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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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lassen, nicht wahr? Am besten einzeln, denn um diese Zeit sind sie sehr lebhaft. Sonst nehme ich sie jeden Tag mit dem Auto zum Golfplatz mit, da haben sie weiten Auslauf. Aber wenn sie einmal über die Wiese toben dürfen, dann reicht das auch schon für die Nacht. Aber laß sie vor der Fütterung laufen, nicht nachher... Es ist wirklich alles so schrecklich einfach und steht obendrein noch auf dem Zettel.«
     
    Robert Henderson war großartig in Schwung. »Natürlich kümmere ich mich um die Bibliothek. Du wirst dort drüben alle Hände voll zu tun haben. Oder willst du lieber bis fünf Uhr warten, dann könnte ich mitgehen und dir helfen?«
    »Das ist lieb von dir, Großpapa, und deine moralische Unterstützung wäre mir eine Hilfe. Aber ich möchte doch lieber rechtzeitig aufbrechen, damit ich in Ruhe den klugen Zettel studieren kann. Ich war schon oft bei Evelyn, und die Tiere sind daran gewöhnt, daß ich allein komme.«
    »Wie du willst«, antwortete Henderson und lächelte verschmitzt, als er seine junge hübsche Enkelin an ihre beiden Liebesgeschichten erinnerte, von denen er nicht die geringste Ahnung gehabt hätte.
    »Und du achte bitte darauf, daß Cuthbert im Haus bleibt, wenn ich gehe. Er würde nur noch alles erschweren«, bat Jill ihren Großvater. Sie war ziemlich nervös, als sie das Haus verließ.
    Die Hunde begrüßten sie stürmisch, wie sie befürchtet hatte. Sie redete beruhigend auf sie ein und versprach ihnen, daß der Tee bald serviert werde. Als sie sich aber gerade den Schlüssel besorgen wollte, hörte sie ein seltsames, klägliches Weinen. Sie war entsetzt. Ein Baby! Jemand hat hier ein Baby ausgesetzt — daß sich Evelyn auch seiner annehmen werde, daran dachte sie mit Schrecken.
    Aber es war kein Baby. Am Verandagitter sah sie eine winzige schwarze Ziege festgebunden. »Was bist du denn für ein nettes Kerlchen«, sprach sie das Ziegenbaby an. »Aber, wie um alles auf der Welt, soll ich dich füttern?« Das Ziegenkind blickte Jill hilflos an und jammerte so herzzerreißend, wie Jill es von einem Tier noch nie gehört hatte. Hier stand sie nun vor einem Problem, das schwieriger zu bewältigen war, als Hunde, Katzen oder Vögel zu füttern.
    Dann entdeckte sie einen Zettel an der Hintertür, auf dem von ungeübter Hand geschrieben stand: >Liebe Miss Garland, habe kleine Ziege im Gebüsch gefunden. Mutter tot. Weiß, daß Sie sie gern haben werden, lieben ja alle Tiere. Tut mir leid, daß ich Sie nicht angetroffen habe. Komme in den nächsten Tagen auf einen Sprung vorbei. Herzliche Grüße, Tim Bolton.<
    Jill seufzte. Noch ein Tier für die arme Evelyn! Es war ein entzückendes kleines Geschöpf, aber die Tatsache blieb, daß sie es nicht hungrig lassen konnte. Sie mußte es füttern. Aber wie? Evelyn hätte sich sicherlich zu helfen gewußt. Da ihr nichts einfiel, wie sie mit diesem Problem hätte fertig werden können, beschloß sie, zunächst einmal die Hunde zu versorgen.
    Wie Evelyn prophezeit hatte, war das wirklich nicht zu schwer. Sie ließ die Hunde einzeln laufen. Nacheinander stürmten sie blitzschnell auf die Wiese hinaus, tobten dort eine Weile herum, kamen aber sofort wieder zurück, als Jill sie rief. Dann öffnete sie die Tür zum Speiseschrank und untersuchte seinen Inhalt. Das Fleisch für die Hunde war leicht zu finden, die Fütterung problemlos. Ihr wurde jedoch angst und bange, als sie die vielen Brocken für die Katzen sah — sechzehn an der Zahl. Zuerst verteilte sie die Hunderationen, die Katzen begannen sich gerade erst zu versammeln. Auf dem Zettel, den Jill jetzt zu Rate zog, waren die Namen und speziellen Wünsche der Herrschaften verzeichnet. Sie mußte beim Lesen lachen, trotz ihres Lampenfiebers.
    >Monica, potthäßliche Tigerkatze. Rickety Kate, schwarz, Roberta, cremefarben, eine Schönheit. Mitzi, flauschig, drei Beine...< Zum Schluß fehlte es Evelyn offensichtlich an der rechten Eingebung, denn von Millie wußte sie nur zu berichten, daß sie ganz grau war und drei Töchter hatte. Jill erinnerte sich, daß Evelyn die halbverhungerte Katze mit ihren drei Kleinen gefunden hatte und daß, dank Matthews Hilfe, kein weiterer Kindersegen zu erwarten war. Die drei schienen aber vollauf zu genügen, denn die Beschreibung war kurz: >Alle Farben<.
    Inzwischen hatten sich die Katzen auf dem Rasen versammelt. Sie waren von allen möglichen Plätzen herbeigeströmt. Einige waren von Bäumen heruntergeklettert, andere zwischen den Farnstauden der Pferdekoppel

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