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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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waren. Als er bei jener Gelegenheit von dummer Reue sprach, die ihn veranlaßte, ein Geständnis abzulegen…
    Daraufhin wäre Kim fast empört aufgestanden und fortgegangen.
    Paris’ seltsame Gleichgültigkeit schockierte ihn fast noch mehr als seine Schuld am Tod von drei Kameraden. Doch das seltsame Lächeln, das die Lippen des Piloten formten… Es veranlaßte Kim, sich zu beherrschen und am Tisch zu verharren. Er starrte auf seine Konsole hinab und fühlte sich an Reggy erinnert, einen Schulkameraden, der immer wieder Probleme verursachte.
    Einmal durchnäßte er den Pullover eines Mädchens mit einer Stasisblase Wasser, und nach diesem ›Streich‹ wirkte er so wie Paris jetzt: Er versuchte zu lächeln, weil er sich vor all den anderen nicht betroffen zeigen wollte, fühlte dabei den Blick des kleinen Mädchens, das, den Tränen nahe, zu ihm aufsah und sich fragte, warum er so etwas getan hatte…
    »Schämen Sie sich, Tuvok«, sagte Paris über die Schulter hinweg. »Andere Leute zu belauschen… Halten Sie ein solches Verhalten für ›logisch‹?«
    Tuvok bediente auch weiterhin die Kontrollen der taktischen Station. Er breitete die Verteidigungssysteme des Schiffes vor –
    offenbar rechnete er mit der Anweisung, ins tutopanische Sonnensystem zu fliegen. »Es bleibt mir gar nichts anderes übrig, als Sie zu hören, wenn Sie Ihre Meinung der ganzen Brückencrew verkünden. Ich bitte Sie, das in Zukunft zu unterlassen, Lieutenant.«
    Kurze Stille folgte, und die übrigen Offiziere gaben sich beschäftigt. Aber ihre unausgesprochenen Worte hingen verbalen Phantomen gleich in der Luft, flüsterten hinter Kims Stirn. Sie verstärkten die Anspannung im Kontrollraum der Voyager, und der junge Fähnrich spürte, wie sich das Unbehagen in ihm verdichtete. Gerade jetzt durften sie sich von solchen Dingen nicht ablenken lassen. Immerhin weilten sie in unmittelbarer Nähe eines Sonnensystems, das angeblich zu den mächtigsten im ganzen Quadranten zählte.
    Paris wußte nie, wann man besser einen Schlußstrich zog. »Wir bekommen nichts anderes zu sehen als das Innere dieses Schiffes…«, grummelte er vor sich hin.
    Die Tür des Bereitschaftsraums öffnete sich, und Captain Janeway kehrte mit Chakotay auf die Brücke zurück. Die Kommandantin nickte Tuvok zu, übernahm damit wieder das Kommando.
    »Wir lassen die nötige Vorsicht walten«, sagte Janeway und warf Chakotay einen kurzen Blick zu – ein Hinweis darauf, daß sie seinen Rat beherzigte. »Programmieren Sie einen Kurs zum sekundären System von Tutopa.«
    Paris seufzte, zögerte jedoch nicht, die Anweisung zu befolgen.
    »Kurs berechnet und eingegeben.«
    Janeway nahm seine Reaktion zur Kenntnis; ihrer
    Aufmerksamkeit schien nie etwas zu entgehen. »Es geht uns darum, Informationen über Wurmlöcher zu bekommen, Mr. Paris.
    Wir stoßen nicht ins Raumgebiet des Kartells vor, damit Sie sich in irgendwelchen Spelunken herumtreiben können.« Sie wandte sich an Chakotay. »Wo ist Neelix?«
    Äußerlich wirkte der Indianer völlig ruhig und gelassen, aber Kim zweifelte kaum daran, daß dieser Eindruck täuschte.
    »Anscheinend hat er Schwierigkeiten mit einem Boiler. Er müßte gleich hier sein.«
    »Das sekundäre System von Tutopa ist jetzt in
    Sensorreichweite.« Kim konzentrierte sich auf die Anzeigen seiner Instrumente. »Es werden keine Planeten der Klasse M
    geortet, dafür aber mindestens vierzig Schiffe und mehrere Raumstationen.«
    »Wir brauchen Neelix«, betonte Janeway.
    Chakotay klopfte auf seinen Insignienkommunikator. »Brücke an Neelix. Bitte kommen Sie…«
    Das Schott des Turbolifts zischte, noch bevor der Erste Offizier den Satz beenden konnte. Neelix eilte herbei. Er ruderte mit den Armen, und seine dünnen Haarbüschel zitterten wie im Wind.
    Irgendwie gelang es ihm, durch sein nervöses Gebaren größer zu wirken.
    »Bitte entschuldigen Sie die Verspätung. Kes brauchte mich.«
    »Freut mich, daß Sie doch noch kommen konnten.«
    Die Ironie prallte wirkungslos an Neelix ab. Er klatschte in die Hände und rieb sie. »Nun, was liegt an?«
    Die Kommandantin musterte ihn streng. »Wir fliegen gerade ins sekundäre System von Tutopa.«
    Jähe Sorge zeigte sich im Gesicht des Talaxianers. »Halten Sie das für klug? Ich habe Tutopa nie besucht, trotz der vielen Möglichkeiten, die sich dort bieten.«
    »Warum sind Sie nie dort gewesen?«
    Neelix stützte sich lässig an der Rückenlehne des
    Kommandosessels ab und beugte sich weiter vor, als es

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