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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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eintritt.«
    »Offenbar genießt sie Ihre Unterstützung.« Fee sah zu Janeway, und der Ärger verschwand ganz plötzlich aus ihrem Gesicht. »Mir fiel gerade ein, warum ich das Amt des Obersten Schlichters anstrebte – um zu verhindern, daß wir vom Kartell in ein namenloses Kollektiv verwandelt werden.«
    Paris beugte sich vor. »Sie sind also bereit, Tracer zu helfen?«
    »Ich werde dafür sorgen, daß man sie aus der Haft entläßt.« Fee richtete einen nachdenklichen Blick auf die Brückencrew der Voyager. »Nach den hiesigen Maßstäben sind Sie sehr ungewöhnliche Leute – weil Sie sich um das Individuum sorgen.
    Hoffentlich lernt mein Volk mit der Zeit, die Dinge aus einer ähnlichen Perspektive zu sehen.«
    »Wir haben ein Wort dafür«, sagte Janeway. »Wir sprechen in diesem Zusammenhang von Mitgefühl.«
    »Ich beneide Sie darum«, erwiderte Fee.
    Kapitel 25
    Nachdem das Prozessormodul wieder im Computerraum
    installiert worden war, begleitete Janeway Torres und Kim zur Krankenstation, um dort eine Prognose in Hinsicht auf die neuralen Gel-Massen zu hören.
    Zuerst dankte die Kommandantin dem Arzt für seine harte Arbeit. »Soweit ich weiß, haben Sie das Stimulans entwickelt.
    Dadurch waren die Sensoren der Voyager imstande, uns zu lokalisieren.«
    Zimmerman senkte den Kopf, doch Janeway bemerkte, daß er Torres einen kurzen Blick zu warf – er schien feststellen zu wollen, wie sie reagierte. »Ich habe nur meine Pflicht erfüllt.«
    Eine Sekunde später fügte Torres hinzu: »Danke.« Die
    Verlegenheit in ihrer Stimme machte deutlich: Sie begriff nun, daß sie den Doktor falsch eingeschätzt hatte.
    Kim reichte Zimmerman einen Tricorder. »Die zusätzlichen Chemikalien in der Nährmasse des Hauptkerns sind inzwischen neutralisiert worden.«
    »Gut.« Der holographische Arzt sah aufs Display. »Wir können das Prozessormodul aktivieren, sobald alle Verbindungen wiederhergestellt sind.«
    Chakotay betrat die Krankenstation. »Wir sollten die
    Gastfreundschaft von Min-Tutopa nicht viel länger auf die Probe stellen.« Er bemerkte Janeways fragenden Blick und fügte hinzu:
    »Der Doktor bat mich, die medizinische Abteilung aufzusuchen.«
    Zimmerman legte den Tricorder beiseite und faltete die Hände.
    »Ich möchte Ihnen zeigen, was ich herausgefunden habe.«
    Sein Gebaren war so ernst, daß Janeway nicht verstand, warum Kes so glücklich lächelte. »Gibt es ein Problem?«
    »Nicht unbedingt«, erwiderte Zimmerman. »Das geschädigte Gewebe hat sich regeneriert, was bedeutet: Nach der Aktivierung des Prozessormoduls müßte der Computer wieder normal
    funktionieren.«
    Janeway verbarg ihre Erleichterung und ahnte, daß es um etwas anderes ging. »Nun?«
    »Die Regeneration wurde von einem Protein stimuliert, das unvorhergesehene Nebenwirkungen hervorgerufen hat.«
    Kes schüttelte den Kopf. »Wenn man es so ausdrückt, klingt es nach einer Katastrophe. Obwohl es in Wirklichkeit etwas Wundervolles ist.«
    »Was denn?« fragte Chakotay neugierig.
    Der Blick des Doktors galt irgendeiner Stelle an der Decke. »Ich glaube, unser Computersystem entwickelt sich.«
    »Es entwickelt sich?« wiederholte Janeway. »Was soll das heißen?«
    »Es wächst«, antwortete Kes. »Auf die gleiche Weise wie ein Organismus nach der Zeugung.«
    »Nervenzellen haben sich von der allgemeinen Zellmasse gelöst«, erklärte Zimmerman. »Sie bilden einen neuen Zellstamm.
    Alles deutet darauf hin, daß sie mit einer langsamen Wanderung durch die Gel-Massen begonnen haben und entsprechende
    Veränderungen in den zentralen Subprozessoren bewirken. Das ist der erste Schritt zu völliger physiologischer Integration.«
    Janeway wußte nicht, wie sie das verstehen sollte. »Das hört sich so an, als sei der Computer lebendig.«
    Wieder kam die Antwort von Kes. »In gewisser Weise reagiert das ganze Schiff wie ein einheitlicher Organismus.«
    Chakotay atmete tief durch. »Erstaunlich.«
    »Welche Folgen hat die Entstehung der neuen Zellen für das Computersystem?« fragte Janeway. Ihr Interesse galt vor allem den praktischen Aspekten.
    »Eine höhere Integration könnte zu einer Verbesserung der Elaborationseffizienz führen«, meinte Kim.
    »Eine weitere mögliche Folge besteht in Intelligenz«, sagte Kes.
    »Intelligenz?« Janeway zögerte. »Glauben Sie, die Voyager könnte ein eigenes Bewußtsein entwickeln?«
    Dieser Punkt spielte für Dr. Zimmerman eine große Rolle. »In rechtlicher und psychologischer Hinsicht kann man dann von

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