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Verlieb dich nie nach Mitternacht

Verlieb dich nie nach Mitternacht

Titel: Verlieb dich nie nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Kent
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pustete er ihr ein wenig von dem Hanfrauch ins Gesicht, den er gerade inhaliert hatte. Er lachte dröhnend, als sie hustete und sich aus seinem Arm winden wollte, nur halb so entschieden, wie sie es vielleicht ohne das aphrodisierende Mittel getan hätte.
    »Wenn der kleine Bru sein Mädchen jemals im Arm halten wird, so wie ich dich in diesem Augenblick halte, dann wird sein Glück vollkommen sein.«
    »Und ihre Liebe wird ihn bis ans Ende ihrer Tage begleiten.« Zart flatterte ihre Zunge über seine Lippen. Sanft zog er sie an der Hand ins Schlafgemach.
    Zum Glück lebten und liebten Götter ewig.
    Und von nun an auch drei Menschenkinder, deren Schicksale auf ewig miteinander verbunden blieben.

I
    »Liebst du mich?«
    »Wie mein Leben.«
    Mit einem glücklichen Lächeln häufelte Maribel Weber, dreiundzwanzig, ledig, Kaffeemehl in die Filtertüte, füllte Wasser in die Maschine und knipste sie an.
    Es war der Morgen des dreizehnten Dezember. Unter ihrem Morgenrock trug Maribel nichts als nackte Haut, und im Zimmer nebenan wühlte Boris, der Mann ihrer Träume, sich in seine Kissen.
    Während Maribel die aufgebackenen Croissants aus dem Backofen holte und auf einen Teller legte, schweifte ihr Blick aus dem Küchenfenster. Das Haus, in dem sie wohnte, lag am Rande des Wasserschutzgebietes. Obwohl es der Jahreszeit entsprechend draußen noch dunkel war, wusste sie, dass sich ihr gegenüber nichts als flache, dünn besiedelte Landschaft erstreckte. Eine kleine Baumgruppe begrenzte am Horizont die winterlich kargen Felder. Der nahe Rhein grüßte mit dem typischen Tuckern der Dieselmotoren. Lastschiffe gehörten zu dieser Landschaft wie Möwen und Krähen, die sich im Frühjahr das Saatgut auf den Feldern teilten. Maribel mochte es, am Niederrhein zu leben. Auf die Frage: »Wo möchten Sie alt werden?« gab es für sie nur eine Antwort: »Natürlich hier, wo sonst?«
    Sie wartete nicht, bis der Kaffee sprudelnd durch die Maschine gelaufen war, sondern stellte das Glas mit Flüssighonig zu dem Orangensaft und der Butter aufs Tablett. Leichtfüßig schwebte sie hinüber ins Schlafzimmer.
    Boris lag nicht mehr im Bett, wie sie ihn verlassen hatte: auf dem Bauch, ein Bein angezogen, den linken Arm um den Kopf gelegt. Vielmehr stand er nackt, wie Gott ihn erschaffen hatte, mit dem Rücken zu ihr am Fenster und lauschte in sein Handy. An seinen angespannten Gesäßmuskeln, die sie zum spielerischen Hineinbeißen geradezu einzuladen schienen, erkannte Maribel, dass es sich um kein erfreuliches Gespräch für ihn handeln konnte. Es war noch nicht mal sieben. Wer rief zu dieser frühen Stunde bereits an?
    »Danke, dass du mich informiert hast.« Boris hörte, wie Maribel mit leisem Klirren des Geschirrs das Frühstückstablett auf dem Nachttisch neben dem Bett abstellte, doch er drehte sich noch nicht zu ihr um.
    Beunruhigt dachte er über die Nachricht nach, die er soeben erhalten hatte. Eine Bande von Hehlern hatte sein Internetgeschäft als Umschlagplatz für heiße Ware missbraucht. Ein Schaden in Millionenhöhe war entstanden. Deutschlands größte Boulevardzeitung brachte an diesem Morgen einen entsprechenden Bericht gleich auf der Titelseite und verkündete in großen Lettern, dass er, Boris, aktiv an den zwielichtigen Geschäften beteiligt war.
    »Du hast ja schon Gänsehaut auf dem Po. Komm endlich zurück ins Bett, frühstücken.« Maribel schlüpfte auf ihre Betthälfte und klopfte mit der Hand einladend auf die Matratze neben sich.
    Boris atmete bewusst aus, um sich zu beruhigen, bevor er sich ihr zuwandte. Die Liebe zu Maribel war bei Weitem das Beste, was ihm jemals im Leben begegnet war. Die wenigen Minuten, die ihnen vielleicht noch blieben, wollte er deshalb mit all seinen Sinnen genießen.
    Er grinste breit, als er sah, wie ihr Morgenmantel über ihren Brüsten aufsprang. Mit Schwung ließ er sich neben sie aufs Bett fallen. Maribel quiekte erschrocken auf, als der Orangensaft, den sie gerade trinken wollte, durch die Bewegung gefährlich nah an den Rand ihres Glases schwappte. Er ignorierte es. Lässig streckte er die Hand nach ihr aus und hakte sich in ihrem Ausschnitt ein.
    »Hast du immer noch nicht genug?«
    Mehr, mehr. Ihre funkelnden Augen lockten ihn vergnügt.
    »Von dir nie.« Begehrlich blinzelte er ihr in den Ausschnitt. Pralle, alabasterfarbene Brüste zogen seine Hand magisch an. Zart strich er mit den Fingerspitzen über die rosafarbenen Warzen. Sie revanchierte sich, indem sie sich spielerisch

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