Verliebt in eine Diebin - Roman
stimmt was nicht.«
Zum ersten Mal, seit er ihr Geld zurückgestohlen hatte, lächelte sie ihn bewundernd an. »Oh Ronald, du bist ein Schatz.«
Vor lauter Freude errötete er und vergaß die Garnelen. »Clea, ich...«
Hastig drückte sie seinen Arm. »Sieh zu, dass du noch mehr herausfindest, und komm morgen früh um zehn zu mir.« Durch gesenkte Wimpern erwiderte sie seinen schmachtenden Blick. »In mein Schlafzimmer.«
»Okay.« Beinahe ließ er seinen Teller fallen. »Sicher kann ich dir morgen noch mehr erzählen und...«
Aber sie hörte nicht mehr zu, denn als sie an ihm vorbeispähte, sah sie Mason neben Gwen stehen. »Ich muss mich jetzt mit ein paar Leuten unterhalten, Ronald«, erklärte sie und tätschelte seinen Arm. »Bis bald.«
»Clea!«, rief er gekränkt. Nun, das war sein Problem. Ein strahlendes Lächeln aufs Gesicht geklebt, schlenderte sie zu Mason. An diesem Wochenende musste er ihr einen Heiratsantrag machen. Sonst würde sie gewisse Maßnahmen ergreifen. Und wenn ihr die verdammte Galerie im Weg stand, würde sie Ronalds Informationen benutzen, um den Laden - und Gwen Goodnight - zu ruinieren.
Wie festgewurzelt stand Tilda in der Tür. Schließlich fragte sie grimmig: »Also hast du’s rausgefunden?«
»Keine Ahnung, warum ich’s nicht früher bemerkt habe.« Davy hoffte, ihr ein Lächeln zu entlocken. »Wo’s doch offensichtlich war...«
»Genau wie bei Louise. Sobald man die Wahrheit kennt, ist sie offensichtlich.« Ihre Stimme klang so verzweifelt - ein lausiges Aphrodisiakum.
Einladend klopfte er neben sich aufs Bett. »Schau nicht so unglücklich drein. Komm her.«
Tilda seufzte tief auf und durchquerte den Lagerraum, setzte sich zu Davy und hob die Handgelenke. »Okay, bring mich in den Knast.«
»Falls ich dich mit Handschellen fesseln soll, laufe ich sofort los und hole welche. Aber ich bringe dich nicht in den Knast.«
»Du hast bestimmt Handschellen bei dir. Deine Tarnung ist nämlich ebenfalls geplatzt. Simon hat Louise erzählt, dass du fürs FBI arbeitest.«
Mit geschlossenen Augen malte sich Davy aus, wie er Simon eigenhändig erwürgen würde.
»Und ich habe dich hierher gebracht.« Mutlos ließ sie die Hände sinken. »Daran erkennst du mein fabelhaftes Talent - ich habe die Bullen auf meine eigene Spur geführt.«
»Könnte das der Grund sein, warum du mir in den letzten zwei Wochen die kalte Schulter gezeigt hast?«
»Na ja, die Romantik verstärkt hat es sicher nicht. Dauernd hatte ich Angst, irgendwas auszuplaudern, wenn ich mit dir schlafe …«
»Dachtest du etwa, ich würde dich vom Fleck weg verhaften? Coitus apprehendus? Ich werde Simon umbringen .«
Wehmütig betrachtete sie die Scarlets. »Ach, du ahnst nicht, wie lange ich dieses Geheimnis schon mit mir herumschleppe.«
»Doch. Siebzehn Jahre. Hör zu, entspann dich. Louise hat das falsch verstanden. Wir sind keine FBI-Agenten. Nicht einmal geschenkt würden die uns nehmen. Ab und zu rufen sie an und fragen nach Informationen - das ist alles. Wir verhaften niemanden. Dein Geheimnis ist bei mir sicher.«
»Oh...« Tilda schluckte. »Nur um alle Unklarheiten zu beseitigen - du wirst mich nicht einlochen?«
»Erstens könnte ich das gar nicht. Wie gesagt, ich bin kein Agent. Zweitens hat dich niemand angezeigt, kein einziger
Bulle fahndet nach dir.« Davy musterte ihre chinesische Jacke. »Drittens bin ich mir nicht einmal sicher, ob du gegen ein Gesetz verstoßen hast. Was soll denn daran verboten gewesen sein, die Scarlets zu malen? Es sei denn, du weißt etwas, das ich nicht weiß.«
Tilda seufzte.
»Selbst wenn’s so wäre«, fuhr er hastig fort, »es ist mir egal. Viertens will ich dich nackt sehen. Ich finde, ich habe eine faire Chance verdient, weil du erleichtert und dankbar bist und dein Vibrator im Dachgeschoss liegt.«
»Begehrst du mich?«
»Ja, zum Teufel, und wie ich mich nach deinem schiefen kleinen Mund sehne.«
Entgeistert starrte sie ihn an. »Und ich dachte, du würdest nie mehr mit mir reden.«
»Das musst du nicht befürchten. Zieh dich aus, und ich deklamiere Limericks, wenn dir das Spaß macht.«
Sie legte eine Hand auf seinen Arm. In ihren unheimlichen blauen Augen flackerten sündhafte Wünsche, und sie schenkte ihm wieder dieses schiefe Lächeln, das Schwindelgefühle weckte und ihm den Atem raubte. »Ist es dir wirklich egal, dass ich eine Betrügerin bin?«, fragte sie und sah aus wie das personifizierte Verbrechen.
»Tilda, in den ersten dreißig
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