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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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nicht mehr aufhören, an Christophers schlanke, wissende Hände zu denken, wie sie sie berührt hatten, an seinen unnachgiebigen Mund auf dem ihren, an seine Augen, deren harter Ausdruck weich wurde, als er ihr nahezu liebevoll in die Augen geblickt hatte.
    Ach zum Teufel, nein. Das hatte sicher einen anderen Grund. Langeweile. Oder einen Tic seiner Gesichtsmuskeln. Oder … was auch immer. Sie musste darüber hinwegkommen. Sie musste sich für Veras Begräbnis umziehen, um bereit zu sein, wenn Shar sie abholen kam, und sie musste ihre Gedanken auf das Tonikum konzentrieren, sie musste …
    Die Eingangstür des Kaffeehauses fiel krachend ins Schloss, und einen Augenblick später stürmte Gen mit Ziggy an ihren Fersen in die Küche. Sie war für die Beerdigung gekleidet, was Abby noch mehr deprimierte. Automatisch streckte sie die Hand nach einem Keks aus und zog sie dann hastig wieder zurück. Bleib den Keksen fern, Abby , schalt sie sich selbst.
    »Da draußen sind Bienen«, stieß Gen angstvoll hervor, und
Ziggy, die um ihren Hals ein schwarzes Taschentuch geschlungen trug statt der üblichen bunten Bandana, presste sich an sie.
    »Ja«, erwiderte Abby. »Sind Bienen für dich etwas Neues?«
    »Nein, ich meine, die Bienen sind einfach überall. Ganze Schwärme. Sie haben mich auf dem Weg hierher im Tiefflug angegriffen. Bun hat mich angerufen und Bescheid gesagt, dass sie Veras Beerdigung auf morgen verschieben, weil sie erst all die Bienen unter Kontrolle bringen müssen.«
    »Herrje!«, rief Abby aus. »Bist du gestochen worden? Ich habe Backpulver hier …«
    »Nein, mir geht es gut. Ich wollte nur … mit dir reden.«
    Abby ging zu den Terrassentüren hinüber und warf einen Blick hinaus in den Hinterhof. Da wimmelte es tatsächlich vor Bienen, die um die überall wuchernden Blumen schwärmten. »Sicher. Worüber denn?«
    Einen Augenblick lang stand Gen reglos. »Ich habe Angst«, sagte sie leise.
    »Angst?« Abby zog den Arbeitsstuhl für sie unter der Ladentheke hervor. »Ich bin mir sicher, dass die hiesigen Bienenexperten die Situation bald unter Kontrolle bekommen.«
    Gen zögerte. »Nicht wegen der Bienen. Wegen Mina.« Sie nahm Platz, und Ziggy watschelte davon, um Bowser guten Tag zu sagen. Gen sah blass und sehr ernst aus, keine Spur von Kichern. »Ich glaube, Mina hat Vera getötet, und ich glaube, als Nächstes ist sie hinter uns her. Hinter uns allen, auch hinter dir.« Sie legte eine Hand auf den Ladentisch, und Abby sah, dass sie zitterte.
    »Wie wär’s mit einer Tasse Tee?«, schlug Abby vor und setzte den Wasserkessel auf.
    »Ich spinne nicht«, stellte Gen mit Nachdruck fest. »Sie hat da einen Trick, den sie mit der Hand macht. Sie streckt den Arm aus und macht eine Faust …« Gen ballte ihre Hand zur Faust und streckte sie vor, und ihr Arm zitterte dabei. »… und
alles … stirbt. So hat sie auch Baby getötet, aber Kammani hat sie wieder zurückgeholt.«
    »Aber Vera konnte Kammani nicht mehr zurückholen«, entgegnete Abby, doch es war ein schwaches Argument. Sie ahnte, dass Gen wahrscheinlich recht hatte.
    »Mina hatte die ganze Zeit ihre Hand zur Faust geballt«, erklärte Gen. »Ich habe es gesehen. Sie hat sie nicht mehr ausgestreckt. Damals habe ich es nicht gleich begriffen, aber ich habe darüber nachgedacht, und ich glaube, dass Kammani Vera nicht wiederbeleben konnte, weil ihr Herz nicht mehr schlagen konnte. Mina hielt es zusammengepresst.«
    »Oh Gott«, stieß Abby entsetzt hervor.
    »Deswegen dachte ich, vielleicht könnte ich hier bei dir bleiben«, fuhr Gen fort und wich Abbys Blick aus.
    »Hier bei mir«, wiederholte Abby erschrocken.
    Gen gab ihre gespielte Ruhe auf und verlegte sich aufs Bitten. »Bun hat ihre Familie, die sie beschützt. Ich könnte auch zu ihr gehen, aber die machen mich verrückt, und du gehörst für mich doch schon fast mit zur Familie …«
    »Ach ja?«, machte Abby.
    »… mit meinem Cousin Christopher und so …«
    »Keine Ahnung, wo du das herhast«, entgegnete Abby bestimmt, »aber da läuft gar nichts zwischen uns, und wenn etwas gewesen wäre, dann wäre es auf alle Fälle vorbei. Aber es war und ist nichts.«
    Gen blinzelte verwirrt. »Das sieht er aber ganz anders. Als ich ihm sagte, dass du in Gefahr bist, schob er eine Mordspanik. Na ja, er ist Christopher, also hat er natürlich nicht geschrien oder so was, aber ich kenne ihn gut, und ich weiß, dass er die Panik hatte. Er meinte, du solltest ihn anrufen .«
    »Aha«, machte Abby und

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