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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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haben einen sechs Morgen großen Grund zu ihrer Verfügung. Es ist wunderbar, wie leicht Tiere voneinander lernen.«
    »Aber Ihr Garten ist reizend. Die Tiere scheinen nichts zu zerstören.«
    »Nein, sie toben ihre Wut auf den Wiesen aus. Doch schauen Sie sich Ihren Kater an.«
    Sie guckten durch die Leisten einer Kiste, aus der ihnen ein schwarzer Kater entgegenblickte. Er sah hungrig und erschreckt aus.
    »Armes Ding«, sagte Jill. »Ich frage mich, ob wir ihn jemals zähmen können.«
    »Ganz leicht. Er schnurrt, wenn ich meine Hand in den Käfig stecke und ihn streichle. Er sehnt sich wie Cuthbert nach einem Heim. Aber wir werden ihn hierlassen, bis Sie gehen. Dann werden wir Cuthbert darüber berichten. Jetzt ist er zu sehr damit beschäftigt, meine Hunde anzustieren, um Freundschaft zu schließen.«
    Die drei Hunde waren sehr voneinander verschieden. Eine goldschimmernde Cockerdame, die ausgesetzt worden war, weil sie als Weibchen unerwünscht war, eine Labradorhündin, ebenfalls goldfarben und wegen ihres Geschlechts verdammt. Dann war da noch ein kleiner verkrüppelter Foxterrier, den Jill abstoßend fand. »Er hätte gleich nach der Geburt getötet werden sollen. Seine Hinterbeine sind gelähmt. Aber mit der Zeit bemerkte ich, wie klug er ist, und er lernte schnell, sich auf seinen Vorderpfoten zu bewegen. Matthew sagt, daß er einen Herzfehler hat und nur noch ein Jahr leben wird. Ich wünsche, daß es für ihn ein glückliches Jahr sein wird. Ich werde ihn sehr vermissen, aber ich will nicht, daß er immer verkrüppelt herumkriecht.« Es klang, als ob sie von einem Kind gesprochen hätte.
    Das Haus selbst war beengt, aber ordentlich geführt, obwohl es augenscheinlich war, daß die Interessen der Inhaberin mehr außerhalb des Gebäudes lagen. Evelyn bestand darauf: »Schauen Sie sich doch zuerst das Vogelgehege an.«
    Sie betrachteten die Voliere mit der gebührenden Hochachtung. Es war ein großer, umsichtig gebauter Kasten, in verschiedene Abteilungen unterteilt, so daß sich die Vögel nicht gegenseitig in den Weg kamen. In einem Kasten hockten zwei bescheidene Spatzen, ein Star und zwei Amseln. »Das sind meine Invaliden. Ich fand sie zu verschiedenen Zeiten, und Matthew half mir, dem einen das Bein zu schienen. Er ist jetzt so weit, daß man die Schiene abnehmen und ihn fliegen lassen kann. Zwei andere waren nur betäubt. Ich habe sie vergangene Woche gefunden. Ich werde sie morgen alle freilassen, doch es werden immer wieder andere ihre Stelle einnehmen. Und hier sind meine chinesischen Wachteln... Sind sie nicht gebrechlich und faszinierend? Eine von ihnen brütet auf Eiern, die fast so groß sind wie sie selbst. Ich warte schon sehnsüchtig darauf, daß die Jungen ausschlüpfen...«
    Jill bemerkte beschämt: »Ich wollte, ich könnte Vögel in Käfigen lieben. Ich sehe ja ein, daß Ihre zu ihrem Schutz hier sind — aber wenn ich das Gefieder der Vögel sehe, überkommt mich ein kalter Schauder.«
    Ihr Großvater stimmte ihr zu. »Ich liebe auch ihr Gefieder, und ich stimmte Miss Garland zu, daß sie so bald wie möglich freigelassen werden sollten. Sie zu retten und dann wieder zu verlieren, ist eine höchst menschliche Tat.«
    Es war sechs Uhr, als sie aufbrachen. Jill fragte ihre neue Freundin: »Wann füttern Sie denn die ganze Horde?«
    »Jetzt gleich. Ich vermute, sie haben nur darauf gewartet, daß Sie gehen und sie ihr Fressen bekommen.«
    Sie bekamen ihr Fressen: ein erheiternder Anblick. Um Jills Wagen gruppierte sich ein Halbkreis von sechzehn Katzen jeden Wuchses und jeder Rasse. Zwei von ihnen hatten nur drei Beine. »Diese schrecklichen Kaninchenfallen«, erklärte Evelyn. »Aber sie kommen auch mit drei Beinen recht gut zurecht.«
    Die beiden Invaliden unter den Katzen wirkten entschieden athletischer. Ihr ganzes Interesse galt dem Wagen und dem Hund darin. Sechzehn Augenpaare starrten auf Cuthbert, der sich auf seinem Rücksitz sehr selbstsicher benahm und sich sichtlich bemühte, die Aufmerksamkeit der sechzehn Katzen souverän zu übersehen. Als Jill den Käfig mit der Katze brachte, war Cuthbert schon so verwirrt daß er kaum darauf achtete. Sehr ernst erklärte ihm Robert Henderson, daß dies seine Katze sei und er erwarte, daß Cuthbert sich anständig zu ihr verhalte. Cuthbert winselte und starrte in den Behälter, in dem er nur eine Katze entdeckte. Er wedelte mit dem Schwanz und versuchte, seinen Herrn zu beruhigen. Die Katze miaute leise.
    »Es wird schon alles gut

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