Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)
musste zurück zu seiner Kundin. Aber seine Entscheidung war sowieso schon gefallen. Niemals würde er Helen freiwillig diesem Frauenheld ausliefern. „Ich werde sie nicht anrufen und nun muss ich zu meiner Kundin!“ Fabian tippte vielsagend auf den Wecker.
Sofort lief Renk wieder puterrot an. „Das hier geht vor! Übergib deine Kundin an jemanden anderen! Und dann schwing dich ans Telefon!“
„Nein. Entschuldige bitte!“ Fabian wunderte sich über seine eigene Ruhe, drehte sich um und ließ den völlig perplexen Richard Renk stehen. Der brauchte allerdings nicht lange, um sich zu berappeln und holte ihn auf halbem Wege ein.
„Was fällt dir ein!“, brüllte er erneut durch den Salon, schien sich aber zu besinnen und zischte leise: „Ich hoffe, du hast einen guten Grund, ansonsten betrachte dich als entlassen!“
Fabian lächelte. Die Antwort war einfach. „Ich bin in Helen verliebt! Deshalb kann ich sie einem Schürzenjäger wie dir nicht überlassen, der ihr am Ende nur das Herz bricht. Sie hat etwas Besseres verdient!“ Renk schnappte sichtlich nach Luft. „Ich denke, das ist ein guter Grund, oder?“, fuhr Fabian ungerührt fort. „Auch wenn du mich jetzt vielleicht nicht entlässt, ich kündige auf jeden Fall!“ Er fühlte sich, als ob eine große Last von seinem Rücken gefallen war. Beinahe beschwingt ging Fabian zu seinem Arbeitsplatz weiter. Gerade, als er hinter den Schirm trat, packte ihn Renk am Arm.
„Du kleine Kröte hast mich die ganze Zeit belogen! Du bist gefeuert und zwar fristlos!“
Eiskalte Augen starrten Fabian an. Es war ihm gleichgültig. „Lass meinen Arm los!“ Er sprach leise und warnend. „Meine Kundin wartet! Sobald ich hier fertig bin, packe ich meine Sachen und du wirst mich garantiert nicht wiedersehen!“
Renk drückte noch fester zu. „Du verschwindest sofort! Raus!“
„Lassen Sie den jungen Mann los! Er ist doch kein Schwerverbrecher!“, empörte sich Frau Markert nun.
Renk schien erst jetzt zu bemerken, dass noch jemand anwesend war. „Sie verstehen das nicht! Es wird gleich ein anderer Mitarbeiter zu Ihnen kommen.“ Damit zerrte er wieder an Fabian.
Die Kundin gab aber nicht klein bei. „Ich will keinen anderen. Dieser junge Mann soll mich frisieren. Und nun geben Sie ihn frei!“ Als Renk dem nicht nachkommen wollte, griff sie nach einer Haarschere von einem Wagen und stand erstaunlich flink auf. „Ich bin hier Kundin, und auch wenn ich schon alt bin, habe ich dennoch einen gewissen Einfluss!“ Sie hielt die Schere nun dicht vor Renks Gesicht. „Falls Sie auf ihren Ruf bedacht sind, dann sollten Sie jetzt meinen Friseur freilassen.“ Ganz nebenbei ließ sie bedrohlich die Schere auf- und zuschnappen. „Ansonsten werde ich Sie anzeigen, weil meine Haare aufgrund zu langer Wartezeit beschädigt wurden. Können Sie sich das erlauben?“
Fabian hörte, wie Renk mit den Zähnen knirschte. Ruckartig zog er seine Hand zurück und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort.
„Junge, Junge, da ist aber jemand wütend auf Sie! Erzählen Sie mir, was passiert ist? Sie müssen nicht!“, bremste sich Frau Markert sofort. „Aber ich muss gestehen, dass ich neugierig bin.“
Während Fabian ihr die Haare wusch, wich sein erstes Hochgefühl der Sorge um Helen. Er hatte bei der Arbeit alles aufgeklärt. Nur war Helen deshalb noch lange nicht vor seinem Chef sicher. Was, wenn der sie trotzdem einladen wollte? Fabian verspannte sich. Er musste sich Mühe geben, den Kopf seiner Kundin weiterhin sanft zu behandeln. Womit war Sophia wohl gerade beschäftigt?
„Ich verspreche, ich erzähle es Ihnen gleich! Ich muss nur kurz etwas regeln!“ Auf der Stelle eilte er in den offenen Salon und schaute sich um. Sein Chef war nicht zu sehen. Er schlich weiter zum Eingangsbereich, wo Sophia an ihrem Schreibtisch saß.
Sie blickte kaum auf. „Wenn du fertig bist, verschwinde“, sagte sie gelangweilt und tippte auf der Tastatur herum.
Fabian blieb ungerührt stehen.
„Was willst du?“, fragte Sophia nun genervt.
„Dir deinen Job retten!“, verkündete Fabian kühn. „Hast du schon mit Helen telefoniert?“
Sie schien irritiert. „Klar!“
Fabian sah ihr an, dass sie log. Es kam aber auch nicht darauf an, ob sie die Wahrheit sagte. Zumindest wusste er jetzt sicher, dass Renk tatsächlich Sophia auf Helen angesetzt hatte. „Dann wirst du deinen Job wohl verlieren, nach deinem letzten Schnitzer mit dem Transvestiten.“ Fabian versuchte gleichgültig zu
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