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Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)

Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)

Titel: Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurenka Jurk
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klingen, war aber tierisch nervös. Würde Sophia anspringen?
    „Ich weiß nicht, was du meinst.“ Sie hämmerte weiter auf die Tasten ein.
    Fabian setzte alles auf eine Karte. Er drehte sich um und sagte über die Schulter: „Ich wünsche dir viel Glück bei der Jobsuche.“ Nach drei Schritten brach das Klappergeräusch vom Computer ab. Als er sich umblickte, sah er eine verunsicherte Sophia hinter dem Schreibtisch kauern. Sie war zu bemitleiden. So oder so bekäme sie die Wut von Renk ab. Vielleicht war das die Strafe für ihre Arroganz, dachte Fabian. Er war sich jetzt jedenfalls sicher, ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben. „Hatte Renk dich nicht angewiesen, zukünftig genauer zu recherchieren? Wenn er erfährt, dass Helen Kreuzer nur Bühnenbildnerin ist und kein Musicalstar, wird es hier Tote geben!“ Das war zwar etwas theatralisch, aber es tat seine Wirkung. Sophia wurde blass und tippte schnell einige Tasten auf dem Telefon. Wahrscheinlich beendete sie den automatischen Rückrufmodus, der das Telefon klingeln ließ, sobald die Leitung beim Angerufenen frei wurde. Sie hatte Helen also tatsächlich noch nicht erreicht. Mehr konnte er hier nicht tun. Fabian beeilte sich, zu seiner wartenden Kundin zurückzukehren.
     

 
    12
     
     
     
     
     
    Helen saß gemeinsam mit Yvonne auf der Rückbank eines Taxis. „Du bist ja ein einziges Nervenbündel! So kenne ich dich überhaupt nicht.“ Sie sah besorgt zu ihrer Freundin, die ständig an ihrem todschicken Kleid herumzupfte. Das zarte Rosa, das mit Silberfäden durchwirkt war, ließ Yvonne grazil aussehen, ja geradezu zerbrechlich. Zum ersten Mal hatte Helen das Gefühl, ihre sonst so starke Freundin beschützen zu müssen. „Ich bringe den Kerl um, wenn er dir noch einmal wehtut!“, schwor sie inbrünstig aus einem plötzlichen Impuls heraus. Yvonne sah geschockt zu Helen herüber. Auch der Taxifahrer schaute ängstlich über die Schulter und bremste den Wagen ab. Helen war über sich selbst erschrocken und schlug sich mit der Hand vor den Mund.
    Mit einem Mal brach Yvonne in wieherndes Lachen aus und auch Helen musste losprusten. „Du bist die beste Freundin, die ich habe!“, japste Yvonne. „Trotzdem möchte ich nicht, dass du einen Mord für mich begehst.“
    Als sie ankamen, schien der Fahrer froh darüber zu sein, die gackernden Mädels loszuwerden. Helen war das egal. Sie war nur dankbar dafür, Yvonne eine Sekunde von ihren düsteren Gedanken befreit zu haben. Aber sobald sie die ersten Stufen des Gebäudes hinaufstiegen, wurde Yvonne wieder ernst.
    „Was, wenn er noch nicht da ist?“ Yvonne hielt mitten auf der Treppe inne.
    „Dann warten wir eben. Aber er ist sicher da. Offiziell hat die Party schließlich bereits vor einer Stunde angefangen.“
    „Oh Gott, wir sind bestimmt zu spät und er ist schon gegangen!“
    Helen hätte lachen können, wenn ihre Freundin nicht so aufgelöst gewesen wäre. „Bleib vernünftig!“, schalt sie Yvonne energisch. „Komm, alles Weitere klärt sich drinnen!“ Sie schnappte ihre Hand und zog sie die Stufen hinauf.
     
    Fast hätte er sie eingeholt. Fabian bremste seinen Wagen, um nicht bei Rot über die Ampel zu rasen und konzentrierte sich darauf, das Taxi mit den zwei Frauen nicht aus den Augen zu verlieren.
    Seine letzte Kundin Gloria, sie duzten sich mittlerweile, hatte ihn noch eine ganze Weile beschäftigt. Sie wollte seine Geschichte sehr ausführlich hören und wünschte sich außerdem eine extravagante Frisur. So war es nach acht, als er endlich seine Sachen packen konnte, um dem Salon Renk für immer den Rücken zu kehren. Immerhin hatte Gloria ihm versichert, auch zukünftig nur ihn als Friseur zu wollen, und er sollte sich melden, sobald er einen neuen Job hätte. Fabian lächelte bei dem Gedanken an die hilfsbereite Dame.
    Erst während des Gesprächs mit ihr hatte er begriffen, dass er seinen Job für die Frau, die er liebte, aufgegeben hatte, besagte Frau aber noch gar nichts davon wusste. Er fuhr auf direktem Weg zu Helen, und als er in ihre Straße einbog, sah er sie und ihre Freundin in ein Taxi steigen. Helen sah hinreißend aus in dem fließenden lila Rock und dem passenden, eng anliegenden Oberteil, das ihre weiblichen Rundungen perfekt zur Geltung brachte. Fabian hatte nicht lange nachgedacht und zur Verfolgung angesetzt.
    Er parkte den Wagen mitten vor der Treppe und rannte hinter den beiden Frauen her. Jemand beschwerte sich laut wegen des Autos. Fabian beachtete es nicht

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