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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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sehnen.

    »Schmeck mal die Luft!«
    Alex nahm Liesel beim Wort und streckte die Zunge heraus.
    »Schmeckt salzig«, meinte er nach einem Moment und fügte dann wie einen wohlüberlegten Nachgedanken hinzu: »So sauber, als wäre sie gerade gebadet worden.«
    »Kein Nebel, kein Smog, kein Diesel.«
    »Genau.«
    In der Ferne erstreckte sich eine kleine Stadt entlang der Küste. An den Hängen klebten Häuschen. Das Ganze war gesäumt von Sandstränden. Eine Stadt wie aus dem Bilderbuch.
    »Wie hübsch!«, hauchte Marilyn.
    »Wo sind wir?«, fragte Alex.
    »Also, den Straßenschildern zufolge«, meinte Liesel lächelnd, »ist das unsere neue Heimat.«
     
    Eine Viertelstunde später fuhren sie in Piran Bay ein.
    »Also«, murmelte Marilyn mit Blick auf die Anweisungen, die der Anwalt ihr gegeben hatte, »da ist eine Abzweigung nach links hinter der Post neben einem großen Haus mit Namen Windswept. Das ist die Carantoc-Straße...« Sie wartete, bis ihr Lastwagen nach links abbog. »Dann die Straße entlang bis zu einer Rechtskurve, vier Häuser auf der linken Seite, und das nächste müsste...«
    Sie hielt inne, blickte auf, und als Liesel langsam anhielt, holte sie tief Luft.
    »... das Hotel Cornucopia sein...« Ihr Mund blieb ebenso offen stehen wie der ihrer Schwester und von Alex. Er drückte die Nase ans Fenster und hinterließ einen beschlagenen Kreis von seinem Atem. »Nein, das kann doch nicht...« Wieder sah sie auf die Wegbeschreibung. »Wir müssen uns irgendwo verfahren haben. Das kann es nicht sein...«

    Aber das steinerne Zeichen genau vor ihr ließ keinen Irrtum zu.
    »Willkommen in Hotel Cornucopia «, hauchte Liesel. Dann begann sie zu lachen wie eine Irre.
     
    Da sie nicht glauben konnten, am richtigen Ort gelandet zu sein, parkte Liesel den Wagen genau dort, wo sie auf der Straße stehen geblieben war. Dann waren sie alle hastig ausgestiegen, standen nun in der Auffahrt, die zum Hotel führte, und starrten es völlig ehrfürchtig und mit offenem Mund an.
    Der Eingang selbst war von zwei Steinsäulen eingefasst, der Weg von Azaleen in so verschiedenen Rosa-, Lila- und Blautönen gesäumt, wie man sich nur vorstellen konnte. Dahinter sah man die Flussmündung und ein wenig weiter entfernt das Meer. Die Straße verlief parallel der Flussmündung bis hin zur Spitze der Halbinsel, wo die Häuser aufhörten und die Dünenlandschaft begann.
    Das Cornucopia stand erhöht auf einem zwei Hektar großen Gelände zwischen der Straße und dem Fluss und war durchaus nicht die baufällige viktorianische Pension, die sie sich alle vorgestellt hatten.
    »Das ist ja ein Schloss«, meinte Alex atemlos. »Ich werde in einem Schloss leben.«
    »Oh, meine Güte«, rief Liesel, der vor Schock die Knie wackelten. Vor ihnen stand ein Dornröschenschloss mit spitzen Dächern und einem Turm. Es war wie eine Sandburg aus Stein, eine neugotische Verrücktheit, ein Fantasy-Märchen, ein Puppenhaus in voller Größe.
    »Das kann es nicht sein«, wiederholte Marilyn, hoffte aber insgeheim, dass es nicht zutraf.
    »Es steht aber auf dem Schild«, meinte Liesel achselzuckend.

    »Hotel Cor-nu-co-pia«, meinte Alex und fuhr mit dem Finger über den holzgeschnitzten Schriftzug an einer der Säulen am Eingang. Er buchstabierte das inzwischen vertraut klingende, aber unvertraute Wort phonetisch, wie Marilyn und Liesel es ihm bei schwierigen Wörern beigebracht hatten.
    »Sieh dir das nur an!«
    »Hat dich Stephen Kingston nicht vorgewarnt?«
    »Stephens Informationen waren ebenso spärlich wie die Haare auf seinem Kopf. Wie spät ist es?«
    »Fast halb sieben.«
    »Wir sind hier um acht mit Lorraine verabredet.«
    »Lorraine? Ach ja, die mysteriöse Miss Veasey, Angestellte des Jahres, die uns über alles im Cornucopia aufklären soll. Na, wenn sie erst um acht auftaucht, haben wir fast zwei Stunden, um hier herumzuschnüffeln!«, rief Liesel fröhlich.
    »Du willst hineingehen?«, fragte Marilyn nervös.
    »Du hast doch die Schlüssel, oder?«
    »Aber meinst du wirklich, dass das geht?«
    »Warum denn nicht? Was willst du? Sollen wir etwa im Wagen sitzen und warten, bis uns jemand die Erlaubnis gibt, unsere eigene Haustür aufzuschließen?«
    »Na, vielleicht warten wir einfach, bis diese Lorraine auftaucht.«
    »Warum denn? Hier ist doch niemand, oder?«
    Marilyn schüttelte den Kopf
    »Es ist seit Nancys Tod geschlossen.«
    »Und jetzt ist es unser Haus. Was meinst du, Alex?«
    »Gehört uns das jetzt wirklich, Mum?«
    Marilyn

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