Verlieb dich - Roman
jüngste Drogenfahnder New Yorks. Rafe wusste, dass der Schein trügen konnte, und hoffte inständig, dass der Mann seiner Aufgabe gewachsen war.
Denn es war fraglich, ob Pirro imstande sein würde, die Nerven zu bewahren.
Im Laufe der nächsten vierundzwanzig Stunden war Lopez damit beschäftigt, die verdeckte Operation vorzubereiten. Er gab Pirro die Anweisung, ein Treffen zwischen Biff und Todd und dem angeblichen Lieferanten zu organisieren. Da Pirro sehr aufgeregt, ja, fast panisch war, dauerte es allerdings eine Weile, bis er begriffen hatte, dass er nicht tatsächlich mit seinem kanadischen Lieferanten Kontakt aufnehmen sollte, sondern Agent Lopez diese Rolle übernehmen würde.
Die verdeckte Operation wurde dann für zweiundzwanzig Uhr angesetzt. Pirro musste sich lediglich verkabeln lassen, dann am Treffpunkt erscheinen und die
Beteiligten einander vorstellen. Man ging davon aus, dass sich Biff und Todd selbst belasten würden.
Rafe und Sara würden im Hintergrund bleiben und Pirro und Lopez notfalls Rückendeckung geben. Sobald der erste Geldschein seinen Besitzer gewechselt hatte, würde Agent Lopez Biff und Todd verhaften, und mit einem bisschen Glück würden sie gegen einen Deal ihren Auftraggeber preisgeben.
Pirro hatte die strikte Anweisung erhalten, Stillschweigen zu bewahren, bis die Operation über die Bühne gegangen war. Nun galt es also, den Tag irgendwie zu überstehen. Pirro musste seine Frau nur noch ein allerletztes Mal belügen, dann war alles überstanden.
Unglücklicherweise waren sie vor der Operation allesamt bei Angel eingeladen, um die Leute von der Daily Post zu beeindrucken. Coop würde ebenfalls mitkommen und seine Kollegin überraschen. Er wollte Amandas Reaktion beobachten, wenn sie Rafe und Sara zusammen sah. Wie man es auch drehte und wendete, es würde auf jeden Fall ein langer Abend werden.
»Wie geht es dir?«
Rafe zuckte zusammen, als ihm Sara eine Hand auf die Schulter legte. Er hatte auf der Veranda gesessen und war so in Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie sie die Tür geöffnet hatte und herausgekommen war.
»Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.« Sie setzte sich neben ihn. »Nervös?«
Er zuckte mit den Achseln. »Für mich ist das Ganze
ein Routineeinsatz, ganz im Gegensatz zu Pirro. Er ist nicht belastbar.«
»Aber er wurde gut vorbereitet, und er weiß, was auf dem Spiel steht. Er macht das schon«, sagte Sara.
»Du hast keine Angst, er könnte es vermasseln?« Der Gedanke ließ Rafe einfach keine Ruhe.
»Er schafft das, da bin ich ganz sicher«, beruhigte ihn Sara noch einmal.
Es funktionierte. Ihm war gleich weniger flau im Magen – selbst, wenn sie im Grunde seiner Meinung war und das nur gesagt hatte, damit er die Ruhe bewahrte. Rafe lehnte sich zurück und brachte die Hollywoodschaukel mit dem Fuß zum Schwingen. Er genoss es, mit Sara hier zu sitzen und über wichtige Angelegenheiten zu reden.
»Lopez hat angerufen, während du hier draußen warst.«
»Was hat er gesagt?«
»Erstens hat er eine vorübergehende Sondererlaubnis für uns beide erwirkt; das heißt, wir dürfen an dem Einsatz heute Abend mitwirken, obwohl wir eigentlich noch im Krankenstand sind«, berichtete sie.
Rafe nickte. »Ein Problem weniger. Ich gehe mal davon aus, dass es keine nennenswerte körperliche Anstrengung erfordert, Lopez und Pirro zu decken.«
»Stimmt, das sollte sogar ein Krüppel wie ich schaffen. « Sie beugte sich vornüber und tätschelte ihr verletztes Knie.
Rafe wusste, dass sie mit ihrem trockenen Humor nur ihre Ängste überspielte. Aber sie hatte Recht,
der Einsatz heute Abend war eine Routineangelegenheit, und sollte es doch zu irgendwelchen unvorhergesehenen Zwischenfällen kommen, so war Rafe inzwischen wieder fit genug, um auch damit fertigzuwerden.
»Du hast vorhin ‚erstens‘ gesagt. Was wollte Lopez denn noch?«
»Ach ja, er sagte, er hat den Namen von Pirros kanadischem Lieferanten von einer Task Force etwas weiter östlich überprüfen lassen, die daran arbeitet, Lieferungen zwischen den USA und Kanada zu unterbinden. Wie sich herausgestellt hat, sind sie schon seit geraumer Zeit hinter ihm her. Es hieß, wir sollen uns nicht in ihre Ermittlungen einmischen, sie werden sich den Kerl selbst vorknöpfen … « Sie verstummte, in Gedanken versunken.
»Aber?«, fragte Rafe, weil er merkte, dass das noch nicht alles war.
»Aber es könnte sein, dass sie sich irgendwann bei Pirro melden, um mehr
Weitere Kostenlose Bücher