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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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zweit beflügelte.
    Â»Du brauchst dich nicht extra in Schale zu werfen. Jeans sind völlig okay und bei diesem saumäßigen Wetter allemal praktischer.«
    Sie spähte über seine Schulter hinweg zu dem Fenster neben der Eingangstür. Draußen regnete es in Strömen.

    Â»Gut. Wann wollen wir fahren?«
    Â»Wie lange brauchst du, um dir die Mehlspuren abzuwaschen?« Sprachlos vor Verlegenheit antwortete sie nicht sofort. Als er ihre Verwirrung bemerkte, fasste er ihre Hand. Seine Fingerspitzen glühten auf ihrer Haut, jagten ihr ein heißen Prickeln über den Arm. »He, war doch nur ein Scherz. Lass uns nicht zu spät aufbrechen. Sagen wir sieben Uhr? Ist das für dich okay?«
    Zweifellos war er nachher noch mit Erica verabredet. »Okay«, antwortete sie deprimiert. Widerstrebend entzog sie ihm ihre Hand und lief nach oben.
    Â 
    Natchez-Under-the-Hill hatte Geschichte geschrieben. Viele, viele Jahre zuvor war die Siedlung am Ufer des Mississippi River von fünf belebten Straßen durchzogen. Sie hatte zahllose Bordelle, Tavernen, Spielsalons und andere Lasterhöhlen beherbergt. Aber irgendwann war der Fluss über die Ufer getreten und hatte die Straßen überschwemmt und die Häuser mitgerissen – wie ein Gottesurteil für das skandalöse Treiben in diesem unseligen Ortsteil. Mittlerweile gab es nur noch eine Altstadtstraße, und die meisten historischen Bauwerke waren in Modeboutiquen, Bistros und Antiquitätengeschäfte umfunktioniert. Die Gegend galt als eine der Haupttouristenattraktionen.
    Zack erklärte ihr das alles, während er seinen Lincoln über die Silver Street steuerte, die einzige Zufahrt zum quirligen, unten am Fluss gelegenen Under-the-Hill. Allein bei dem Gedanken an die Rückfahrt war Camille ziemlich mulmig zumute. Die Straße war gefährlich rutschig und morastig durch die heftigen Regenfälle, die das Erdreich von den Anhöhen spülten.
    Â»In Under-the-Hill wurde sogar schon einmal ein Spielfilm gedreht, über Atlanta in der Zeit des Bürgerkriegs.
Hinter den unbewohnten Gebäuden wurden Reifen aufgeschichtet und angezündet, um damit General Shermans Brandanschlag auf unsere Stadt nachzustellen. Die Filmleute bedeckten das Straßenpflaster mit Schmutz, dass es authentisch aussah, und ließen vierzig Pferdefuhrwerke darüber hinwegdonnern. Es sah ungeheuer dramatisch und sehr echt aus. Unsere Vorkriegsbauten werden häufig als Kulissen benutzt, aber es war meiner Meinung nach das erste Mal, dass hier ein ganzer Film abgedreht wurde.«
    Er parkte den Wagen in einer der wenigen Buchten neben dem Gehweg. Dieser erstreckte sich entlang den Häuserfronten mit Blick auf den Fluss. »Wenn es nicht so furchtbar regnen würde, hätte ich oben im Ort geparkt und wäre mit dir zu Fuß hier heruntergegangen. Die Parkplatzsituation lässt sehr zu wünschen übrig«, bemängelte Zack, bevor er ausstieg, zur Beifahrerseite lief und Camille einen Schirm aufhielt.
    Sie staksten über den unebenen Fußweg, schlängelten sich an tiefen Pfützen vorbei, bis sie zum Eingang des Restaurants gelangten. Das Cock of the Walk hatte einen ausgezeichneten Ruf. Das angenehme Ambiente des Restaurants war entspannend, und Camille ließ sich das ausgezeichnete Menü mit Zack schmecken. Auch er schien relaxed und wider Erwarten kommunikativ. Ihr Gespräch konzentrierte sich in erster Linie auf die Plantage und da hauptsächlich um den Aufbau der Pferdezucht. Zack erzählte mit leuchtenden Augen von seinem neuen Vorhaben, und Camille verdrängte sogar für ein paar Minuten, dass sie seine Erfolge letztlich gar nicht mehr miterleben würde.
    Als sie ihren Mann über den von Kerzenschein erhellten Tisch hinweg anschaute, schwammen ihre Augen jedoch plötzlich in Tränen. Ihre Kehle wie zugeschnürt, senkte sie
den Kopf, um ihre Emotionen vor ihm zu verbergen, und murmelte: »Ich bin mir ganz sicher, dass du damit sehr erfolgreich sein wirst, Zack.«
    Â»Erfolgreich?«, wiederholte er halb sanft, halb schroff. »Schätze, wenn man finanziellen Gewinn als Erfolgsfaktor nimmt, dann ja. Trotzdem, was meine persönliche Lebenssituation angeht, bin ich in den entscheidenden Phasen kläglich gescheitert.«
    Camille riskierte einen verstohlenen Blick in seine Richtung, den er nicht erwiderte. Er starrte wie gebannt auf die Wand hinter ihr. Seine Worte

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