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Verlieb dich nie nach Mitternacht

Verlieb dich nie nach Mitternacht

Titel: Verlieb dich nie nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Kent
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Friedrich die Küche.
    Maribel quiekte erschrocken auf, als sie Friedrich so unerwartet gegenüberstand. Sie hatte ihn nicht gehört.
    »Hast du mich erschreckt!« Ohne dass sie es beabsichtigte, rutschte ihr das persönliche Du heraus.
    Hart fasste er sie am Arm. »Was machst du hier? Weißt du nicht, wie gefährlich es für dich ist, so allein draußen herumzulaufen?«
    »Aua! Du tust mir weh!« Maribel spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Morgen würden sich seine Finger auf ihrem Arm blau abzeichnen. Sie versuchte, sich von ihm zu lösen, doch er lockerte de Griff nicht.
    »Begreifst du nicht, dass ich dich bloß beschützen will?«, fragte er.
    Aus großen Augen sah sie ihn an. War das das Zeichen, auf das sie so lange gehofft hatte? Von einer Sekunde zur nächsten überschlug sich ihr Herz fast vor Aufregung. Ihr blieb kaum noch genügend Luft zum Sprechen.
    »Du bist es also wirklich!«
    »Hast du jemand anderen erwartet?« Irritiert flog sein Blick durch den dunklen Raum.
    »Nein, überhaupt nicht. Nur dich, mein …«
    …geliebter Boris, hatte sie fortfahren wollen, doch sie schluckte die Worte hastig hinunter. Es war an Friedrich, seine wahre Identität aufzudecken.
    »Du willst mich schützen?« Sie warf ihm einen neckischen Blick zu, der ihn überraschte. »Vor wem?«
    Er zog sie näher zu sich heran. In seinen Augen flackerte es unruhig. Er spürte, dass sie mit ihm spielte, ihn lockte.
    »Du bist eine begehrenswerte Frau, Maribel. Viele Männer würden sich glücklich schätzen, dich in ihren Armen zu halten.«
    Seine Nähe nahm ihr den Atem, ihr Herz klopfte wild. Der breite, angeschwollene Striemen in seinem Gesicht verlieh ihm einen verwegenen Ausdruck. Sie verspürte plötzlich das fast übermächtige Bedürfnis, ihre Arme um seinen Hals zu schlingen und sich an seine Brust zu schmiegen. Sie wollte von ihm gestreichelt, bis zur Besinnungslosigkeit liebkost werden.
    »Und wie steht es mit deinem Interesse an mir?« Sie wusste, dass sie ihn herausforderte. Ihre Augen wanderten zu seinen vollen Lippen, die an einer Stelle aufgeplatzt und verkrustet waren. Auch eine Folge des Peitschenhiebs.
    Die Gefühle überwältigten Friedrich. Vor ihm stand Maribel, die Frau, die er vom ersten Augenblick an begehrt hatte, und bot sich ihm an. Mit lockenden Lippen und prallen Brüsten. Ihr verschleierter Blick verriet ihm, dass er keine Überredungskünste benötigen würde, um sie zu küssen. Langsam beugte er seinen Kopf zu ihr hinunter.
    Doch zu seiner Überraschung stemmte sie entschlossen die Hände gegen seinen Brustkorb.
    »Hast du nicht etwas vergessen?« Sag es. Gib zu, dass du niemand anderes als Boris bist.
    Er schmunzelte. »Du weißt, dass ich ungern über Gefühle spreche.«
    Enttäuscht und verärgert ging sie auf Abstand zu ihm. »Fällst du denn nie aus deiner Rolle? Wir beide wissen doch, dass du in Wahrheit ein ganz anderer bist!«
    Impulsiv fasste er sie bei den Schultern. »Du hast recht, in deiner Nähe bin ich ein anderer, fühle ich anders …«
    »Sag es, bitte.« Sie brauchte Gewissheit. Ihr Gefühl verlangte es.
    »Ich liebe meine Frau nicht. Das weißt du.« Er konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. »Komm.« Er wollte sie in eine der hinteren Kammern ziehen. Irgendwohin, wo er sie endlich in den Armen halten und ungestört lieben konnte. Nie hatte er eine vergleichbare Leidenschaft für Agnes oder irgendeine Frau sonst empfunden.
    Störrisch wie ein Esel wehrte sie sich dagegen, von ihm mitgezogen zu werden. »Nein. Nicht so. Ich möchte Klarheit.«
    »Du weißt, dass ich Agnes und den Jungen niemals verlassen werde. Aber das muss doch nicht bedeuten, dass wir zwei uns nicht lieben können.«
    Maribel begriff, dass sie aneinander vorbeiredeten. Entweder er konnte sie nicht verstehen – oder er wollte es nicht. Solange sie sich darüber nicht im Klaren war, würde Sie sich von ihm fernhalten. Er hatte ihr bereits genug Verletzungen zugefügt. Mehr wollte sie nicht riskieren.
    »Ausgerechnet du sprichst von Liebe?« Bewusst schlug sie einen spöttischen Ton an, als sie ihn an eins ihrer früheren Gespräche erinnerte. »Du glaubst doch nicht an Gefühle.«
    Friedrich ließ ihren Arm los, als hätte er sich verbrannt.
    »So schnell, wie ich dir in deine Zeit gefolgt bin, verschwinde ich vielleicht auch wieder. Wir kennen den Auslöser nicht. Auf dieser Ungewissheit lässt sich keine Liebe aufbauen. Und schon gar nicht möchte ich das Leben zweier Menschen zerstören, die

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