Verliebt in eine Diebin - Roman
der Galerie. »Tut mir so Leid«, beteuerte sie inbrünstig.
»Schon gut.« Mason war in bester Laune, denn er redete wieder über Kunst. Besonders attraktiv war er nicht, aber steinreich. Also schenkte Clea ihm ein aufrichtiges Lächeln.
Gwen Goodnight riss die hellblauen Augen auf, deren Blau sich mit dem der Gastgeberin nicht messen konnte. Das wusste Clea, denn sie hatte entsprechende Vergleiche angestellt. »Kein Problem, Mrs. Lewis«, sagte Gwen. »Wer’s auch sein mag, richten Sie ihm herzliche Grüße aus.«
Ohne Gwen aus den Augen zu lassen, nickte Clea und schob ihren Stuhl zurück. In den Augenwinkeln der Frau kräuselten sich Krähenfüße, und ihr Kinn war alles andere als straff. Aber sie verstand etwas von Kunst. Noch wichtiger - Mason fand sie charmant. »Eine reizende Person«, hatte er nach dem Telefonat mit ihr geschwärmt. »Fast hätte ich sie vergessen. Sie kommt zum Dinner.« Und da saß sie jetzt.
Glücklicherweise sah sie so alt aus, wie sie war. Weil sie nicht auf sich achtete.
Clea ergriff den Telefonhörer. »Hallo?«
»Bist du’s, Clea, Darling?«, erklang eine Männerstimme.
»Wer ist da?«, fragte sie verärgert. Wenn Mason hörte, wie sie von irgendeinem Mann »Darling« genannt wurde - das wäre das Letzte, was sie brauchen konnte.
»Ronald«, erwiderte der Mann, einen gekränkten Unterton in der Stimme.
»Was willst du?« Sie reckte den Hals und spähte ins Esszimmer, wo Mason sich immer noch zu Gwen neigte. Also wirklich, sie hatte den Caterer für diesen Abend engagiert - genau genommen, den Mann, der gelegentlich an die Haustür klopfte und fragte, ob sie irgendwelche Jobs zu erledigen hätte. Das war nötig gewesen, weil Mason erwartet hatte, sie würde sich um das Essen kümmern. Und jetzt benutzte er die Dinnerparty, die sie arrangiert hatte, um mit einer anderen zu flirten. Wo blieb seine Loyalität? Wusste er ihre Mühe nicht zu schätzen?
»Ich weiß, du hast gesagt, ich solle nicht anrufen«, sagte Ronald atemlos. »Aber es ist wichtig. Davy Dempsey hat uns gefunden.«
»Was?« Clea schaute sich um und stellte erleichtert fest, dass nirgendwo ein Davy Dempsey stand und sie mit seinem lausigen Grinsen nervte.
»Irgendwie hat er uns aufgespürt. Und er wusste sogar, wo du wohnst. Keine Ahnung, woher. Er hat mich bedroht, damit ich den Mund halte, aber ich musste es dir sagen. Es ist mir egal, ob er mich zusammenschlägt - ich musste dich warnen, weil ich dich liebe.«
» Wie hat er mich hier gefunden?« Cleas Stimme glich einem Peitschenhieb. Oh Gott, sie besaß wirklich ein besonderes Talent dafür, Männer aufzugabeln, die sie bitter enttäuschten.
Davy, Zane, Cyril... »Er wusste nicht, wo ich bin. Er ist dir gefolgt. Was hast du getan? Eine Nachsendeadresse hinterlegt?«
»Hör mal, ich sag’s dir, obwohl ich ziemlich viel riskiere«, klagte Ronald. »Er ist gefährlich . Wenn er rauskriegt, dass ich dich angerufen habe, bringt er mich um. Würde ich dich nicht so sehr lieben...«
»Unsinn, er ist nur ein kleiner Gauner, kein Killer.« Clea dachte an Davy - ein hübscher Kerl. Während ihr Blick noch einmal durch die Halle schweifte, überschlugen sich ihre Gedanken. Er konnte überall stecken, der Bastard, und sein Geld suchen. Sie musste ihn loswerden. Darum würde sich Ronald kümmern. Das war er ihr schuldig. Immerhin verdankte sie es ihm, dass ihr Davy auf den Pelz gerückt war. »Wenn er so gefährlich ist - warum hast du ihn dann zu mir geschickt?« Dramatisch ließ sie ihre Stimme erbeben. »Oh Ronald, ich werde dir nie wieder vertrauen können...«
» Clea …«, würgte er von Panik fast erstickt hervor.
»Es sei denn, du hilfst mir.« Clea gurrte, ihre Stimme klang verheißungsvoll. »Es sei denn, du beweist mir deine Liebe und rettest mich. Wenn dir das gelingt, wüsste ich, dass wir beide …«
»Alles, was du willst!«, stieß er leidenschaftlich hervor. » Alles! Lass uns darüber reden. Wann sehen wir uns?«
»Zuerst musst du mir deine Liebe beweisen.« Clea lugte wieder ins Esszimmer, um sich zu vergewissern, dass Gwen nicht bereits auf Masons Schoß gekrochen war. Großer Gott, man konnte sich einfach nicht auf die Männer verlassen.
»Wir müssen uns sehen!«, flehte Ronald atemlos. »Wir...«
»Unmöglich, solange Davy in der Nähe ist.«
»Bitte, Clea...«
»Sobald du Davy losgeworden bist, unterhalten wir uns. Ich muss jetzt Schluss machen...«
»Nein, warte - dafür habe ich einen Plan. Ich kann ihn sicher dazu bringen,
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