Verliebt in eine Gottin
mit Sam zusammen ihre Sachen hierherbringen, wahrscheinlich heute Nachmittag, wenn die das Problem mit den Bienen erledigt haben.«
»Woher kennst du denn Sam?«, fragte Abby verwirrt, dann sickerte der nächste Gedanke in ihr Gehirn. » Du hilfst ihr beim Umzug?« Es war nur ein erschrecktes Quieken.
»Außer du besitzt göttliche Kräfte, um ihre Sachen zu transportieren.«
»Sehr witzig«, murmelte sie. Vielleicht konnte sie ihm sagen, er sollte es Sam allein überlassen. Sam war sicher stark genug, um den Umzug ganz allein zu bewältigen. Aber auch Christopher war stark, so köstlich stark, und …
Verdammte Kekse.
»Außerdem habe ich meine Cousine sehr gern«, fuhr Christopher fort. »Und ich habe vor, ein Auge auf sie zu haben, nur um ganz sicher zu sein, dass es ihr gut geht.«
»Wir werden sie schon im Auge behalten«, wehrte Abby ab. »Da brauchst du dir keine Sorgen machen.«
»Trotzdem schaue ich regelmäßig herein«, beharrte er. »Du musst dich schon daran gewöhnen, mir zu begegnen und mit mir zu sprechen. Außerdem bin ich scheint’s ziemlich süchtig nach deinen Keksen.«
Wie ein solch simpler Satz bei einem steifen Mathematikprofessor derart sexy klingen konnte, war Abby schleierhaft, aber viel mehr konnte sie jetzt nicht mehr ertragen. »Von mir aus«, sagte sie. »Ich bin sicher, dass Gen sich freuen wird.«
»Auch wenn du dich nicht freust.«
»Es ist mir so oder so egal«, versetzte sie leichthin.
»Lügnerin.«
Sie war sich unsicher, was als Nächstes geschehen würde, aber zum Glück wurde in diesem Augenblick die Eingangstür von Gen aufgestoßen, und Sam blickte ihr über die Schulter. »Ich bin so weit, Christopher!«, rief Gen. »Das heißt, wenn ihr fertig seid …«
»Er ist fertig!«, rief Abby zurück und erhob sich. »Glaub mir, er ist fertig.«
Christopher blickte unbeeindruckt auf sie hinab. »Das werden wir noch sehen.«
Dann stand sie allein gelassen in dem dunklen Gastraum, sah ihnen nach und sagte sich selbst, dass das seltsame Gefühl in
ihrem Bauch Schreck und nicht Freude war, Gleichgültigkeit und nicht Verlangen.
Dabei wusste sie, dass sie sich selbst belog.
Freitagmorgen stand Daisy in der Nähe von Veras Grab, Noah neben sich und Squash und Bailey zu ihren Füßen. Die letzten Teilnehmer an der Beerdigung brachen auf. Daisy wartete darauf, mit Squash allein an das Grab zu gehen, und inzwischen beschloss sie, ein wenig nachzuforschen.
»Tja, ganz schön komische Sache, das mit den Bienen, was?«
»Tja«, erwiderte Noah, wobei seine Blicke wachsam auf dem Friedhof umherschweiften. »Sehr seltsam.«
»Ich meine, wann passiert so was denn schon mal, hm? So viele Bienen, die alle an einem einzigen Ort auftauchen?« Sie blickte zu ihm auf. »Was glaubst du, wie es dazu kam?«
Er zuckte die Schultern. »Zum Glück konnten die Imker sie gut gebrauchen. Die haben sie erstaunlich schnell eingefangen.«
Siehst du? Er weiß nichts , dachte sie, aber dann überlegte sie, was sie eigentlich von ihm erwartet hatte. »Kammani hat einen Bienenschwarm auf die Stadt losgelassen, und ich habe ihr dabei geholfen«? Das würde er wohl kaum sagen.
Weil er unschuldig war und nichts über Kammani wusste. Dessen war sie sich sicher. So ziemlich. Aber inzwischen waren die letzten Trauergäste verschwunden, und sie hatte noch etwas zu tun.
Sie reichte Noah Baileys Leine. »Nimmst du bitte Bailey mit zum Wagen und wartest dort auf uns?« Sie blickte zu Squash hinunter. »Squash und ich haben noch eine Kleinigkeit zu erledigen.«
Noah schüttelte den Kopf. »Ich bleibe lieber hier.«
Na gut. Daisy ging mit Squash hinüber zum Grab, kniete nieder
und kraulte die Hündin hinter den Ohren. Sie warf einen raschen Blick zu Noah zurück, kauerte sich dicht neben Squash und flüsterte: »Wie geht’s dir, meine Kleine?«
Squash sah sie mit trauervollen Augen an. »Sie war Meine.«
»Ich weiß.« Daisy zog aus ihrer Handtasche ein kleines, grünes Flickensäckchen, das sie am Abend zuvor zusammengenäht hatte, und hielt es vor Squashs Nase, die kurz daran schnüffelte.
»Lavendel«, sagte Squash.
»Guter Riecher«, flüsterte Daisy.
»Hundenase«, erklärte Squash.
»Vera mochte Kräuter, und Lavendel hilft einem, ruhig zu schlafen.« Sie drehte das Säckchen in der Hand. »Außerdem ist auch ein bisschen Vitaminpulver dabei, zur Stärkung. Und ich habe einen Raufaserzusatz dazugetan; ein kleiner Insider-Scherz. Lachen ist wichtig. Und dieser Pfotenabdruck, den ich gestern
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