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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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werden«, beruhigte Evelyn. »Bis ihr zu Hause seid, wird er die Katze angenommen haben.« Dann winkte sie ihnen zum Abschied, und von einer ganzen Horde von Katzen gefolgt, ging sie in das Haus zurück.
    »Eine außergewöhnliche Frau«, grübelte Robert Henderson. »So außergewöhnlich nett und ernst zugleich. Und ich bin fest überzeugt, sie versteht sich durchzusetzen.«
    Jill lachte, sagte aber weiter nichts.
     
     
     

4
     
    »Großvater, Colin Ford hat mich nach Wardston zum Essen und anschließend zum Tanzen eingeladen. Ist dir das recht?«
    »Aber sicher. Ich bin froh, wenn du etwas Zerstreuung findest. Übrigens wollte Reid in dieser Woche einmal abends vorbeikommen. Ich werde also anrufen und ihn für heute abend einladen.«
    »Gut. Ich bereite das Abendessen. Oh, es wird lustig sein, wieder einmal zu tanzen. Gott sei Dank tauchen die Farmer allmählich auf...«
    »Auftauchen? Ach ja, ich erinnere mich an deinen Entschluß, und ich vermute, das ist der Beginn des Feldzuges. Hast du es auf ein besonderes Opfer abgesehen?«
    »Wie häßlich von dir, das so auszudrücken... so kaltherzig und ränkevoll... ich werde demütig abwarten.«
    »Wenn dem so ist, dann mußt du einmalig sein. Nach meiner Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht suchen sich die Frauen die Männer und nicht umgekehrt. Das ist nur eine Frage der Taktik.«
    Jill lachte. »Nun schön, ich habe mir in dieser Hinsicht noch keine Gedanken gemacht und ich bin sicher, Colin ebensowenig. Und genau das willst du einen Verführungsversuch nennen!«
    Colin war ein dunkelhaariger, gutaussehender Mann, eine imponierende Erscheinung. Der Abend war ein voller Erfolg, und Jill freute sich. Dann lud Colin Jill und ihren Großvater ein, seine Farm zu besichtigen — »Sie werden entschuldigen, das ist ein Junggesellenhaushalt.«
    Robert nahm die Einladung mit geziemendem Ernst an, aber später sagte er zu Jill: »Ich halte die Vorzeichen für günstig. Jetzt müssen wir uns die Farm genau ansehen und unsere künftigen Pläne schmieden.«
    »Sei nicht immer so gemein. Ich mag Colin, und ich will seine Farm sehen.«
    »Natürlich. Du willst die Katze nicht im Sack kaufen. Sehr klug. Ich vermute, du willst sehen, wie er sein Vieh behandelt und ob er deine humanitären Ansichten teilt.«
    Unglücklicherweise tat Colin nichts dergleichen. Seine Schafe und Rinder waren hervorragend, seine Weiden waren üppig, das Gebäude neu und ziemlich gemütlich, obwohl es reichlich kahl war. (>Aber das läßt sich schnell ändern<, dachte Jill.) Doch da waren in zwei ziemlich unbequemen Hütten zwei Hunde angebunden. Jill stellte fest: »Die armen Burschen schauen ziemlich kläglich aus. Warum dürfen sie nicht herumtollen?«
    Zu ihrer Überraschung schüttelte Colin den Kopf. »Die sollen arbeiten. Ich hasse Hunde, wenn sie mir am Absatz herumtanzen. Ich lasse sie nur heraus, wenn ich sie brauche.«
    Jill war schockiert und wandte sich mit einer freundschaftlichen Geste an seine Hunde. Sie war jedoch ziemlich erschreckt, als der eine Hund bei ihrer Annäherung zurückschreckte. Colin lachte.
    »Man braucht sie nicht zu verwöhnen. Meine Arbeitshunde sind mehr an Fußtritte als an Liebkosungen gewöhnt.«
    Nach diesen bösen Erfahrungen war Jill an der gedeihenden Farm zutiefst uninteressiert.
    Als sie ziemlich schweigsam nach Hause fuhren, bemerkte Großvater plötzlich: »Ich vermute, daß sich deine Interessen nun in anderer Richtung bewegen.«
    »Ja, ich könnte es nicht bei einem Mann aushalten, der seinen Hunden Fußtritte gibt und sich für sie nur interessiert, solange sie für ihn nützlich sind. Und hast du festgestellt, wie abgemagert sie sind?«
    »Das Ende einer vielversprechenden Romanze«, kommentierte Henderson die Episode boshafterweise. Dann fügte er überraschend hinzu: »Ich habe es fast erwartet. Hast du gemerkt, daß der Cuthbert nicht eingeladen hat, heute mit uns zu kommen? Und als er mit uns redete, stieß er Kater George ziemlich grob vom Stuhl.« >George< hatten sie den Kater getauft.
    »Ein gräßlicher Mensch. Warum hast du mir das nicht gleich gesagt?«
    »Weil ich wußte, daß du es sehr schnell selbst merken würdest. Bedeutet dies nun das Ende aller Gesellschaften und Tanzabende? Ich würde das sehr bedauern. Junge Leute brauchen ihr Vergnügen.«
    »Ich habe keinesfalls vor, mich abzukapseln. Schließlich gibt es noch andere Männer.«
    Als sie Evelyn Garland von ihren Erfahrungen berichtete, lächelte die ältere Frau ihr

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