Verletzungen
»Mit den Subprozessoren ist soweit alles in Ordnung.«
»Ja«, bestätigte die Ocampa. »Aber Zimmerman hat folgendes herausgefunden: Wenn wir den Subprozessoren ein Stimulans hinzufügen, so werden dadurch die Synapsen angeregt – was dazu führt, daß sie die Datenimpulsmuster von den Gel-Massen des Speicherkerns fortlocken.« Sie sah zu Kim. »Es hat funktioniert, als wir den medizinischen Subprozessor mit der Arznei
behandelten. Dem Doktor geht es jetzt viel besser.«
Chakotay drehte sich um. »Haben Sie diese Maßnahmen
angeordnet, Fähnrich?«
Kims instinktive Reaktion bestand darin, jede Verantwortung abzulehnen und alles auf das psychotische Gebaren des Holo-Arztes zu schieben. Doch Kes’ Augen vermittelten eine stumme Bitte, und daraufhin fiel ihm die Entschlossenheit in Zimmermans Zügen ein. Er selbst hatte vermutlich ähnlich ausgesehen, als er Chakotay bat, ihn zu Paris zu schicken. Vielleicht machte das einen guten Offizier aus: Es ging nicht darum, jedes Problem selbst zu lösen; man mußte auch wissen, wann ein Kollege Vertrauen verdiente.
»Wir sollten den Rat des Arztes beherzigen«, erwiderte Kim ruhig.
»In Ordnung.« Chakotay nickte. »Behandeln Sie die
Subprozessoren. Aber schnell.«
Kim eilte Kes und Neelix voraus, um die bioaktive Weiche zu öffnen. Er hoffte, daß ihm kein weiterer Fehler unterlief. Aber diesmal fühlte sich alles richtig an.
Paris wandte sich halb vom Navigationspult ab. »Die Tutopaner neigen zur Xenophobie. Ich wette, der Captain und Torres sind praktisch die einzigen Außenweltler auf dem Planeten.«
»Tuvok?« fragte Chakotay.
»Scanne nach nichttutopanischen Lebensformen«, sagte der Vulkanier knapp.
In Hamilts Gesicht sah Janeway die Weigerung, Andross
nachzugeben. Sie konnte solche Empfindungen gut verstehen, doch unter den gegenwärtigen Umständen nützten sie ihnen nichts.
Sie trat zur Kommunikationskonsole, um bei dem Konflikt zu vermitteln. »Bestimmt gibt es die Möglichkeit, eine Vereinbarung zu treffen, die für beide Seiten…«
Andross winkte den Wächtern zu. Einer von ihnen hielt Torres fest, und ein anderer näherte sich Janeway.
»Zwingen Sie mich nicht, Sie noch einmal zu betäuben«, sagte der Bevollmächtigte und sah wieder zum Kom-Schirm.
B’Elanna Torres stieß den Uniformierten beiseite. » Versuchen Sie es nur!« fauchte sie.
»Die Sensoren orten zwei Nichttutopaner im zentralen urbanen Bereich«, meldete Tuvok. »Transferfokus wird ausgerichtet.«
»Transporterraum – bearnen Sie die beiden Personen direkt zur Brücke«, sagte Chakotay. Erwartungsvoll wandte er sich dem Oberdeck zu und hoffte, daß sie diesmal den gewünschten Erfolg erzielten.
Wenige Sekunden später materialisierten Janeway und Torres.
Die Klingonin wankte einen Schritt vor und ballte die Fäuste –
offenbar hatte sie gerade jemanden angreifen wollen.
»Chakotay!« entfuhr es ihr, und sie blieb stehen.
»Willkommen daheim«, begrüßte der Erste Offizier die beiden Transferierten.
»So gern bin ich noch nie zuvor zurückgekehrt«, kommentierte Janeway.
Bevor Chakotay etwas erwidern konnte, wurde die Voyager von einem Laserstrahl getroffen und erbebte. Auf dem Hauptschirm glitten die Sterne hin und her, als Paris das Schiff zu stabilisieren versuchte.
Janeway verlor keine Zeit damit, offiziell das Kommando zu übernehmen. »Bericht!«
»Schilde stabil«, sagte Tuvok, und es klang fast überrascht.
»Das Ortungspotential der Sensoren nimmt zu.« Kim versuchte nicht, sein Erstaunen zu verbergen. »Die Leistungseffizienz bei fast allen Systemen wächst. Alles funktioniert besser: die taktischen Kontrollen, energetischer Transfer, Deflektoren, Schilde… Vermutlich liegt’s an dem neuen Stimulans.«
»Nach wie vor steht uns nur wenig Energie zur Verfügung«, warf Tuvok ein.
»Nun, es ist immerhin etwas.« Janeway schritt die Rampe hinunter, und Chakotay gab den Kommandosessel frei. »Im Zentrum jener Stadt gibt es einen Gebäudekomplex mit
Transportverbindungen, die in acht Richtungen führen.«
»Ich hab ihn gefunden«, sagte Kim.
»Der Komplex enthält einen großen offenen Bereich.
In der Nähe davon befindet sich ein Kommunikationszentrum mit Computern.«
»Ich registriere starke elektrische Aktivität«, ließ sich Tuvok vernehmen. »Fünf Tutopaner halten sich in dem Raum auf.«
»Gut.« Immer wieder schüttelte sich das Schiff, aber Janeway schien überhaupt nicht darauf zu achten. »Wenn uns Paris das nächste Mal an dem Mond
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