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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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Stimme. »Wo hast du das her?«
    »Aus Masons Lagerraum. Kommt’s dir bekannt vor?«
    »Natürlich, ein Homer Hodge.«
    »Nein, ein Gwen Goodnight.«
    »Unsinn, ich habe Papierdrachen bemalt. Das ist Homers Werk.«
    »Gwennie, ich weiß Bescheid...« Tilda unterbrach sich, als ihr ein Licht aufging. »Oh, verdammt, Homer war deine Louise.«
    »Keineswegs, Liebes, er hatte niemals Sex.«
    »Davy hat Recht. Wir brauchen eine Gruppentherapie. Sofort.«

    »Für mich war er so etwas wie meine Wörterrätsel. Ein Ort, an dem ich der Realität entrinnen konnte. Dann hatte ich ihn satt und machte Schluss mit ihm.«
    »Darüber muss sich Dad furchtbar aufgeregt haben.«
    »Oh ja«, lächelte Gwen.
    »Du hast mir nie etwas erzählt. Ich bin damals in der Überzeugung ausgezogen, Homer würde wirklich existieren.«
    »Besonders stolz war ich nicht auf ihn. Mit diesen verdammten Zahlenbildern hatte es angefangen. Tony entschied, ich sei eine grandiose primitive Malerin. Aber das genügte ihm nicht. Er musste Brigido Lara spielen und wie dieser seine eigene Künstlerdynastie gründen. Dauernd behauptete er, er hätte Exklusivrechte - gewissermaßen ein Grandpa Moses.« Seufzend fügte Gwen hinzu: »Der verdammte Kerl erlaubte Homer nicht einmal, eine Frau zu sein.«
    »Was ist passiert? Dad erzählte mir, er habe mit Homer gestritten.«
    »Ja, das stimmt. Er hatte diese Scarlet-Idee, und ich wollte nicht, dass er dich in deine Gaunereien mit hineinzog. Mit dem verdammten Goodnight-Erbe hat er dir das Leben schon schwer genug gemacht. Immer wieder bedrängte ich ihn: ›Warum sagen wir den Leuten nicht einfach die Wahrheit.‹ Und er erwiderte: ›Die Wahrheit wirft keinen Gewinn ab, Gwen.‹ Mit den Homers machte er richtig gutes Geld. Doch das war ihm zu wenig, er wollte auch noch Scarlets verkaufen.«
    »Also hast du zu malen aufgehört, und ich fing damit an. Deshalb verbot er dir, mir reinen Wein einzuschenken.«
    »Von deinen Scarlets erfuhr ich erst, nachdem du ausgezogen warst. Ich ging in den Keller, und da sah ich, wie er das letzte verschmierte Bild für dich signierte. Obwohl es beschädigt war, hat er’s verkauft.«
    »Unglaublich - du warst Homer. Und du hast es mir die ganze Zeit verschwiegen, Gwennie. Damit ich nicht nach
Hause zurückkam, hast du mir Geld geschickt - und die Wahrheit in all den Jahren für dich behalten.«
    »Ich war nicht Homer. Für mich ist er immer nur eine Maske - ein mieser Transvestit, wie Andrew sich ausdrücken würde. Und die Verkleidung passte mir nicht besonders gut, ich bin einfach nicht maskulin.«
    »Aber das war nicht der Grund, warum du’s mir verheimlicht hast. Du wusstest, ich würde zu Hause bleiben, wenn ich die Wahrheit erfahren hätte. Und dann hätte ich weiterhin Scarlets gemalt.«
    »Schätzchen, stelle mich nicht in ein besseres Licht als ich es verdiene. Ich habe dich nicht beschützt. Obwohl Tony dich zwang, einen falschen Namen auf deine schönen Bilder zu schreiben, habe ich ihn nicht daran gehindert. Ein anderer Teil des Goodnight-Albtraums...«
    »Oh nein, es ist kein Albtraum.«
    Herausfordernd hob Gwen ihr Kinn. »Wirst du deinen Kindern beibringen, wie man malt?«
    »Ja. Aber ich werde ihnen nicht beibringen, wie man Bilder fälscht. Das ist ein für alle Mal vorüber.«
    »Also wirst du wieder fortgehen.«
    »Nein, ich bleibe hier. Das gehört zu den vielen Dingen, die Davy für mich getan hat - er hat mir die Galerie zurückgegeben. Jetzt können wir was draus machen. Und ich will wieder malen - meine eigenen Bilder. Vielleicht kann ich mehr Aufträge für Fresken in der näheren Umgebung an Land ziehen. Ich will daheim bleiben.«
    »Nun, ich nicht.«
    »Oh... Okay.«
    »Seit fünfundzwanzig Jahren lebe ich hier.«
    »Dann wird’s für dich höchste Zeit zu verschwinden.«
    »Aber ich komme zurück.«
    »Schon gut, Mama.«

    »Wohin ich gehe, weiß ich noch nicht.«
    »Irgendwohin auf ein Boot.«
    »Das Boot ist wie Homer. Nicht real. Das hier ist real.« Lächelnd schaute Gwen einer Frau entgegen, die mit einem Gemälde zu ihr kam, und Tilda riss die Augen auf.
    »Was - wir verkaufen Finsters ?«
    »Michael verkauft Finsters, ich streiche nur das Geld ein. Offenbar können diese Dempseys einfach alles verkaufen.«
    »Stimmt«, bestätigte Tilda. Wo hatte Davy ihren Scarlet verstaut? »Morgen reden wir noch mal drüber.«
    »Lieber nicht«, murmelte Gwen und ließ die Ladenkasse klingeln.
     
    Davy durchquerte den großen, weißen Lagerraum, lauschte dem

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