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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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länger in seiner Gesellschaft bleiben müssen, aber aus irgendeinem Grund hatte sie bei der freundlichen Junisonne, die von einem blauen Himmel strahlte, und der sanften Brise und den sommerlichen Düften in der Luft nicht wirklich etwas dagegen. Wortlos folgte Christopher Abby bis in das Gebäude hinein, wo sie vor den Doppeltüren des Auditoriums stehen blieb.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Kammani jetzt nicht hier
ist«, meinte sie, plötzlich nervös geworden. »In der Zeitung stand etwas darüber, dass sie bei einem Fernsehsender einen Film über die »Wege der Göttin« machen, und ich glaube, damit ist sie jetzt beschäftigt. Aber man weiß nie, wann sie zurückkommt. Wir sollten uns beeilen.«
    »Und wer ist diese Kammani?«
    Sie starrte ihn überrascht an. Kammani war in ihrer aller Leben ein solches Damoklesschwert geworden, dass es für Abby wie selbstverständlich schien, dass jeder wusste, wer sie war. »Sie ist die Göttin«, antwortete sie tonlos. »Die, die unsere Vorfahren, deine auch, anbeteten. Sie hat uns alle zusammengebracht, um uns wieder zu Göttinnen zu machen. Und ich glaube, sie ist eine verdammte Irre.«
    »Gut zu wissen«, erwiderte er unbeeindruckt. »Zeig mir den Weg.«
    Im Auditorium herrschte absolute Dunkelheit, und Abby blieb wie erstarrt stehen. Christopher stieß gegen sie, und sie sprang zur Seite, um nicht in Versuchung zu kommen, sich mit dem Rücken an ihn zu lehnen. Dann bohrte sich der Strahl einer elektrischen Taschenlampe durch die Dunkelheit.
    »Oh.« Ihre Stimme bebte. »Du hast eine Taschenlampe dabei. Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Ich habe immer eine bei mir.«
    »Gehst du öfter in der Dunkelheit spazieren?«
    »Ich bin eben gern auf alles vorbereitet.« Er ließ den Lichtstrahl über die Wände gleiten, und sie konnte in dem reflektierten Widerschein des starken Strahls sein Gesicht sehen. Er hatte wieder diesen Mathematikerblick, als stellte er in Gedanken Berechnungen an.
    »Ich glaube, irgendwo müssen auch Schalter für die elektrische Beleuchtung sein«, meinte sie nervös.
    »Die brauchen wir nicht. Zünde einfach nur die Fackeln an.«
    »Aber elektrisches Licht wäre doch viel besser.«
    »Die Fackeln geben uns einen genaueren Eindruck von der
Bedeutung dieses Orts. Willst du vielleicht mit einem Mathematiker streiten?«
    »Würde mir nicht im Traum einfallen. Hat der Mathematiker zufällig auch Streichhölzer bei sich?«
    »Allzeit bereit«, versetzte er und warf ihr eine kleine Schachtel zu.
    Er hatte verdammtes Glück, dass sie sie auffangen konnte, dachte sie zittrig und machte sich in dem dunklen Raum daran, die Fackeln anzuzünden. Langsam wurde der Raum von Licht erfüllt, und als sie die letzte angezündet hatte und sich umdrehte, war Christopher in eine Art mathematische Trance verfallen, stakste im Raum umher, murmelte leise vor sich hin, die Stirn vor Konzentration in Falten gelegt.
    »Willst du keine Notizen machen?«, fragte sie.
    In dem Blick, den er ihr zuwarf, lag abgrundtiefe Verachtung. »Ich brauche keine Notizen. Mein Kopf kann solche Dinge ohne solche Hilfsmittel zusammensetzen. Die Notizen deiner Großmutter sind gut genug.« Er hielt noch immer Grandma Beas marmoriertes Notizbuch in der Hand, und sein Blick senkte sich darauf, um etwas nachzuprüfen, und schweifte dann wieder hinauf zu der hohen Decke. »Es gibt Kraftpunkte in diesem Raum. Das Gebäude ist nicht einfach zufällig hierhergesetzt worden – dies ist eine kritische Stelle, hier treffen Kraftlinien zusammen, die Kraftwellen von Ost nach West und von Nord nach Süd aussenden.«
    »Toll«, meinte Abby, halb von dem Klang seiner Stimme fasziniert, halb verärgert, dass er sie so vollkommen vergessen hatte. »Und was bewirken diese Kraftpunkte?«
    »Keine Ahnung«, antwortete er, schaltete die Taschenlampe aus und zog etwas Weißes aus der Tasche. »Aber wir werden sie markieren, damit wir sie wiederfinden. Sie sind aus einem bestimmten Grund hier, nur kenne ich den Grund dafür noch nicht.«
    »Und wie sehen wir die Markierung?«

    »Kreide.« Er machte ein paar Schritte und malte eine Markierung auf den Boden.
    »Du hast ganz zufällig auch Kreide einstecken?«
    »Ich bin Lehrer. Natürlich habe ich immer Kreide in der Tasche. Obwohl du dich immer noch wundern würdest, was ich auch ganz spontan zuwege bringe.«
    Sie fühlte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg, und wandte sich von ihm ab, um die Fackeln zu betrachten. Hätte er es bemerkt, dann hätte er sie

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