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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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Werk habe ich nie gesehen. Dann fiel ihr ein, dass sie seinen Schachbretthimmelstil kopiert hatte - vielleicht, weil er ihr amüsant erschienen war. Nun, das ergab einen Sinn. Immerhin war sie eine Fälscherin. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete sie das Bild etwas genauer, um festzustellen, was sie sonst noch imitiert haben mochte. Solche Bäume waren auf keinem ihrer Scarlets
zu sehen. Aber zwischen den Stämmen tummelten sich Tiere. Sie hatte schon immer gern Tiere gemalt - allerdings nicht so kleine.
    Und keine mit winzigen, spitzen weißen Zähnen.

16
    »Oh Gott.« Tilda setzte sich auf den Boden. Unfassbar. Ein Zufall. Vielleicht hatte Homer ihre Mutter auf die Idee mit den Zähnen gebracht. Aber Gwennie hatte schon lange, bevor er aufgetaucht war, Zähne gestickt. Nun müssten wir auch noch sämtliche Homers stehlen, dachte Tilda. Und das ist unmöglich... Homer hatte viele Dutzend Bilder gemalt. Nein, Gwennie hatte viele Dutzend Bilder gemalt. Einige hingen in Museen. Die konnten sie nicht alle klauen.
    Gwennie war Homer. Welch ein Wahnsinn. Auch ohne die Museen. Tilda stand auf und wickelte das Bild wieder ein, um es mitzunehmen. Ein Stockwerk tiefer wartete Davy auf sie. »Ich hab’s nicht gefunden...«, begann sie. Dann entdeckte sie ein quadratisches Päckchen unter seinem Arm, etwa zwanzig Zoll im Quadrat, und verstummte.
    »Ist es das?«, flüsterte er und gab es ihr. »Ob du’s glaubst oder nicht, diesmal lag’s wirklich im Schrank.«
    Sie zog das Bild mit dem billigen neuen Rahmen aus der Verpackung und zum Vorschein kam das Goodnight-Haus inmitten der Stadt. »Ja, das ist es«, antwortete sie bedrückt. Der erste Scarlet, mit dem der ganze Schlamassel angefangen hatte... Nein, schon vorher. Und daran war Gwennie schuld.
    »Bist du okay?«
    Hastig schob sie das Gemälde wieder in den Karton, bevor Davy das Goodnight-Gebäude erkannte. »Oh Mann, ich bin
so erleichtert«, wisperte sie und zwang sich zu einem Lächeln. »Wie soll ich dir jemals danken? Jetzt hast du dein Geld und kannst abreisen.« Als er schwieg, fragte sie: »Du hast es doch?«
    »Nein.« Im dunklen Treppenhaus war seine Miene unergründlich. »Ich muss mir was anderes ausdenken.«
    »Tut mir Leid. Natürlich helfe ich dir. Was immer nötig ist …«
    »Gut. Was ist in dem anderen Päckchen?«
    »Ein Souvenir für Gwennie. Los, fahren wir nach Hause.«
     
    Daheim angekommen, trug Davy den verpackten Scarlet hinter Tildas Rücken ins Büro. Was sie bekümmerte, wusste er nicht. Irgendetwas war geschehen, und das bereitete ihm Sorgen. Wahrscheinlich hing es mit dem anderen eingewickelten Quadrat zusammen. Hatte sie einen siebten Scarlet gefunden? Mussten noch weitere gestohlen werden? Vielleicht konnte er vorerst nicht verschwinden. Dieser Gedanke störte ihn kein bisschen.
    Tilda suchte inzwischen Gwennie in der Galerie. Nadine stand am anderen Ende des Raums und als er ihren Blick auffing, winkte er sie zu sich.
    »Habt ihr das Bild?«, fragte sie. »Ist es das?«
    »Ja. Hör zu, ich brauche deinen Laptop.«
    »Kein Problem.« Sie rannte in ihr Zimmer und kam wenig später mit dem Computer zurück.
    »Geh mal online.«
    Nadine schloss den Laptop an die Telefonleitung an und drückte auf ein paar Tasten. »Sonst noch was?«
    »Nein.« Davy setzte sich. »Wie läuft’s da draußen?«
    »Ihr Dad ist erstaunlich - und Mason ein vertrottelter Schwätzer.«
    »Morgen Abend helfe ich euch. Übrigens, ich habe gelogen.
Da ist doch noch was. Wo hebt Gwennie ihre Sparbücher auf?«
    »Was treiben Sie da, Davy?«
    »Ich veruntreue deinen College-Fonds.«
    »Okay. Als ob ich einen hätte. In der obersten linken Schublade.«
    »Danke. Geh spielen.« Nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, loggte er sich in sein Börsenkonto ein. 2,5 Millionen, eine nette runde Summe. Auf Cleas Konto hatte sich ein bisschen mehr befunden. Aber er mochte glatte Zahlen.
    Aus irgendwelchen Gründen machte ihm dieses hier nicht wirklich Spaß. Kein Geld zu haben hatte mehr Spaß gemacht. Manche Leute sind einfach nicht für den Reichtum geschaffen, dachte er. Stattdessen brauchen sie den Adrenalinstoß. Und manche brauchen Rücklagen fürs College.
    Grinsend begann er, Dollars zu verschieben.
     
    »Wie läuft’s, Gwennie?«, fragte Tilda, nachdem sie einer enthusiastischen Frau einen Stuhl voller Enten verkauft hatte.
    »Abgesehen von Mason ganz gut. Man stürmt uns zwar nicht die Bude…« Als Tilda das Bild hochhielt, erstarrte Gwennies

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