Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm
sehen.“ Auch Gavin zog eine Hundertdollarnote aus dem Portemonnaie. „Ich nehme die Wette an. Wenn ich etwas während des Ingenieurstudiums gelernt habe, dann dass es immer eine Lösung gibt. Es ist nur eine Frage des Preises. Ich muss nur herausfinden, was Caldwell das Stück Land wert ist. Dann gehört es so gut wie uns.“
„He, warte mal!“, rief Gavin Blake hinterher, bevor sein Bruder in sein Auto steigen konnte. „Was ist denn das da an deinem Finger?“
Blake lächelte so zufrieden, als hätte er gerade ein Fünf-Gänge-Menü eines Gourmetkochs verspeist. „Samantha und ich haben in Las Vegas geheiratet.“
„Was?“ Gavin war schockiert. „Ich dachte, ihr wart da, um euch um deine Hotels zu kümmern.“
„Nein, diesmal nicht. Wir haben geheiratet und noch kurze Flitterwochen angehängt. Heute Abend werden wir die Familie damit überraschen.“
„Bist du vollkommen verrückt geworden?“
Ernst sah Blake ihm in die Augen. „Ja. Vor Glück.“
„Aber du arbeitest doch schon jahrelang mit Samantha zusammen, und du hast nie irgendetwas mit ihr anfangen wollen. Ja, du hast sogar gesagt, dass du Arbeit und Vergnügen immer strikt trennst. Und jetzt hast du deine Assistentin geheiratet?“
Blake wurde direkt ein bisschen rot. „Ja, ich weiß, das kommt überraschend. Ich war da wohl ziemlich blind.“
„Sei mal ehrlich, du hast dich doch nur an Samantha rangemacht, weil du sie als Assistentin behalten möchtest.“
„Anfangs hatte ich tatsächlich so etwas vor. Aber das hat sich geändert. Ich liebe sie.“
Gavin lachte laut los, bis ihm auffiel, dass sein Bruder nicht mitlachte. „Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“
„Doch. Liebe ist der einzige Grund, einen so entscheidenden Schritt zu wagen.“
Nicht für Gavin. In seiner Welt war Liebe etwas, das man unter allen Umständen vermeiden sollte, dem man aus dem Weg gehen sollte wie der Teufel dem Weihwasser. „Du sagst, du liebst Samantha. So richtig ‚bis dass der Tod uns scheidet‘ und so?“
„Ja, genau so.“
Zu Gavins großem Erstaunen sah Blake ausgesprochen glücklich aus. Wie hatte das geschehen können? Aber egal, diese Euphorie würde nicht lange anhalten. Blake war ein Workaholic. In dem Punkt waren sich die Brüder gleich. Frauen hassten das. Und Samantha würde ziemlich bald genug von den einsamen Abenden haben und ihre Koffer packen. „Ist sie schwanger?“
„Nicht dass ich wüsste. Und wenn, dann hätte ich auch nichts dagegen.“
„Habt ihr einen Ehevertrag gemacht?“
„Darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf.“
„Aber Blake! Wie kannst du nur so blind sein.“
„Ich bin nicht blind, im Gegenteil. Zum ersten Mal in meinem Leben sehe ich die Dinge klar. Samantha ist die einzige Frau, die ich wirklich will, und ich vertraue ihr hundertprozentig.“
Armer Irrer . „Und das, obwohl du weißt, dass Dad halb verrückt geworden ist, als Mom ihn allein gelassen hat?“
„Vielleicht bin ich verrückt, aber ich weiß, es wäre ein großer Fehler, wenn ich nicht alles daransetze, damit unsere Ehe funktioniert.“
„Dann kann ich dich nicht überreden, die Ehe annullieren zu lassen?“
„Nein.“ Das klang sehr entschlossen. „Und halte dich bitte aus der Sache raus. Ich dachte, du magst Samantha?“
„Ja, als deine Assistentin. Da ist sie sehr gut. Aber als deine Ehefrau? Brrr…!“
„Ja, sie ist meine Frau. Du solltest es selbst mal mit der Ehe probieren.“
Um Himmels willen! Er und Trevor waren die Einzigen, die dem Ehevirus entkommen waren, der in den letzten Monaten im Jarrod Ridge grassierte. Gut, dass bei ihm keine Gefahr bestand, sich anzustecken. „Dann kann ich dir wohl nur alles Gute wünschen und dir versprechen, dass ich immer für dich da bin.“
„Du meinst, wenn ich eine Schulter brauche, um mich auszuheulen? Keine Sorge, das ist nicht nötig.“
„Das meinst du.“
„Das weiß ich. Samantha ist die einzig Richtige.“
Gavin wollte noch etwas erwidern, aber dann überlegte er es sich anders. Blake war wahrscheinlich nicht mehr zurechnungsfähig, weil der Sex mit dieser Samantha so toll war. Aber warum hatte er deshalb gleich heiraten müssen? Doch es hatte keinen Sinn, weiter auf ihn einzureden. Man konnte nur hoffen, dass seine Frau mit ihren Forderungen nicht das Unternehmen ruinierte, wenn es zur Scheidung kam.
Während das Jarrod Ridge sehr luxuriös wirkte, strahlte das Snowberry Inn Wärme und Gemütlichkeit aus. Gavin war ein paar Mal um das Grundstück
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