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Verletzt

Verletzt

Titel: Verletzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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sind.“
    „Sie haben sich über mich ja gut informiert.“ Wieder meldet sich mein Bauch. Autsch! Ich sollte jetzt dringend ins Bett gehen. Oder zu Asha in die Krankenstation.
    „Ja, ich bin nur wegen Ihnen hier!“
    „Was?“ Er kommt mir jetzt ganz nah, zu nah für einen Flirt mit einem Unbekannten, zu nah für einen Gesandten. Er riecht gut! Zu gut für einen Gesandten. Was um Himmels Willen geht hier vor sich? Ich stoße ihn weg! Und er weicht zurück, nicht weil ich stärker bin, nur weil er es zulässt. Autsch, mein Bauch!
    „O Gott tut das weh!“
    „Was ist?“, er hört sich besorgt an und der Flirt ist zu Ende. Schlagartig.

Kapitel 12
     
    Meine Wunde brennt wie flüssiges Metall auf meiner Haut, meiner Bauchdecke, und wirft mich mit dem Rücken an die Wand. Ich stütze mich unbeholfen ab und presse einen Laut über meine Lippen, der sich nach Shit und Autsch anhört.
    „Alles okay mit Ihnen? Was haben Sie, Freija?“ Der Gesandte klingt nach Sorge und interessiert.
    „Ja, ja, alles in Ordnung.“ Wieder dieser unerwünschte Laut, der mich schwach klingen lässt. Aber ich bin doch schwach, fühle mich schwach, kann mich plötzlich kaum noch auf den Beinen halten. Warum will ich es nicht zugeben? Da fällt es mir ein.
    7. Gebot. Du sollst keine Schwäche zeigen.
    „Nein, ist es nicht“ sagt er, jetzt noch mehr besorgt und immer noch interessiert. Das Licht im Korridor geht an. Er hat es angemacht. Warum eigentlich erst jetzt? Fanden wir beide den Flirt im Dunkeln etwa angebracht? Fast so, als hätten wir beide etwas zu verbergen. Oder einfach nur, weil es Spaß gemacht hat?
    „Gott, du bist verletzt!“ Er sieht gut aus. Zu gut für einen Gesandten. Ist zu jung für einen Gesandten. Viel zu jung. Höchstens zwei Jahre älter als ich. Er ist tatsächlich riesig und er spricht von Gott. Noch nie habe ich das Wort Gott aus dem Mund eines Gesandten gehört. Und? Er hat „du“ zu mir gesagt. Es klang fast menschlich.
    „Du musst sofort zum Arzt!“ Er ist jetzt wieder ganz nah bei mir. Ich kann ihn riechen. Er duftet, als hätte es gerade aufgehört zu regnen. Er duftet gut! Zwischen den Fingern auf meiner Hand spüre ich noch mehr warme Feuchtigkeit. Ich brauche nicht hinzuschauen. Ich weiß auch so, was es ist.
    „Himmel, du blutest wie ein Schwein.“ Ich schließe meine Augen. Ich stoße ihn nicht weg. Dieses Mal nicht.
    „Entschuldige, das wollte ich so nicht sagen.“
    Ich werde nie wieder Schwein essen. Was geht mir nur für wirres Zeug durch den Kopf? Ich spüre seine kräftigen Arme, die mich tragen, als wäre ich ein Kind, ein Mädchen. Er trägt mich irgendwohin.
    In der Ferne höre ich seine Schritte, seinen Atem und dann eine andere Stimme.
    Asha.
    Das Licht ist jetzt noch heller. Es blendet mich durch meine geschlossenen Lider. Künstliches Licht. LED´s Ich weiß, dass ich mich auf der Krankenstation befinde. Nirgendwo sonst ist es so hell. Vielleicht direkt in der Sonne?
    „Was ist passiert? Was haben Sie mit ihr gemacht?“ Das ist Asha. Niemand stellt ihre Autorität hier, in ihrem Reich, in Frage. Auch nicht dieser Gesandte?
    „Ich? Überhaupt nichts! Ich habe Sie gefunden und hergebracht.“ Höre ich ihn sprechen. War da ein Zittern in seiner Stimme?
    „Gehen Sie da rüber! An den Kühlschrank und holen Sie mir drei Beutel. Nehmen Sie die, auf denen AB pos drauf steht. Stopp! Warten Sie! Ich habe es mir anders überlegt. Nehmen Sie zuerst die, auf denen Für Freija drauf steht. Alle! Schnell, Mann. Sie braucht Blut!“ Ich spüre ein Kitzeln in der Armbeuge. Seltsam, dass ich Asha´s Kanüle spüre, meinen Bauch aber nicht mehr. Ich öffne die Augen und lächle meine kleine Schwester an. Krankenschwester.
    „Danke“, das Wort ist nicht mehr als ein Lufthauch.
    „Bedank dich nicht zu früh. Das sieht schlimm aus! Wo bleibt das Blut?“
    „Das hier?“
    „Ja, geben Sie es schon her! Sie haben wohl noch nie Blut gesehen?“
    „Nicht so viel auf einmal“, gesteht er. Ich höre, wie Asha meine Bluse bis oben aufschlitzt, sehe ihr dabei zu als wäre es nicht wirklich.
    „Hier, nehmen Sie das und tupfen Sie alles auf!“ Er rührt sich nicht. „Mann, ich brauch Ihre Hilfe. Es ist außer uns keiner hier. Machen Sie schon! Wischen Sie das Blut weg! Ich muss sehen, was da los ist. Oder haben Sie auch noch nie eine nackte Frau gesehen?“ Meine Wangen würden rot anlaufen, hätte ich nur noch ein bisschen mehr Blut in meinen Adern.
    „Sie trägt die Tattoos!“, sagt er und

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