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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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sie mir nicht ersetzen. Ich habe meine ganze Kraft auf die Plantage konzentriert und war damit schließlich erfolgreich, aber darüber wurde das Haus vernachlässigt. Deshalb sollen Sie es jetzt für mich restaurieren. Es verfügt natürlich über alle modernen Annehmlichkeiten, es müsste nur neu gestaltet werden. Und da vertraue ich Ihrer Erfahrung und Ihrem Geschmack.«
    Lächelnd führte er sie zu einem Glastisch, auf dem ein eisgekühlter Krug Limonade und ein paar Gläser standen. Sie schimmerten im Sonnenlicht, das durch die Zweige der alten Bäume fiel. Er rückte ihr einen Stuhl zurecht und bot ihr ein Glas Limonade an. Camille nickte zustimmend.
    Während sie den hübschen Garten betrachtete – er war bei weitem gepflegter als die Grünflächen vor dem Haus –, sann sie fieberhaft auf eine plausible Erklärung, um den Auftrag im Nachhinein noch abzulehnen. Unter gar keinen Umständen mochte sie auf Bridal Wreath leben und arbeiten, ausgerechnet in der Nähe der Person, die sie um nichts in der Welt hatte wiedersehen wollen. Allein die Vorstellung, Zack mehrfach täglich über den Weg zu laufen und jedes Mal schamesrot zu werden, weil die gemeinsame Affäre wieder in ihr hochkochte. Nein, niemals! Aber wie brachte sie es diesem netten alten Herrn bei, dass sie ihn ihres unversehrten Seelenlebens wegen enttäuschen müsste? Je eher sie diesem Haus und seinem unsäglichen Sohn den Rücken kehrte, umso besser. Der Gedanke war niederschmetternd. Was würde dann aus ihrer Karriere? Wie konnte sie diese einmalige Chance ausschlagen?
    Â»Gefällt Ihnen mein Garten?« Mr. Prescotts Frage holte
sie aus ihren brütenden Überlegungen, indem er eine ausladende Geste in Richtung der großflächig angelegten Beete machte. »Ich bin sehr stolz auf meine Pflanzen. Da ich nicht mehr auf den Feldern der Plantage arbeiten kann – Zack hat es mir ausdrücklich verboten –, verbringe ich die meiste Zeit mit meinen Pflanzen. Schauen Sie mal, da hinten stehen ein paar prachtvolle Tomaten.« Er deutete auf einige riesige Holzkübel an einer Ecke der Terrasse, und Camille nickte bekräftigend.
    Â»Das sind ja richtige Prachtexemplare. So große Tomaten habe ich noch nie gesehen. Vermutlich schmecken sie auch so gut, wie sie aussehen.«
    Er strahlte. »Zum Abendessen gibt es Tomatensalat. Es macht mir Spaß, Gemüse anzupflanzen, aber an meinen Blumen hänge ich genauso.«
    Camille bestaunte die vielen Blumenbeete, Hängeampeln und Töpfe mit ihrer Blütenfülle. Es schimmerte in sämtlichen Regenbogenfarben. Von den Baumästen hingen an langen Ketten Drahtkörbe mit Farnen herab, sattgrün und so üppig, dass Camille sie mit den Armen nicht hätte umspannen können. Es sah aus wie in einem Tropenparadies.
    Â»Sie vermissen die Arbeit im Freien doch sicher, wenn es kälter wird, nicht?«, fragte sie behutsam.
    Der alte Herr nickte. »Ja, aber dann kümmern Simon und ich uns im Haus um die Pflanzen. Wir bringen die meisten Farne und Tropengewächse in die warmen Räume. Zack droht mir dauernd mit Auszug, weil überall Kübel herumstehen.« Mr. Prescott wollte ihr nachgießen, aber sie lehnte dankend ab. Er war so aufmerksam und nett. Wie konnte sie es ihm nur schonend beibringen?
    Seitdem sie dort zusammensaßen, redete er pausenlos von Zack. Wieso hatte er ihn nicht schon in Atlanta erwähnt? Da wäre sie sofort hellhörig geworden und hätte
bestimmt einen triftigen Grund gefunden, den Auftrag abzulehnen.
    Auf ihrer Stirn bildeten sich winzige Schweißperlen, die mit Unmengen Haarspray gebändigte Frisur löste sich allmählich in Wohlgefallen auf. Zweifellos sah sie entsetzlich aus. Und ihre Nervosität machte es nur schlimmer. Sie befeuchtete sich die Lippen und hob zaghaft den Blick. »Mr. Prescott, ich muss Ihnen leider etwas sagen…«
    Â»Da bist du ja, Zack! Komm, ich stell dich unserem Hausgast vor.« Rayburn Prescott spähte über ihren Kopf hinweg, woraufhin sie das unverkennbare Schlurfen von Cowboystiefeln hinter sich vernahm.
    Â»Camille Jameson, ich darf Sie mit meinem Sohn Zack bekannt machen.«
    Camille, intensiv ihre Handtasche fixierend, die sie auf dem Schoß umklammert hielt, hob den Blick und stellte fest, dass der Mann dicht vor ihrem Stuhl stehen blieb. »Wir haben uns bereits kennen gelernt, Dad.«

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