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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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den Bettvorleger auf und ging um das Bettende herum, wobei sie über den Mann hinwegstieg. Sie öffnete die Tür, die auf eine breite Steinstufe hinausführte, ließ den Teppich dort fallen und kam zurück, um den Mann näher zu betrachten.

    Tief eingesunkene Augen, eine kräftige Nase, dichtes, lockiges, schwarzes Haar, das wie kleine Kommas gebogen über die Stirn hing … Sie streckte die Hand aus, um über seine Locken zu streichen, und jetzt begriff sie, wer er war. »Ich träume von dem Basrelief«, erklärte sie Wolfie. Mit eingeklemmtem Schwanz stand er nun vor dem Gott und knurrte. »Ich habe erotische Träume von einer Steinfigur.«
    »Nein, hast du nicht.«
    »Stimmt. Das kann man kaum als erotisch bezeichnen. Vielleicht hätte ich ihn nicht so schnell außer Gefecht setzen sollen. Dann wäre es vielleicht noch interessant geworden.«
    Es war nur Bluff, und sie wusste es. Sie war keine Frau, die mit einem Kerl ins Bett ging, der gerade erst in ihrem Schlafzimmer aufgetaucht war, selbst nicht im Traum. Also hob sie Wolfie auf, setzte ihn aufs Bett und schlüpfte neben ihm wieder unter die Decke. »Gleich morgen Vormittag streichen wir die Küche neu.«
    »Nein, er ist doch hier, wir sollten weg.« Wolfie kroch zum Fußende und blickte auf den Gott hinab.
    »Lass ihn in Ruhe, Wolfie«, mahnte Shar und machte es sich bequem. »Er ist doch nur ein Traum.« Während sie wieder in den Schlaf glitt, hörte sie Wolfie noch immer den Gott anknurren.
    Es klang wie »Beiß dich, beiß dich«.
    »Nicht beißen«, verbot sie ihm, dann schlief sie ein.

    Jemand leckte Abbys Füße, und es kitzelte. Normalerweise mochte sie es nicht, gekitzelt zu werden, aber sie war bis drei Uhr nachts auf den Beinen gewesen und hatte in Grandma B’s Kisten mit ihren faszinierenden Inhalten gewühlt. Nach einer schnellen Dusche war sie todmüde und splitternackt auf ihre Luftmatratze gefallen und schließlich mit den erstaunlichsten erotischen Träumen ihres ganzen Lebens beglückt worden, so
dass der Gedanke, dass jemand an ihr leckte, ihr vollkommen normal erschien.
    »Aufwachen, aufwachen«, ertönte eine vertraut-unvertraute Stimme vom Fußende ihrer Luftmatratze her. Sie setzte sich rasch auf und erwartete halb und halb, in Christopher Mackenzies tiefblaue Augen zu blicken.
    Stattdessen saß da Bowser mit heraushängender Zunge und sah sie erwartungsvoll an.
    Aufstöhnend ließ sie sich wieder auf die Luftmatratze zurückfallen. Es war gerade erst sechs Uhr morgens, und sie fühlte sich wie gerädert. Sie konnte es sich nicht leisten, länger liegen zu bleiben, wenn sie genügend Plätzchen backen wollte, um vierundzwanzig Mathematiker zu füttern – und hoffentlich dazu noch eine ganze Ladung zahlender Gäste -, auch wenn ihr außerdem noch Halluzinationen das Leben schwer machten. Sie blickte Bowser an. »Du wirst mich doch heute nicht schon wieder vollquatschen, oder?«
    Er sagte nichts. Natürlich sagte er nichts, das war alles nur ein Produkt ihrer Fantasie. Sie setzte sich wieder auf, wickelte das lose Laken um ihren Körper und wälzte sich von der Luftmatratze. Sie griff nach ihrer Jeans und zögerte. Sie hatte einen Haufen Wäsche zu waschen, und Grandma Beas farbenfrohe Kleidung schien ungefähr ihre Größe zu haben. Sie zog einen türkisblauen Rock und eine hellgrüne Bluse aus dem Schrank und schlüpfte rasch hinein. Dann ging sie zu dem straßenseitigen Fenster und blickte hinaus. Es würde ein schöner Tag werden, der Frühnebel löste sich bereits in der Morgensonne auf. Es war keine Menschenseele zu sehen, abgesehen von einem verrückten Jogger …
    Bowser hatte die Nase an die Fensterscheibe gedrückt, wo er einen großen Schlabberfleck hinterließ. »Da kommt er wieder«, brummelte er.
    Abby wusste nicht, was sie mehr ärgerte – dass Bowser schon wieder zu ihr sprach oder dass er recht hatte. »Wer sagt, dass er hierherkommt? Der wird einfach hier vorbeirennen …«

    Christopher Mackenzie war draußen vor der Eingangstür des Kaffeehauses, direkt unter ihrem Fenster, stehen geblieben.
    »Hau ab«, murmelte sie leise drohend.
    »Ich?«, fragte Bowser ganz beleidigt.
    »Ich hab nicht mit dir geredet. Und ich werde auch nicht mit dir reden – du bist nur eine Ausgeburt meiner Fantasie.«
    Bowser drückte die Nase wieder gegen die Scheibe.
    »Er hat nicht einmal …« Die Türklingel unterbrach sie. Sie warf Bowser einen ärgerlichen Blick zu und fragte sich, ob sie es wagen konnte, einfach wieder in ihr Bett

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