Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)
wirklich zu lieben. Und sprich nicht so laut, sonst weckst du ihn auf.“
Er presste die Lippen zusammen. Sein Atem ging schwer, doch er widersprach nicht.
Wie könnte er auch? dachte sie. Alex liebt niemanden, sein Herz ist aus Stein. „Du wolltest kein Kind“, wiederholte sie. „Cal wollte Charlie. Vom Moment seiner Geburt war er für ihn da und …“
„Ich wusste nicht einmal, dass du schwanger bist!“
„Cal liebt Charlie.“
„Dazu habe ich nie Gelegenheit bekommen!“
„Du wolltest ihn nicht, wie oft soll ich das noch wiederholen? Ein Kind braucht die Stabilität eines Elternhauses, und dazu warst du nicht bereit. Weder Kinder noch Ehe … erinnerst du dich?“
Sie sah, wie er zusammenzuckte, als sie ihm seine Worte entgegenschleuderte. Ungerührt fuhr sie fort. „Und solltest du es vergessen haben – es ist noch keine drei Monate her, seit du versichert hast, dass sich an dieser Einstellung nichts geändert hat. Oder willst du das leugnen?“ Sie verschränkte die Arme und sah ihn herausfordernd an.
Er sagte kein Wort, nur seine Augen verrieten den inneren Aufruhr. Sekunden vergingen, das Schweigen dauerte an. Vom Flur her hörte man das Geräusch von näher kommenden Hundepfoten. In der Tür zum Wohnzimmer blieb Murphy stehen und wedelte mit dem Schwanz.
Alex beachtete ihn nicht. Wie ein Tiger im Käfig lief er auf und ab. Schließlich ließ er sich wieder aufs Sofa fallen und blickte ins Leere. „Teufel noch mal!“
Was sollte sie darauf erwidern? Daisy konnte sich gut vorstellen, was in ihm vorging, all das hatte sie bereits durchgemacht – die Verwirrung, den Schmerz, die Unsicherheit. Nur zu deutlich erinnerte sie sich, wie er damals mit ein paar Sätzen ihren Hoffnungen und Wunschträumen jäh ein Ende bereitet hatte.
Wie er reagiert hätte, wäre sie plötzlich bei ihm erschienen, um ihm mitzuteilen, dass sie ein Kind erwartete, wagte sie sich gar nicht erst vorzustellen. Selbst jetzt wurde ihr bei dem bloßen Gedanken eiskalt. Unwillkürlich zog sie den Bademantel enger um sich und steckte die linke Hand in den rechten Ärmel und die rechte in den linken, wie um sie zu wärmen.
Er schwieg noch immer. Reglos saß er da und starrte vor sich hin. Sie fragte sich, was er in diesem Moment vor Augen hatte. Den verstorbenen Bruder? Seinen Sohn? Die geschiedenen Eltern? Die Trümmer eines sorgfältig geplanten Lebens?
Murphy kam in den Raum und schaute von einem zum anderen, als ob er sich fragte, weshalb sie mitten in der Nacht hier herumsaßen. Dann tappte er zu seinem Kissen neben dem Kamin, rollte sich zusammen und legte die Schnauze auf die Vorderpfoten.
Alex hob den Kopf. „Ich will meinen Sohn.“
„Deinen …“ Entsetzt starrte sie ihn an. „Du … du kannst mir Charlie nicht wegnehmen, dazu hast du kein Recht!“
„Ich habe nicht gesagt, dass ich ihn dir wegnehmen will, aber ich lasse mich nicht einfach beiseiteschieben.“ Kalt erwiderte er ihren Blick.
Daisy schluckte. In ihrem Kopf wirbelte es wild durcheinander. Was meinte er mit ‚beiseiteschieben‘? Was hatte er vor? Mit Charlie, mit ihr?
Was immer es war, sie würde es verhindern. „Du wirst ihm nicht wehtun, hörst du? Das lasse ich nicht zu.“
Eine steile Falte erschien auf seiner Stirn. „Warum um alles in der Welt sollte ich ihm wehtun wollen?“
Sie war aufgesprungen und lief erregt auf und ab, dann blieb sie vor ihm stehen. „Ich sage nicht, dass du das willst, lediglich, dass es dazu kommen kann. Charlie ist erst vier – viel zu jung, um zu verstehen. Ganz davon abgesehen hat er einen Vater.“
„Cal!“, stieß Alex verächtlich hervor. „Hast du ihn Charlies wegen geheiratet?“
Daisy schwieg. Was sollte sie darauf antworten, um beiden Männern gegenüber fair zu sein?
„Nun?“
Sie setze sich wieder. „Ja und nein“, begann sie zögernd. „Es war nicht so, als hätte ich mich auf den nächstbesten Mann gestürzt, nur um zu heiraten.“
„Nein?“ Sarkastisch hob er die Brauen.
„Nein“, bestätigte sie ruhig. „Er hat mich gebeten, seine Frau zu werden.“
„Und natürlich hast du sofort Ja gesagt.“
„Ich habe gesagt, ich werde es mir überlegen.“ Es war ihr nie in den Sinn gekommen, dass Cal um ihre Hand bitten könnte, der Antrag hatte sie mehr als überrascht. Sie waren gute Freunde gewesen, aber nicht mehr. „Er … er ließ sich nicht abweisen. Er war sicher, dass es funktionieren würde.“
„Funktionieren!“, wiederholte er. „Das nenne ich
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