Verlieb dich - Roman
Informationen zu bekommen, oder weil er den Lieferanten identifizieren soll.« Es war ihr deutlich anzusehen, dass ihr das etwas unangenehm war.
Aber Rafe nickte verständnisvoll. »Eins nach dem anderen. Jetzt müssen wir erst einmal die heutige Operation erfolgreich hinter uns bringen.«
Sie nickte. »Wir haben es fast geschafft.«
»Wir müssen nur noch die Einladung bei Angel überstehen.«
»Wo wir gerade von Angel reden, hast du Nick schon
erreicht? Ich will wissen, wie es bei der Paartherapie war. « In ihrer Stimme schwang Hoffnung mit.
»Mit anderen Worten, du willst wissen, ob uns ein angenehmer Abend bevorsteht oder ob wir mit kriegerischen Auseinandersetzungen rechnen müssen«, stellte Rafe trocken fest. »Ich wünschte, ich wüsste es. Nick geht nicht ans Telefon.«
»Na ja, wir erfahren es ohnehin in … «, sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, » … einer halben Stunde. «
Rafe sandte ein Stoßgebet zum Himmel, auf dass der heutige Abend problemlos über die Bühne gehen möge.
Bei Angel angekommen nahm Rafe sogleich seinen Bruder beiseite und zog ihn vor die Tür, um sich ungestört mit ihm unterhalten zu können. Eigentlich machte er sich zwar schon genug Sorgen wegen Pirro und Sara, aber sein Bruder und dessen Ehe lagen ihm ebenfalls am Herzen, und Rafe wollte wissen, wie der erste Termin bei der Eheberatung gelaufen war.
»Und?«, fragte er Nick ganz direkt, sobald sie allein waren. »Wie war’s?«
»Na ja, wie du weißt, gehöre ich absolut nicht zu den Leuten, die große Reden schwingen. Trotzdem war ich derjenige, der für uns beide gesprochen hat.«
»Ich weiß, dass es noch zu früh ist, dich zu fragen, ob ihr Fortschritte gemacht habt, aber hast du das Gefühl, dass ihr auf dem richtigen Weg seid?«
Nick lehnte sich an die Hausmauer. »Nun, Angel hat immerhin zugehört. Ich habe ihr gesagt, dass ich
sie als meine Frau vermisse und dass wir Trauerarbeit leisten müssen, wenn wir eine Basis schaffen wollen, um weitermachen zu können. Die Therapeutin hat mir zugestimmt. Das nächste Mal werde ich den Schnabel halten, auch wenn es mich meine ganze Kraft kosten sollte. Ich kann nur hoffen, dass sie sich dann einbringt.« Er zuckte mit den Achseln. »Anderenfalls weiß ich nicht mehr, was ich noch tun soll.«
Rafe nickte. »Ich bin zuversichtlich. Sie liebt dich schon zu lange, um einfach alles hinzuschmeißen.«
»Ich hoffe, du hast Recht, aber sie scheint reichlich Erfüllung in dem zu finden, was sie jetzt tut.« Er deutete mit dem Kopf auf das Haus, die Frühstückspension, die der Stein des Anstoßes war.
»Sie will dich nicht verlassen. Du darfst nur nicht den Mut verlieren.«
»Und, gilt dasselbe auch für dich?«, konterte Nick.
Rafe wusste nur zu gut, was er meinte. Er wollte wissen, ob die Beziehung zu Sara mehr war als bloß ein kurzer Sommerflirt.
Rafe zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Wir haben nicht die gleiche Basis wie Angel und du.« Außerdem war Sara, was Beziehungen anging, immer noch eine unverbesserliche Pessimistin, im Gegensatz zu Rafe.
»In puncto Beziehungen hat eben jeder seine eigene Sicht der Dinge, basierend auf seinem persönlichen Erfahrungsschatz. Letztlich läuft alles darauf hinaus, ob man gewillt ist, an seiner Beziehung zu arbeiten oder nicht.«
Rafe schüttelte lachend den Kopf. »Du überraschst mich immer wieder«, sagte er zu seinem Bruder. »Mir war gar nicht klar, dass du so philosophisch veranlagt bist.«
»Tja, was soll ich sagen? Eine Trennung kann eben alles Mögliche bewirken. Unglücklicherweise habe ich diesbezüglich schon mehr als genug Erfahrungen gesammelt und weiß nur zu gut, dass auch die beste Beziehung zerbrechen kann, wenn sich eine der betroffenen Parteien weigert, ihren Beitrag zur Beziehungsarbeit zu leisten.«
Mit diesen mahnenden Worten drehte Nick sich um und ging ins Haus. Rafe blieb zurück und fragte sich, ob die Basis, die Sara und er im Laufe des Sommers geschaffen hatten, wohl so stabil war, dass sie darauf in Zukunft eine Beziehung aufbauen konnten.
Als Sara das Haus betrat, stieg ihr ein angenehm heimeliger Duft in die Nase, bei dem sie unwillkürlich lächeln musste. Es roch irgendwie nach Apfelkuchen und … Familie.
Angels Gäste waren im Foyer versammelt. Rafe war sogleich auf Nick zugestürmt und hatte sich mit ihm nach draußen verzogen, um sich mit ihm zu unterhalten. Sara hatte sich in der Zwischenzeit unters Volk gemischt. Zuerst hatte sie sich mit Tante Vi
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