirklich nicht bleiben willst, bringe ich dich nach Hause. Andererseits …“ Kurz legte er ihr die warme Hand in den Nacken. „… verspreche ich dir, dich so zu verwöhnen, wie du noch nie verwöhnt worden bist. Erst werde ich deinen Körper mit den Händen erkunden, dann mit den Lippen …“
„Hör auf“, unterbrach sie ihn schnell, bevor sie noch schwach würde. „Ich möchte heute lieber zu Hause bleiben. Allein.“
Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Oh nein, da machst du dir selbst was vor. Ich musste den ganzen Tag an heute Morgen denken, an deine Küsse, den Duft deiner Haut … Und ich wette, dass es dir genauso gegangen ist. Denn du hast mich kaum aus den Augen gelassen, und ich konnte sehen, dass du mich genauso begehrst wie ich dich.“
Ihr Herz schlug schnell, ihre Haut glühte förmlich. Sollte sie wirklich jegliche Vorsicht vergessen und dem Drängen ihres Körpers nachgeben? Nein, das durfte nicht sein. Doch genauso plötzlich, wie die Panik sie überfallen hatte, verschwand sie wieder. Warum seinen Vorschlag eigentlich nicht annehmen? Warum sollte sie eine kurze Affäre mit Gavin nicht genießen und sich mal wieder ganz als Frau fühlen? Und wer war da besser geeignet als Gavin? Er war reich, selbstgerecht und arrogant, in einen solchen Mann könnte sie sich nie verlieben. Außerdem war sein Aufenthalt hier in Aspen zeitlich begrenzt.
Eine Affäre. Sieben Monate heißer Sex.
Bei dem Gedanken wurde sie ganz kribbelig vor Erregung. Doch dann fiel ihr ein, wie viel sie durch ihre letzte und einzige Affäre – die mit Russell – verloren hatte. Das Zuhause. Die Familie. Die Freunde. Als sie das Baby verloren hatte, hatte sie niemanden mehr gehabt, an den sie sich in ihrem Schmerz hätte wenden können. Und Russell war auf einem Auslandseinsatz gewesen. Aber das war schon Jahre her. Schließlich war sie nicht mehr achtzehn und auch nicht mehr so naiv wie früher. Und von ihrem Großvater einmal abgesehen war ihrer Familie sowieso egal, was sie tat.
Was also hatte sie zu verlieren? Ihr Herz ganz
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