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Verlieb dich - Roman

Verlieb dich - Roman

Titel: Verlieb dich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Kaffee vorbei. Das kleine Café befand sich direkt neben dem Friseur. Gut für den Besitzer, weniger gut für Rafe, denn dort traf sich Pirro, Tante Vis Ehemann, sommers wie winters jeden Samstag mit seinen betagten Freunden.
    Heute lachte, wie fast jeden Tag in diesem Sommer, die Sonne vom Himmel. Pirro trug eine Baseballmütze, um seinen haarlosen Schädel vor der Sonne zu schützen, und ein farbiges Hemd mit weißem Kragen — makellos gebügelt dank Tante Vi. Er war von seinen Freunden umringt.
    »Hallo, Rafe!«, begrüßten sie ihn, ehe er den Mund aufmachen konnte.
    »Hallo, allerseits.« Rafe nickte zum Gruß mit dem
Kopf. »Ich hab’s eilig«, fügte er hinzu in der Hoffnung, dass sie den Wink verstehen würden.
    »Entschuldige, dass ich gestern Abend dazwischengefunkt hab«, meinte Pirro mit einem nicht gerade subtilen Augenzwinkern.
    »Kein Problem.« Rafe hatte nicht vor, sich von den Plaudertaschen der Stadt in ein Gespräch über sein Privatleben verwickeln zu lassen. Diese Männer waren schlimmer als die Frauen, die sich regelmäßig im Schönheitssalon trafen, um Klatsch und Tratsch auszutauschen. Rafe steuerte auf den Doughnut-Laden zu, aber es gab kein Entrinnen.
    »Vivian hat mir erzählt, dass deine Besucherin aus New York kommt«, bemerkte Pirro, um ihm weitere Informationen zu entlocken.
    »Ist ja sehr beruhigend, zu wissen, dass die Gerüchteküche unserer Familie nach wie vor gut funktioniert.« Höchstwahrscheinlich hatte Rafes Mutter heute schon in aller Herrgottsfrühe mit Tante Vi telefoniert.
    »Du willst wohl nicht darüber reden, wie?«
    »Nein.«
    Pirros bester Freund Ernie kam auf Rafe zu. »Macht etwa dein kleiner Freund da unten Schwierigkeiten? Es gibt nämlich Pillen, die in so einem Fall helfen. Pirro kann dir welche besorgen!«, dröhnte er, so dass sich die Leute auf der Straße nach ihnen umdrehten.
    »Halt die Klappe, Ernest!«, wies Pirro ihn zurecht.
    Rafe nickte nur und schüttelte sich. So genau wollte er über das Sexualleben seines Onkels gar nicht informiert sein.

    »Nein, ich habe diesbezüglich keine Probleme, Ernie, aber danke für den Tipp. So, ich hab’s wirklich eilig, also bis bald.« Er winkte seinem Onkel und dessen Freunden zu und betrat schließlich den Doughnut-Laden.
    Als er ein paar Minuten später mit dem Kaffee in der Hand wieder herauskam, hatten sich die Männer um Pirro geschart, der gerade etwas in sein Notizbuch kritzelte.
    »Bis demnächst, Pirro!«, rief Rafe.
    Pirro klappte hastig sein Notizbuch zu, dabei verdeckten seine Freunde Rafe ohnehin die Sicht.
    »Seltsam«, murmelte Rafe. Er konnte nur hoffen, dass er, wenn er einmal in ihrem Alter war, etwas Besseres zu tun hatte, als vor dem Friseursalon herumzuhängen.
     
    Sara verbrachte ihren ersten Tag in Hidden Falls damit, die Stadt etwas zu erkunden und einen Schaufensterbummel zu machen. In der Hauptstraße war bereits alles für das Festival bereit. Auf dem Bürgersteig standen Tische, Stühle und Sonnenschirme, und auf einer Grünfläche auf der gegenüberliegenden Seite wurden gerade ein paar Stände aufgestellt, an denen alles Mögliche feilgeboten wurde, angefangen von Wein über Kunsthandwerk bis hin zu diversen Speisen. In einer entfernten Ecke war eine provisorische Bühne mit Stühlen davor aufgebaut. Dort würde ganz offensichtlich irgendein Konzert stattfinden. Sara begann, sich auf das Festival zu freuen.

    Sie war enttäuscht, dass Rafe ihr bisher nicht über den Weg gelaufen war. Es war ihr gestern Abend nicht leichtgefallen, ihm zuzustimmen, als er ihr seine Gefühle – und seine Einstellung dazu – offenbart hatte, und sie begehrte ihn trotzdem immer noch. Jetzt, nachdem sie sich geküsst hatten, wusste sie, was ihr entging. Sie ertappte sich dabei, wie sie auf der Straße nach Rafe Ausschau hielt. Da sie ihn nirgends erspähen konnte, tröstete sie sich mit der Aussicht, dass sie viel Zeit miteinander verbringen würden, wenn sie morgen erst bei ihm eingezogen war.
    Bevor sie zu Angels Frühstückspension zurückging, kehrte sie noch in einem Internetcafé ein, um ihre E-Mails zu lesen. Sie hatte nicht vor, sie zu beantworten, weil sie nicht wollte, dass irgendjemand die IP-Adresse zurückverfolgen konnte. Aber sie musste wissen, ob jemand hinter ihr her war. Also überflog sie kurz die eingegangenen Nachrichten. Mal sehen … unzählige Scherz-Mails von ihren Cousins und Cousinen, Werbung von den diversen Geschäften, in denen sie normalerweise einkaufte, die

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