Verliebt in eine Kidnapperin?
sind Max und Anthony denn jetzt?“, fragte sie schließlich.
„Er hat sich entschlossen, meinem Rat zu folgen und die ganze Sache den Behörden zu melden.“
„Dann sollten wir ihn dort treffen.“ Einen Moment lang fürchtete Kirsten, Jeremy könnte ihren Vorschlag ablehnen und Arbeit in der Klinik vorschützen, weil er mit diesem ganzen Schlamassel nichts zu tun haben wollte. Sie konnte es ihm nicht einmal verdenken.
Aber er tat nichts dergleichen. Stattdessen legte er ihr einen Arm um die Schultern und antwortete: „Genau das tun wir. Hol Anthonys Kindersitz. Wir fahren mit meinem Wagen. Ich habe dir gesagt, wir stehen das gemeinsam durch. Und das werden wir auch.“
In diesem Augenblick liebte Kirsten diesen Mann mehr als ihr eigenes Leben.
Zehn Minuten später setzte Jeremy Kirsten und Max vor dem Gerichtsgebäude ab.
„Und wenn sie ihn uns wegnehmen?“, fragte sie besorgt. „Ich möchte nicht, dass Anthony zu fremden Menschen kommt.“
Immer noch besser, als wenn dieser mysteriöse Charlie ihn findet, dachte Jeremy. Außerdem war Anthony so klein, dass er sich überall wohlfühlen würde, solange er nur gut behandelt wurde. Kirsten sagte er lieber nichts davon.
Sie war nämlich der Meinung, dass sich keiner so gut um Anthony kümmern konnte wie sie. Im Grunde musste Jeremy ihr recht geben.
„Mach dir keine Sorgen. Ich versuche, die Beamten davon zu überzeugen, dass er bei uns vorläufig am besten aufgehoben ist.“
„Bei uns?“ In ihrer Stimme klangen Hoffnung und Freude mit.
„Ja, bei uns. Wie gesagt, wir stehen das zusammen durch, Darling. Und ich werde meine Verbindungen spielen lassen. Die Fortunes und Mendozas haben hier in der Gegend einen ausgezeichneten Ruf. Ich glaube nicht, dass du dir irgendwelche Sorgen zu machen brauchst.“
Wenigstens vorläufig nicht.
Im Gerichtsgebäude führte man sie in einen kleinen Raum, wo Max seine Aussage machte. Er erzählte dem Beamten alles, was er über Courtney und Max wusste.
Der Beamte lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Wir werden das Baby in ein Kinderheim geben, bis wir die leiblichen Eltern ausfindig gemacht haben.“
„Wir würden ihn gern bei uns behalten“, schaltete Jeremy sich ein. „Wir haben Platz genug. Er hat ein eigenes Zimmer, und wir haben uns sowieso in den vergangenen Wochen um ihn gekümmert.“
„Ich habe nichts dagegen, wenn das Kind in eine Pflegefamilie kommt“, entgegnete der Mann. „Aber unter diesen Umständen …“
„Ich bin Arzt“, unterbrach Jeremy mit einem Blick auf Max. „Und dies sind meine Verlobte und ihr Bruder.“
Kirsten schwieg. Bei seiner Antwort hatte ihr Herz fast ausgesetzt. Jetzt nahm er ihre Hand und drückte sie.
„Das Baby wird es bei uns viel besser haben“, beteuerte Jeremy. „Wir können Ihnen auch gern eine Namensliste mit Referenzen vorlegen … von den Fortunes und den Mendozas.“
Max starrte Jeremy mit offenem Mund an. Allmählich wurde ihm klar, worauf Jeremy hinaus wollte, und er lächelte. Natürlich hätte er darauf bestehen können, selbst das Sorgerecht über Anthony zu behalten, aber das wäre viel komplizierter geworden. Ein Paar hatte da viel größere Chancen.
Der Justizbeamte dachte eine Weile darüber nach. Schließlich sagte er: „Für eine vorläufige Vormundschaft benötige ich eine richterliche Verfügung. Warten Sie einen Moment. Ich erkundige mich, welcher Richter heute im Dienst ist.“
Kaum hatte er den Raum verlassen, sagte Max: „Anthonys Windel muss gewechselt werden. Neben den Toiletten ist ein Wickelraum. Ich kümmere mich mal um ihn.“
Als sie allein waren, stieß Kirsten Jeremy in die Rippen. „Deine Verlobte?“
„Ich dachte mir, dass wir damit größere Chancen haben.“
Kirsten zog die Augenbrauen hoch. „Das stimmt schon, aber …“
Machte sie sich Sorgen, weil sie glaubte, er habe gelogen? Darüber wollte er jedoch nicht an diesem Ort mit ihr diskutieren. „Wir reden später darüber.“
Sie nickte. Doch so richtig überzeugt schien sie nicht zu sein.
Zwanzig Minuten später war es offiziell. Kirsten Allen und Dr. Jeremy Fortune wurden zu vorläufigen Pflegeeltern des Babys Anthony bestimmt.
Auf schnellstem Weg fuhren sie zu Kirsten nach Hause.
„Danke für alles, was du für mich und meine Schwester getan hast“, sagte Max. „Wir hatten eine Menge Stress in den letzten Tagen, aber deine Hilfe war Gold wert.“
„Ich bin froh, dass alles so gut gelaufen ist.“
„Jetzt muss ich Ruben anrufen, weil ich
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