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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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selbstsüchtig, weil ich nun mal so veranlagt bin. Ich kann nicht schlafen, wenn ich weiß, daß ein Tier Hunger hat oder krank ist. Völlig blöd, ich weiß — und es ist kein Wunder, daß die Leute das ausnützen. Ich verfluche sie immer, aber ich nehme die Tiere auf, weil ich sonst unglücklich wäre.«
    »Aber ist es nicht schrecklich schwierig, so viele Tiere auf einem Platz zu halten?«
    »Zum Glück wohne ich nicht in der Nähe der Siedlung. Das wäre unmöglich. Mein Haus liegt zwei Meilen außerhalb auf meinem eigenen Grund. Ich habe keine unmittelbaren Nachbarn. Die Katzen streunen in den Büschen um das Haus herum, so daß ich sie außer der Fressenszeit kaum sehe, und die Hunde binde ich an, wenn ich das Haus verlasse. In einer Gegend, in der sich Farmer niedergelassen haben, kann man da allerhand Risiken eingehen. Und die Biester wären zu allem fähig.«
    »Und die Vögel? Mögen Sie wirklich Vogelkäfige?«
    »Ich hatte keine Wahl. Den Galah habe ich aufgenommen, weil er so vernachlässigt war. Er lebte immer in einem Käfig. Daneben bekam ich von einer Tierhandlung einige chinesische Wachteln, die ein trauriges Dasein gefristet hatten. Zum anderen sind meine Vögel nur vorübergehende Kostgänger — die einen habe ich verletzt auf der Straße gefunden, oder sonst jemand brachte sie mir, weil sie verletzt waren. Wenn es ihnen bessergeht, entlasse ich sie wieder in die Freiheit.«
    »Ich halte das für phantastisch, und es ist wunderbar von Ihnen.«
    »Och, alle ältlichen Mädchen sollten ein Steckenpferd haben. Kommen Sie doch mal und schauen Sie sich meine Tiere an. Und jetzt helfen Sie mir bei der Auswahl der Bücher.«
    Aber Jill gab nicht auf. »Wollen Sie wirklich diese Katze?«
    »Sicher nicht, aber irgend jemand muß sich ja um sie kümmern und sie füttern.«
    »Wie wäre es, wenn wir sie aufnehmen würden? Würde sie sich hier zu Hause fühlen, und würde es den Hund stören?«
    »Meine Erfahrungen mit den armen strolchenden Tieren ist, daß sie sich um nichts scheren und daß sie sich überall niederlassen, wo sie ein gutes Lager und Fressen finden.«
    »Dann können wir sie sicher aufnehmen.«
    »Ich habe schon davon gehört, daß Sie den Hund aufgenommen haben. Doch seien Sie nicht so weichherzig wie ich! Solche Hobbys sind das Privileg älterer Damen.«
    »Aber wir lieben Cuthbert. Großvater und er sind unzertrennlich.«
    »Ich bin ja so froh darüber. Ich habe mir arge Sorgen um den armen Hund gemacht. Er strolchte immer auf den Straßen herum, und ich wußte, daß er eines Tages überfahren werden würde. Der verdammte Jackson hatte niemals versucht, ihm ein richtiges Heim zu geben. Ich habe ihn zurückgebracht, aber er ist wieder ausgerückt. Natürlich behagte das dem neuen Eigentümer nicht. Ein paar Tage bevor Sie ihn gefunden haben, sprach ich mit Matthew Webster über den Hund. Und dann sind Sie gekommen und haben alle unsere Probleme gelöst.«
    »In Wirklichkeit hat mir Webster geholfen... Er hat sich um das Wesentliche gekümmert.«
    »Matthew mag das. Er kümmert sich häufig um meine Tiere und stellt fast nie eine Rechnung.«
    »Aber warum? Tierärzte sind doch im allgemeinen keine Philanthropen.«
    »Nun, Matthew ist es in gewisser Hinsicht. Er ist der Meinung, daß er den verdammten Farmern genug Geld aus der Tasche zieht und daß er verdammt sein will, wenn er sich nicht um Leute kümmern würde, die armen Tieren helfen. Entschuldigen Sie uns — Matthews Redeweise ist meist so ungehobelt wie die meine.«
    »Er ist sicher ein ungewöhnlicher Mensch. Aber — wegen dieser Katze. Am besten sagen wir Großvater Bescheid. Ich möchte, daß Sie ihn kennenlernen und sehen, wie sehr sich Cuthbert schon verändert hat.«
    Miss Garland zögerte. »Ich möchte beide gerne kennenlernen, aber ich bin schrecklich schmutzig. Ich habe an Mrs. Dorsets Haus Bretter genagelt. Doch die Katze ist am nächsten Tag wieder ausgerückt; zum Glück war ich da, um sie wieder einzufangen. Nicht, daß es mir Freude gemacht hätte, aber ich habe keine Angst vor geschlossenen Räumen wie Dr. Webster. Der Arme, er muß jedesmal durch die Hölle, wenn er das Tier hervorzerrt.«
    »Angst vor beengten Räumen? Und ich versuchte, ihn am Fuß herauszuziehen. Kein Wunder, daß er mich verfluchte.«
    »Ich weiß. Lassen Sie mich die Hände waschen, bevor ich zu Mr. Henderson gehe.«
    Großvater mochte Evelyn Garland auf den ersten Blick. Cuthbert, der sich an sie erinnerte, begrüßte sie mit begeistertem

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