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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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behalten Sie die Kappe!«
    Sie strebte zur Tür, aber er holte sie ein und schlang seinen Arm um ihre Taille. »Verraten Sie mir, was Sie vorhaben«, flüsterte er in ihr Ohr, während sie sich vergeblich zu befreien suchte. »Normalerweise bin ich ein Gentleman. Aber hier steht zu viel auf dem Spiel...«

    Da hörte sie unvermittelt auf, sich in seinem Arm zu winden und erstarrte - so plötzlich, dass sein Atem stockte. Zimt. Ihr Haar duftete nach Zimt und Vanille, wie die süßen Brötchen, die seine Schwester früher sonntagmorgens backte. Dann drehte sie sich in seinem Arm zu ihm um, was er nicht minder erfreulich fand.
    »Oh, ein altmodischer Gentleman«, gurrte sie. Sofort schrillte eine Alarmglocke in Davys Gehirn. »So einen könnte ich gebrauchen.«
    »Um die Wahrheit zu gestehen - ich bin keiner«, murmelte er, ließ sie los und wich zum Schrank zurück. »Ein Typ aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert. Das bin ich.«
    Sie trat näher, und er stolperte über Cleas Schuhe.
    »Tun Sie mir einen Gefallen?«, hauchte sie und drängte ihn an Cleas Kleidern vorbei an die hintere Schrankwand. Ihre kehlige Stimme hätte sein Blut angenehm erhitzt, wäre ihr Körper, der sich an seinen presste, nicht so steif gewesen.
    Wenn du mich verführen willst, musst du ein bisschen schmelzen, dachte er. Aber weil sie wie der schönste Sonntagmorgen seines Lebens duftete, stieß er sie nicht weg.
    »Von solchen Jobs verstehe ich nicht viel«, gestand sie und legte zitternde Hände auf seine Brust.
    Was du nicht sagst... Davy hatte schon Bretter in den Armen gehalten, die anschmiegsamer gewesen waren.
    »Und Sie kennen sich mit so was aus«, fügte sie hinzu und krallte ihre Finger in sein Hemd.
    »Okay, davon haben Sie wirklich keine Ahnung. Kommen wir zur Sache. Was wollen Sie?« Er hörte sie im Dunkeln seufzen und weil er ihre Angst spürte, nahm er sie in die Arme. »Ist ja gut«, versicherte er, ohne zu überlegen.
    »Da gibt es ein Gemälde. Achtzehn Zoll im Quadrat. Eine Stadtszene mit einem Schachbretthimmel voller Sterne. Irgendwo in diesem Haus.«

    »Ein Gemälde«, wiederholte er und wusste, was als Nächstes kommen würde.
    »Stehlen Sie’s für mich«, wisperte sie. Automatisch drückte er sie fester an sich und spürte die weiche Wärme unter der glatten Jacke.
    Okay, die Chance, dass sie ihr angedeutetes Versprechen halten würde, war gleich null. Als Diebin war sie gänzlich ungeeignet und ihre Bitte, er solle ein Bild entwenden, fand er schlimmer als alles, was sie ihm bisher angetan hatte - den Biss in die Hand und den Tritt gegen sein Schienbein inklusive. Nein, würde ein kluger Mann antworten, schleunigst das Weite suchen und sie mit sich schleppen, damit sie ihn nicht verpfeifen konnte.
    Aber in letzter Zeit war das Leben so langweilig gewesen.
    Und sie fürchtete sich.
    »Bitte«, flehte sie und schmiegte sich an ihn, die Lippen leicht geöffnet.
    »Geht klar.« Er küsste sie, nur ganz leicht, wollte Zimt kosten und staunte, weil ihre Lippen kühl wie Minze schmeckten. Dann wuchs seine Verblüffung, denn sie erwiderte den Kuss, stellte sich auf die Zehen und berührte seine Zungenspitze mit ihrer eigenen. Da umfing er sie mit beiden Armen und küsste sie, als ob er’s ernst meinte. »Vilma Kaplan«, sagte er.
    Plötzlich zuckte sie zurück, und dann hörte auch er die Schritte vor der Tür. Um möglichst schnell den Schrank zu schließen, bevor jemand ins Zimmer kam, warf er sie beinahe zu Boden.
    Okay - ein Omen, dachte er . Halt dich fern von dieser Frau und ihrer Zunge.
    Sekunden später seufzte sie an seiner Seite, und er nahm sie wieder in die Arme.
    Gott sei Dank, eine Brünette . Angespannt lauschte er auf
Cleas raschelnde Geräusche im Schlafzimmer. Die Blondinen sind es, die mir das Leben schwer machen.
     
    Fünfzehn Minuten zuvor hatte Clea Lewis beobachtet, wie Gwen Goodnight sich auf den Käsekuchen gestürzt hatte, und überlegt, auf welche Weise sie diese Frau ein für alle Mal von Mason trennen konnte. Notfalls mit einer Axt, entschied sie. In diesem Moment unterbrach der Caterer ihre Gedanken.
    »Verzeihen Sie, Mrs. Lewis!«, rief er von der Tür herüber. Sie sah ihn an und setzte eine freundliche Miene auf, denn es gefiel Mason, wenn man das Personal nett behandelte. Und vielleicht würden sie wieder einmal einen Caterer brauchen - man konnte nie wissen. »Da möchte Sie jemand am Telefon sprechen«, erklärte er.
    »Danke, Thomas.« Clea wandte sich zu Mason und der Bedrohung aus

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