Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)
weiter, denn die Frauen betraten gerade das Gebäude und ihm wurde bewusst, wo er war. Die Gala, natürlich! Hatte Renk sie doch eingeladen? Nein, beruhigte er sich, dann wäre er an ihrer Seite und nicht Yvonne. Ein anderer Gedanke blitzte auf. Er konnte sie nicht mehr erreichen, sobald sie im Festsaal waren! Er hatte schließlich keine Einladung. Fabian nahm drei Stufen auf einmal. Drinnen blendete ihn die Festtagsbeleuchtung und Schweiß rann ihm von der Stirn. Sein Blick wanderte durch den Raum. Als er Helen entdeckte, zerrte diese Yvonne bereits zur Kartenkontrolle. „Helen, warte!“, rief er durch den Saal.
Helen stoppte abrupt und Yvonne rannte beinahe in sie hinein. War das möglich? Sie drehte sich um und erblickte ihn. Fabians Haar war zerzaust, er war verschwitzt und schien aus der Puste zu sein. Aber er war noch sexier, als sie ihn in Erinnerung hatte. Ihr Körper reagierte sofort bei seinem Anblick. Ihr wurde heiß und schwindelig.
Eilig kam er auf sie zu. Helen schluckte trocken. Nein, sie war nicht gegen ihn immun. Sie wollte ihn noch immer mit jeder Faser ihres Körpers. Hier half nur eins: Sie musste Abstand zwischen sich und ihn bringen. Wohin konnte sie fliehen? Sie spürte, wie Yvonnes Hand sich fester um ihre schloss. „Ich bin bei dir“, flüsterte sie. „Du schaffst das schon!“
Da war sie sich längst nicht so sicher. Wahrscheinlich brach sie gleich in Tränen aus oder würde wütend herumschreien. Ihr Blick fiel an den Türstehern vorbei ins Innere des Festsaals. Da war Richard! Er würde ihr die nötige Kraft geben. Helen atmete auf und marschierte auf die Tür zu.
„Helen, bitte warte!“ Fabians Stimme klang flehend und schnitt ihr ins Herz. Sie ging noch einen Schritt schneller und hielt die Karten am ausgestreckten Arm dem Personal hin. Freundlich wurden sie willkommen geheißen.
„Ihre Eintrittskarte, bitte!“, hörte sie die Dame nun hinter sich sagen. Sofort sprangen die Türsteher an Helen und Yvonne vorbei und versperrten den Eingang. Er hatte keine Einladung, begriff sie. Steine fielen ihr vom Herzen. Zurück blieb ein wehmütiges Gefühl.
„Ich möchte nur kurz mit der Dame dort sprechen.“
„Sie scheinbar aber nicht mit Ihnen!“, stellte einer der breitschultrigen Männer fest.
Helen wagte einen Blick zurück. Fabian war wirklich hartnäckig. Sie machte einen Schritt in seine Richtung. „Ich kann und will nicht mehr vor dir weglaufen, Fabian. Bitte lass mich zufrieden! Ich ertrage deine Nähe nicht!“ Von dem Tumult waren einige der Gäste angelockt worden und sammelten sich um sie. Yvonne tippte ihr aufgeregt auf die Schulter. Helen ignorierte es.
Fabian versuchte verzweifelt, an den Türstehern vorbei Blickkontakt mit ihr zu halten. „Helen, du sollst nur wissen, dass ich nicht ...“
Der Rest seiner Worte ging unter dem Gebrumm des Türstehers unter. „Sie sind wohl begriffsstutzig. Verlassen Sie diesen Ort, sofort !“
Gleichzeitig zischte Yvonne Helen ins Ohr. „Da kommt Renk und, oh Gott, da ist auch Titus.“
Helen wirbelte herum und sah Richard direkt vor sich. Richard musterte sie anerkennend, dann blickte er zur Tür und seine Miene verfinsterte sich. Gleich darauf widmete er aber seine Aufmerksamkeit wieder ihr. „Meine Schöne, du kannst kaum erraten, wie erfreut ich bin, dich gerade jetzt und hier wiederzusehen!“
„Mir geht's genauso!“, stammelte Helen. Statt ihr wie gewöhnlich einen Handkuss zu geben, umarmte Richard sie und beugte sich vor. Reflexartig wich Helen zurück. Er wollte sie küssen, realisierte sie. Eigentlich hatte sie sich doch nichts anderes an diesem Abend gewünscht. Warum also nicht gleich? Was hatte sie noch zu verlieren? Entschlossen lehnte sie sich ihm entgegen.
Der Kuss war fordernd und feucht. Helen war erstaunt über Richards Ungestüm. Er musste sie sehr begehren, schoss es Helen durch den Kopf. Sie spürte seine Arme um sich, die immer fester zudrückten und plötzlich waren seine Hände auf ihrem Hintern. Irritiert löste sie sich von ihm.
Richard schaute in die Menschenmasse um sich und dann zu ihr. „Vielleicht ein bisschen vulgär, aber das war's wert!“ Er schob Helen eine Armeslänge von sich. „Danke meine Schöne, du hast wirklich Pfeffer.“
Helen runzelt die Stirn. Ein merkwürdiges Kompliment. „Äh, und danke für die tollen Rosen.“ Ihr war nichts Besseres eingefallen, denn der Kuss erschien ihr nicht sehr lobenswert.
Nun schien Richard verwirrt und zudem abgelenkt. Er ließ
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