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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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sagte sie: »Also, wie wär’s mit einem Film? Mir ist heute Abend nach etwas mit Gewalt.«
    Sie ging ins Wohnzimmer hinüber und sah die DVDs im Regal durch. Bei Gladiator stutzte sie. »Es wird sich ein Held erheben«, lautete der Hüllentext, und sie dachte an den Gott an der Wand.
    »Vielleicht den hier?«, sagte sie zu Wolfie, der aus der Küche angewackelt kam, und Wolfie hechelte: »Der Ort, der Ort, der war schlecht«, und sie ließ die DVD fallen.
    » Wolfie? « Sie sah ihn fragend an, und er hechelte zu ihr auf und sagte nichts. »Hör bitte damit auf. Du jagst mir wirklich einen Heidenschrecken ein.«
    Seufzend setzte Wolfie sich und kratzte sich hinter dem Ohr.
    Wieder nippte sie an dem Tonikum. Es schmeckte nicht nach Alkohol, aber es war definitiv etwas Starkes. Das war wohl die Lösung: Wolfie hatte nicht gesprochen, sondern sie war betrunken.
    Erschütternd. Da saß sie, betrunken und einsam, allein vor dem Fernseher und von Halluzinationen verfolgt, dass ihr Hund zu ihr sprach. Wenn es je ein Zeichen gab, dass ihr Leben dringend eines Wechsels bedurfte …
    »Ich muss mein Leben umkrempeln«, erklärte sie Wolfie. »Deswegen gehen wir nächsten Dienstag wieder zu dem Hundekursus, damit ich Abby und Daisy wiedersehe.« Und diesen Steingott …
    Wolfie bellte: »Nein, dort ist es schlecht!«
    Mit einem Knall setzte Shar ihr Glas ab und starrte ihn an. »Na gut, nur der Vollständigkeit halber – ich weiß, dass da der Drink zu mir spricht. Aber warum regst du dich so wegen dieses Hörsaals auf? Da hat dich doch sogar ein süßes Hündchen angemacht.«

    Wolfie bellte: »Das ist nicht gut dort.«
    »Stimmt nicht.« Sie schloss die Augen und erinnerte sich an die Kraft in den tief eingesunkenen Augen, an breite Schultern, einen flachen Bauch und sich wölbende steinerne Wadenmuskeln. Ein Kerl mit solchen Beinen würde niemals eine Nachricht auf einem Anrufbeantworter hinterlassen, sondern würde persönlich bei ihr auftauchen. Und er käme ihr auch nicht mit einer verdammten Elektroschockpistole, wenn sie um Hilfe bat, sondern würde alles, was sie beunruhigte, in der Luft zerreißen , er würde sein Leben geben für …
    »Hey!«, bellte Wolfie.
    »Wenn du erlaubst …«, versetzte sie, »ich bin hier diejenige, die fantasiert.«
    Sie warf einen Blick über die Schulter auf den Tisch, auf dem sie die Recherchen ihrer Großmutter ausgebreitet hatte. Berge von Recherchen über mesopotamische Göttinnen. Sie trank wieder einen Schluck und überblickte alles. Ihrer Großmutter Werk. Nicht ihres.
    »Zum Teufel mit dir, Sharrat«, sprach sie und zuckte ein wenig zusammen, als erwarte sie, dass sie ein Blitzschlag treffe. Ihr Hund sprach mit ihr; da war wohl ein Blitzschlag, von einer Toten gesandt, auch kein Ding der Unmöglichkeit. Vor allem, wenn es sich bei der Toten um Großmama Sharrat handelte.
    Wieder bellte Wolfie klar und deutlich: »Dort ist es böse, böse!«
    Also projizierte sie ihre Ängste auf ihren Hund. Nur dass sie selbst gar keine Angst vor dem Hörsaal oder Kammani oder dem Gott-König empfand – also sprach vielleicht doch Wolfie ganz wirklich mit ihr. Sie trank einen großen Schluck. Ach was, na und? Sie hatte schon bedeutend uninteressantere Gespräche mit viel uninteressanteren Leuten geführt. »Ach, weißt du, wir vergessen den Film und gehen lieber früh zu Bett.«
    Sie tätschelte seinen seidigen Kopf und ging durch das Wohnzimmer, nahm unterwegs ihre Tasche und stieg die abgetretenen
Steinstufen hinauf in den kleinen Raum im oberen Stockwerk, der schon immer ihr Schlafzimmer gewesen war. Sie stellte die Flasche und das Glas auf den Nachttisch, nahm Rays Taser-Elektroschockpistole aus der Tasche und legte sie ebenfalls auf den Nachttisch. Vielleicht kommt er vorbei, und ich kann ihm versehentlich einen Elektroschock versetzen und sagen, dass er selbst schuld ist, wenn er mir so etwas Idiotisches schenkt . Dann ging sie ins Badezimmer. Als sie in ihrem grauen Flanellpyjama ins Schlafzimmer zurückkam, stand Wolfie neben dem Bett.
    »Rauf«, bellte er.
    »Aber sicher.« Sie hob seinen sich krümmenden, schwarz-grauen, kleinen Fellkörper auf und setzte ihn auf ihr Bett, und er verschwand unter der Bettdecke. Dann schlüpfte sie selbst ins Bett, vorsichtig, um ihm nicht mit den Knien die Zähne auszuschlagen. »Du bist ein süßer, kleiner Schatz, Wolfie.«
    Wolfie kam wieder hervorgekrochen, und seine großen, feuchten, braunen Augen blickten sie über seine lange, schwarze Nase

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