Verlieb dich - Roman
Weise zu ihr hingezogen.
Er beschloss, das Thema zu wechseln. »Am Montagmorgen kommt eine Firma, um die Alarmanlage aufzurüsten. Im Moment ist sie scharf gestellt; du kannst also beruhigt schlafen.«
»Wir müssen darüber reden, was heute Abend passiert ist und was wir jetzt tun werden.«
»Dafür haben wir morgen den ganzen Tag Zeit. Wir werden auf keinen Fall noch einmal zum Festival gehen. Erst das Feuer, dann diese Warnung – wir bleiben zu Hause und warten ab, bis alle Besucher abgereist sind und sich die Dinge wieder normalisiert haben. Erst dann sind wir in der Lage, etwaige Leute auszumachen, die nicht hierhergehören.«
Sie nickte. »Stimmt. Guter Plan.«
»Mhm.« Er umklammerte den Türknauf.
Es war höchste Zeit zu gehen, ehe er womöglich irgendeine Dummheit beging. Zu ihr ins Bett steigen zum Beispiel, damit sie weiterhin so tun konnte, als würde er ihr nicht das Geringste bedeuten.
»Gute Nacht, Sara.«
Sie musterte ihn schweigend. Forschend.
Und es kostete ihn seine gesamte Kraft, sich umzudrehen und zu gehen.
Kapitel 13
Am Sonntagvormittag lockte der Klang von Saras Stimme Rafe aus seinem Zimmer. Er hatte die ganze Nacht kaum ein Auge zugetan, aber im Moment wollte er nicht mehr an all das denken, das dafür gesorgt hatte, dass er sich schlaflos auf der Couch herumgewälzt hatte. Er brauchte dringend einen Kaffee. Sara saß auf einem Stuhl in der Küche, barfuß, ansonsten aber bereits angezogen. Sie trug weiße Jeans und ein locker sitzendes Top, und sie telefonierte gerade.
Auf der Anrichte stand bereits eine Kanne mit frischem Kaffee, so dass er keinen aufgießen musste. Er spürte ein warmes Gefühl in sich aufsteigen, das er sofort gewaltsam unterdrückte. Sara gehörte nicht hierher. Es sah nur so aus, als würde sie sich bei ihm schon ganz zu Hause fühlen und es genießen, bei ihm zu wohnen. Sie war bloß auf seinen Schutz angewiesen, und er bot ihr einen sicheren Aufenthaltsort. Das war alles.
Rafe goss sich Kaffee ein und trank ihn schwarz. Er brauchte die starke Wirkung des Koffeins. Dann setzte er sich auf einen Stuhl am Tisch.
»Es geht mir gut. Was hat der Blogger jetzt wieder
behauptet?«, wollte Sara von der Person am anderen Ende der Leitung wissen, um wen auch immer es sich dabei handelte. »Tu mir einen Gefallen und bring es mir schonend bei, ja?«
Beim Zuhören wurden ihre Augen immer größer und der Mund blieb ihr offen stehen. »Frechheit! Haben diese Leute denn gar keinen Respekt vor der Privatsphäre anderer Menschen?« Sie seufzte und lauschte kurz. »Nein, du hast ja Recht, ich sollte mich lieber nicht über etwas aufregen, das ich ohnehin nicht ändern kann.«
Rafe nahm einen großen Schluck Kaffee. Zumindest hatte sie ihn stark gemacht, genauso, wie er ihn gern trank.
»Ich melde mich wieder. Bye, Dad.« Sie legte auf und drehte sich zu Rafe um.
»Das war mein Vater«, erklärte sie überflüssigerweise.
»Ist zu Hause alles in Ordnung?«
Sie nickte, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Vermutlich versuchte sie einzuschätzen, in welcher Stimmung er war.
Nun, er war nicht in der Stimmung, ihr seine Gefühle zu offenbaren.
»Was stand denn im Blog?«
»Ach, irgendetwas von wegen es sei ein geschickter Schachzug gewesen, ein Festival als Tarnung für unser heimliches Rendezvous zu wählen«, antwortete sie vage.
Er musterte sie mit schmalen Augen. »Und? Das
kann doch nicht alles gewesen sein, so, wie du dich aufgeregt hast.«
Sie seufzte. »Also gut.« Sie erhob sich und ging mit ihrer Kaffeetasse zum Spülbecken, um sie abzuwaschen. »Da stand, es hätte beim Tanz neulich ganz danach ausgesehen, als wären wir verliebt, und sie haben allen, die ebenfalls auf der Suche nach der großen Liebe sind, aufs Wärmste empfohlen, einen kleinen Abstecher aufs Land zu machen.« Sie wandte ihm den Rücken zu, während sie entnervt den Wasserhahn zudrehte und sich die Hände abtrocknete.
»Tja, wie es aussieht, weiß der Blogger nicht alles«, bemerkte er und lachte trocken.
Sara zog es vor, nicht auf seinen sarkastischen Kommentar einzugehen. »Ich nehme an, irgendjemand hat uns beim Tanz neulich beobachtet und Bericht erstattet. «
»Wahrscheinlich. Ich bin aber sicher, dass Angel diesmal nichts damit zu tun hat.«
Sara nickte. »Das glaube ich auch. Mein Vater hat versprochen, mich auf dem Laufenden zu halten, was die neuen Blogs angeht.«
»Gut.«
Sie schwiegen.
Es war kein angenehmes, entspanntes Schweigen wie sonst meistens. Die Stimmung zwischen
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