Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)
dich nichts an.“
„Erst zwingt er dich mehr oder weniger, ihn zu heiraten, dann lässt er dich sitzen.“ Seine Züge verfinsterten sich, und er schüttelte den Kopf. „Für mich ergibt das keinen Sinn.“
„Er hat mich nicht sitzen lassen, und für die Scheidung gab es einen Grund, der hier nicht zur Debatte steht.“ Daisy drehte den Kopf und betrachtete das Foto auf dem Kaminsims mit einem wehmütigen kleinen Lächeln, dann wandte sie sich wieder Alex zu. „Cal ist ein guter Mann und ein ebenso guter Vater.“
„Aber nicht Charlies einziger Vater.“
„Charlie weiß, dass er außer Cal auch einen leiblichen Vater hat. Natürlich kann er sich darunter nichts vorstellen, schließlich ist er erst vier. Bisher hat er noch keine Fragen gestellt und ist eher stolz, dass er zwei Daddys hat. Wenn er alt genug ist, werde ich ihm alles erklären, bis dahin …“
„ Ich werde es ihm erklären.“
„Das wirst du nicht. Nein. Nicht, bevor ich weiß, wie es um deine Gefühle steht.“
„Die kennst du bereits. Ich will meinen Sohn.“
Wortlos starrten sie sich an, keiner bereit, auch nur einen Zoll zurückzuweichen.
Und während das stumme Wortduell andauerte, knarrte eine Stufe.
„Mommy?“
Ruckartig wandte Daisy den Kopf und erblickte Charlie auf halber Treppe, das Kinn und den gesunden Arm auf das Geländer gestützt. Auch Alex sah zu ihm hin. Lieber Himmel, wie viel hatte das Kind von dem Gespräch mitbekommen?
Sie sprang auf, lief aus dem Wohnzimmer und die Treppe hinauf. Liebevoll schloss sie Charlie in die Arme. „Was gibt es, Schätzchen?“
„Mein Arm tut weh.“ Er schmiegte den Kopf an ihre Schulter, doch sein Blick war auf Alex gerichtet, der sich jetzt ebenfalls erhob und in den Flur trat.
Daisy wandte ihm den Rücken zu, wie um Charlie vor ihm zu schützen. „Ich weiß“, sagte sie und drückte ihn enger an sich. „Und ich wünschte, ich könnte etwas dagegen tun.“ Sie küsste ihn sanft auf die Stirn. „Jetzt gehen wir auf dein Zimmer, und dann singe ich dir etwas vor. Einverstanden?“
Er nickte. „Kommt Alex auch?“
„Alex wollte gerade gehen.“ Mit Charlie im Arm stieg sie die Stufen hinab. Auf der untersten blieb sie stehen. „Du sagst ihm Gute Nacht, dann bringen wir ihn an die Haustür, okay?“
Der Kleine nickte ernsthaft, den Blick noch immer auf Alex geheftet.
Er erwiderte ihn mit einer Intensität, bei der es Daisy kalt über den Rücken lief.
Charlie hob den Kopf von ihrer Schulter. „Gute Nacht, Alex.“
Den Bruchteil einer Sekunde zögerte er, dann nahm er sein Jackett vom Garderobehaken und schlüpfte hinein, bevor er vor ihr und Charlie stehen blieb. Er sah sie nicht an, hatte nur Augen für seinen Sohn. Daisy hielt den Atem an.
Alex hob eine Hand und strich dem Jungen leicht über die Wange. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, und der strenge Ausdruck verschwand.
„Gute Nacht, Kleiner.“
10. KAPITEL
Daisy war nervös – was hatte er vor?
Als früh am nächsten Morgen – sie lag noch im Bett – das Telefon klingelte, war ihr erster Gedanke: Alex! Sie atmete auf, als sie feststellte, dass der Anruf von Izzy kam.
Sie hob ab. „Guten Morgen, Izzy.“
„Wie geht es Charlie?“
„Er schläft noch.“
„Entschuldige, dass ich so zeitig anrufe, aber wir machen uns solche Sorgen.“
„Das braucht ihr nicht. Den Umständen entsprechend geht es ihm gut, und in zwei, drei Wochen läuft alles wieder wie sonst.“ Wenigstens hoffe ich das, fügte sie im Stillen hinzu.
Der gebrochene Arm beunruhigte sie kaum, Charlie war ein robustes Kerlchen. Umso mehr alarmierte sie der Gedanke, dass Alex an seinem Leben teilhaben wollte. Was stellte er sich darunter vor? Gestern hatte er sich, zumindest dem Kind gegenüber, vorbildlich verhalten, aber sie traute ihm nicht. Sich selbst allerdings noch weniger, und eben das machte ihr Angst.
„Die Jungen und ich würden gern nachher vorbeikommen“, hörte sie Izzy jetzt sagen. „Geht das in Ordnung?“
„Selbstverständlich, etwas Abwechslung wird ihm guttun.“ Und mir auch. „Kommt, wann es euch passt, wir sind da.“ Sie legten auf, dann kletterte sie aus dem Bett und ging ins Bad.
Aber um ihren inneren Frieden war es an diesem Morgen schlecht bestellt. Jedes Mal, wenn jemand am Haus vorbeiging oder das Telefon klingelte, zuckte sie zusammen. Sogar Charlie fiel das auf.
„Was hast du, Mom? Warum bist du so nervös?“, fragte er, während er am Küchentisch in seinem Rührei
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