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Verlieb dich - Roman

Verlieb dich - Roman

Titel: Verlieb dich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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gab so vieles, das dagegensprach, dass er gar nicht gewusst hätte, wo er mit der Aufzählung anfangen sollte.
    Der Motor heulte auf und das kleine Boot machte eine Kehrtwende und fuhr dorthin zurück, wo es hergekommen war.

    »Wer war das?«, fragte Sara, den Blick auf die sich kräuselnde Wasseroberfläche gerichtet.
    »Mein Onkel Pirro. Er ist mit der Schwester meines Vaters verheiratet. Genau genommen ist er Nicks Schwiegervater. Er kann oft nicht schlafen und kommt dann zu einem Schachspiel oder einfach nur zum Reden bei mir vorbei.«
    Rafe fuhr sich mit der Hand durch die vom Wind zerzausten Haare. »Du wirst ihn sicher bald kennenlernen. «
    Sie lächelte. »Ich freue mich schon darauf.« Sie zögerte, kam einen Schritt näher. In ihren Augen lag ein verführerisches Funkeln. »Also … wo waren wir stehengeblieben? «
    Sie wollte dort weitermachen, wo sie aufgehört hatten, und das wollte er im Grunde auch. Aber irgendjemand musste Vernunft bewahren und auf sie beide aufpassen. Obwohl es ihm schwerfiel, machte Rafe einen Schritt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, um absichtlich für Abstand zu sorgen.
    »Was ist los?«, fragte Sara verwirrt.
    Der Anblick ihrer gekränkten Miene traf Rafe wie ein Schlag in die Magengrube. Er schüttelte den Kopf. Wenn sie doch nur wüsste, wie leid es ihm tat! Sie zu verletzen war wirklich das Letzte, was er wollte. Aber sie hatte das Thema Gefühle angesprochen, und damit ließ sie ihm keine andere Wahl, als ehrlich zu sein.
    Ehe er ihr eine Erklärung liefern konnte, sagte sie: »Das verstehe ich nicht. Wir sind doch beide ungebunden, oder?« Bei den letzten Worten versagte ihr beinahe
die Stimme, und Rafe fühlte sich gleich noch ein Stück mieser.
    »Richtig.« Er nickte knapp.
    »Und ich hatte den Eindruck, dass du den Kuss gerade eben genauso genossen hast wie ich – oder habe ich irgendwelche Signale falsch interpretiert?«
    Sara sprach Probleme immer direkt an. Ihre Geradlinigkeit war eine der Eigenschaften, die er am meisten an ihr schätzte.
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Wo liegt dann das Problem?«
    »Wir sind das Problem. Wenn wir uns jetzt auf eine kurze Affäre einlassen, gibt es am Ende garantiert Liebeskummer und gebrochene Herzen – auf beiden Seiten. «
    Sein Bruder ging zurzeit durch die Hölle – wegen einer Frau, die ursprünglich dasselbe vom Leben gewollt hatte wie er. Wozu sollte sich Rafe mit Sara sehenden Auges ins Verderben stürzen, wo sie doch das genaue Gegenteil von ihm war? Wenn er schon von vorneherein wusste, worauf es hinauslaufen würde?
    Sie holte tief Luft. Ihre Brüste hoben und senkten sich unter dem Shirt. Rafe machte sich auf eine Auseinandersetzung gefasst.
    »Du hast ja Recht.« Sie hob ergeben die Hände zum Zeichen der Niederlage. »Ich war im Grunde auch schon zu demselben Schluss gekommen.« Sie drehte sich um und starrte auf den See hinaus, die Arme um ihren Körper geschlungen.

    Um sich selbst Trost zu spenden?
    Oder weil ihr kalt war?
    Rafe trat hinter sie und zog sie an sich, um sie zu wärmen und um ihren sexy Körper noch einmal zu spüren, ehe er sie zu Angels Frühstückspension zurückbrachte, damit sie dort die Nacht verbringen konnte.
    Als ihm ihr Duft, vermischt mit dem Geruch des Seewassers, in die Nase stieg, wünschte sich Rafe nichts sehnlicher, als dass er seine Vernunft über Bord werfen und an Ort und Stelle über sie herfallen könnte. Schließlich war er Affären durchaus nicht abgeneigt, und die letzte war schon viel zu lange her. O ja, er sehnte sich danach, tief in sie einzudringen und sich mit ihr zu vereinen, und zwar nicht nur auf der körperlichen Ebene. Bei jeder anderen Frau hätte er nicht lang gezögert.
    Aber Sara war nicht nur irgendein williges, billiges Flittchen. Sie bedeutete ihm viel zu viel. So war es von Anfang an gewesen. Dieser Kuss war der Beweis dafür, dass er ihren Reizen widerstehen musste. Sein Bauchgefühl verriet ihm, dass ihm ein zeitlich begrenztes Abenteuer mit ihr nicht genügte.
    Doch auf mehr würde sie sich niemals einlassen.

Kapitel 6
    Rafe hatte unruhig geschlafen. Wie sollte er sich auch entspannen, nachdem er eine Kostprobe von etwas bekommen hatte, das niemals Wirklichkeit werden würde? Mit dem festen Vorsatz, sich auf den Alltag zu konzentrieren, stand er auf. Da er Gesellschaft bekommen würde, musste er den Kühlschrank auffüllen. Er duschte und fuhr in die Stadt. Als Erstes schaute er im Doughnut-Laden von Hidden Falls auf einen

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