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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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Daisy und hielt sie zurück. Da schob Abby das Tor zur Hintergasse auf und rannte barfuß das Gässchen entlang, durch tiefe Pfützen platschend, und verschwand um die Ecke, um zur Vorderseite des Hauses zu gelangen. Christopher und Daisy folgten ihr. Als Abby am Seiteneingang vorbeikam, sah sie, dass eine ganze Wand in Flammen stand – der Rauch drang dick und schwarz und bedrohlich hervor – und selbst der starke Regen sie nicht löschen konnte.
    In der verlassenen Straße kam ein blauer Geländewagen rutschend zum Stehen, und Shar sprang heraus und rannte auf Abby zu, und ihr schönes, weißes Haar flatterte offen und nass hinter ihr her. Sam folgte ihr dichtauf, ruhiger, und dahinter, hinter den Fensterscheiben des Geländewagens, glaubte Abby, vier kleine Hunde zu erspähen, die wie verrückt bellten.
    »Seid ihr alle in Ordnung?«, überschrie Shar das Gebell und das Krachen des Feuers und das Donnergrollen von oben. »Habt ihr die Hunde alle rausgebracht?«
    »Sie sind in Sicherheit.« Abby starrte ihr Haus an, während innen der Rauch gegen die Fensterscheiben wirbelte und sich ausbreitete. »Woher habt ihr gewusst …?«
    »Umma«, erwiderte Shar. »Sie hat die ganze Nacht nach uns gesucht …«
    Da schnitt Ziggys klagendes Aufheulen durch den allgemeinen Lärm: »Gen!«
    »Wo ist Gen?«, fragte Daisy und blickte sich wild um.
    »Gen!« Abby rannte zur Eingangstür, Sam aber war noch vor ihr dort, zerbrach das Glas mit einem Faustschlag und schritt mit göttlicher Überlegenheit in die Flammenhölle.
    Abby versuchte, ihm zu folgen, ihr Gesicht mit den Händen vor der Hitze schützend, aber Shar zerrte sie zurück. »Es ist alles auf der Wand mit dem Gemälde«, erklärte sie, aber Abby
konnte an nichts anderes als an Gen denken. Wieso hatte keiner bemerkt, dass Gen …
    Einen Augenblick später kehrte Sam mit Gen auf den Armen zurück. Sie war mit Ruß bedeckt, blutete am Kopf und hielt nur mit Mühe das Weinen zurück.
    »Ich bin okay«, brachte sie keuchend hervor. »Mina …«
    »Sie lag bewusstlos auf dem Boden«, berichtete Sam, und Gen hustete.
    Christopher legte eine Hand auf Gens Arm. »Bist du wirklich in Ordnung?«
    »Tut mir so leid.« Gen hustete und blickte Abby an. »Ich wollte sie aufhalten …«
    »Ach, Süße, nein«, erwiderte Abby und versuchte, nicht zu weinen. »Ich bin so froh, dass dir nichts Schlimmeres passiert ist.«
    »Wo zum Henker bleibt die Feuerwehr?«, fluchte Christopher.
    Abby blickte Daisy und Shar verzweifelt an. Mina hatte Gen verletzt. Das Kaffeehaus brannte lichterloh. Sie mussten etwas tun …
    Plötzlich fiel es ihr ein. Sie war der Beginn.
    Der Regen prasselte auf sie herab und bildete kleine Seen auf der Straße. Sie schloss die Augen und hielt Grandma Bs leeres Urnengefäß in die Höhe und sammelte Regenwasser darin, das dunkel und schmutzig und wirbelnd das Gefäß füllte, bis es wie in goldenem Licht erglühte, überfloss …
    »Gut«, sagte Daisy.
    Abby öffnete die Augen und sah, wie Daisy das Wasser aus dem Gefäß und um einen rot leuchtenden Stab in ihrer Hand zog – ein Klick-Stift? , überlegte Abby – und es in einem Wirbel in die Nachtluft aufsteigen ließ, immer höher hinauf, schneller und schneller, während Abby die Urne wieder füllte.
    Dann trat Shar vor, und ein Schwert aus blauem Licht sprang zwischen ihren Händen auf, und sie ließ es in den Wasserwirbel
zischen und schleuderte das Wasser über das Kaffeehaus, in die Flammen, wo es verspritzte und zu Boden lief, und wieder sammelte Abby Wasser, und Daisy verwirbelte es, und Shar ließ es zischen; und die Drei bewegten sich dabei immer näher zum Feuer, bildeten einen Kreis der Drei, der vor Macht summte, und als das Wasser zum dritten Mal zu Abby zurückkehrte, war da anstelle des Feuers nur noch Zischen und der Geruch von nassem, abkühlendem Holz und das Donnergrollen über ihnen, während der Regen immer weiterströmte.
    Keuchend und in schockiertem Schweigen, standen sie da und starrten auf die rußgeschwärzte Wand.
    »Das Wandgemälde ist noch da«, sagte Daisy, und Abby kam dicht neben sie und erkannte die Gesichter der Drei, die durch den Ruß und die zwischen ihnen an der Wand emporgekrochenen Brandflecken hindurch leuchteten. Etwas in ihr schien Klick zu machen, und die Spannung brach.
    »So was verdammt Cooles aber auch!«, rief Abby ehrfürchtig aus. »Ich meine, nicht dass das Kaffeehaus beinahe abgebrannt ist, sondern diese unglaubliche Macht! Schwert und Zepter und Urne!

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