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Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)

Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)

Titel: Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurenka Jurk
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seinen Blick wieder durch den Saal schweifen. „Du meinst, die Baccara-Rose?“, fragte er.
    Auch Helen war geistesabwesend. Sie hatte entdeckt, dass Fabian gegangen war. Sie blockte jedes Gefühl darüber ab. Etwas abseits sah sie Yvonne mit Titus ins Gespräch vertieft. Er hielt dabei ihre Hände und trat von einem Bein aufs andere. Helen lächelte. Sie wünschte Yvonne Glück. Dann wollte sie sich um ihr eigenes kümmern. Behutsam schob sie sich an Richards Seite, bis er sie bemerkte.
    „Ah, du gehst ja ran!“ Er ließ seinen Blick wollüstig in ihr Dekolleté gleiten und kniff sie leicht in den Hintern. Das war nicht gerade das, was Helen sich erhofft hatte und sie brachte wieder Abstand zwischen sich und Richard. Dieses Betatschen war ihr zuwider.
    „Tatsächlich, sie ist es!“, unterbrach Richard plötzlich ihre Gedanken. „Schau Süße, du bist echt nicht zu verachten. Aber da vorne ist soeben ein heißes, frisch geschiedenes Starlett aufgetaucht, bei der ich Chancen habe. Und du bist schlussendlich eben nur eine Bühnenbildnerin, nicht wahr?“
    Verblüfft riss sie den Mund auf. Hatte sie das richtig verstanden? Richard legte einen Finger an ihr Kinn und hob es an, wie bei einem kleinen Kind. Sie war viel zu perplex, um zu reagieren.
    „Nicht traurig sein. Für den Fall, dass wir gegen Ende des Abends keine Partner gefunden haben, können wir uns noch immer eine heiße Nacht machen. Aber jetzt entschuldige mich bitte.“ Damit dampfte er ab.
    War sie gerade zu einem Betthäschen geworden? So sah es jedenfalls aus, stellte Helen fest, nachdem sie die Szene Revue passieren ließ. Richard wollte anscheinend nur Sex von ihr und auch nur, wenn nichts Besseres da war. Männer waren doch alle Vollidioten! Soweit würde sie sich nicht herablassen. Dann lieber gar keinen Sex, beschloss sie.
     

 
    13
     
     
     
     
     
    Helen schaute auf ihren Wecker. 13:37 Uhr. Erschrocken setzte sie sich auf, sank aber gleich wieder zurück und presste sich die Hände an die Schläfen. Ein Stöhnen entfuhr ihr. Richtig, die Gala und der Wodka, fiel es ihr ein. Langsam kroch sie aus dem Bett und machte sich auf den mühsamen Weg ins Bad.
    Yvonne passte sie davor ab. „Ausgeschlafen?“
    „Glaub nicht. Mir brummt's noch zu arg im Schädel“, antworte Helen. „Wie bin ich nach Hause gekommen?“
    „Mit uns in einem Taxi.“
    „Uns?“, fragte Helen alarmiert.
    Yvonne fing an zu lachen, was Helen dazu veranlasste, sich die Ohren zuzuhalten.
    „Sorry“, flüsterte sie daraufhin. „Mit Titus und mir. Ich habe dich gerade in dem Moment gefunden, als du dabei warst vom Barhocker zu rutschen. Da haben wir dich nach Hause gebracht.“
    „Oh je.“ Helen war das schrecklich peinlich. Wann hatte sie sich das letzte Mal so sinnlos besoffen? Die Strafe mit der Übelkeit und dem Schwindel war wenigstens gerecht, entschied sie. „Entschuldige, dass ich euch den Abend versaut habe“, sagte sie kleinlaut.
    „Hast du nicht. Uns hielt sowieso nichts mehr auf der Party.“ Yvonne grinste übers ganze Gesicht.
    Helen versuchte zurückzulächeln. „Das freut mich für dich, ehrlich. Dann ist bei euch alles geklärt?“
    Yvonne nickte. „Er hat mir sogar die Scheidungspapiere gezeigt und erklärt, dass er schon lange getrennt lebte. Es war ein blödes Missverständnis. Er liebt mich!“ Sie bekam einen träumerischen Ausdruck. „Morgen nimmt er mich übrigens zu einem Tandemflug mit. Ist das nicht toll?“
    „Große Klasse!“ Es klang sarkastisch, was Helen gar nicht beabsichtigt hatte. „Ich glaube, morgen, ohne Kopfweh, kann ich mich besser mit dir freuen. Ich lege mich lieber nochmals hin.“
    „Natürlich. Übrigens hätte ich mich wahrscheinlich auch nach so einem Abend betrunken.“ Auf Helens fragenden Blick hin erklärte sie weiter: „Du hast gestern schon noch reden können! Außerdem habe ich gesehen, wie Renk dir an den Allerwertesten gefasst hat. Widerlicher Typ!“
    Kurz darauf verkroch Helen sich wieder in ihr Bett. In ihrem Kopf hatte sich ein Ohrwurm von Illegal 2001 eingenistet. In einer Endlosschleife summte er: „Nie wieder Alkohol“. Helen zog die Bettdecke über den Kopf. Es half nichts. Nur andere Gedanken vertrieben den Plagegeist. Die liefen aber alle auf den Widerling Richard oder Fabian hinaus. Und wenn sie zwischen den beiden wählen musste, dachte sie tausendmal lieber an Fabian.
    Was wollte er noch immer von ihr? Bei dieser Frage pochte ihr Herz sofort schneller, was leider die Kopfschmerzen

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