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Verliebt in einen Gentleman

Verliebt in einen Gentleman

Titel: Verliebt in einen Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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Warum sagt er das jetzt? Dieser Mann steckt voller Überraschungen und Rätsel.
    Er schaut kurz zu mir und sagt: „Du kannst ganz unbesorgt sein.“
    Mit einem Mal fällt mir der Groschen, und ich weiß, dass ich tatsächlich unbesorgt sein kann, selbst wenn Ethan ein Schürzenjäger ist, Aids hat er nicht. Wieder klopft mein Herz schneller, wenn ich daran denke, dass wir heute gemeinsam und allein in einem Zimmer übernachten werden. Wie rücksichtsvoll von ihm, mich so zu beruhigen!
    Nicht mehr lange, da erscheint eine Ansammlung von Häusern vor uns. Als wir näher dran sind, erkenne ich, dass wir wieder auf ein Fischerdorf zusteuern.
    „Ich dachte dieses Thorpness sei relativ modern“, sage ich. „Dies sieht mir nicht so aus.“
    „Das ist ja gerade der Clou bei Thorpness. Ogilvie wollte ein altes Fischerdorf und er hat sich eins gebaut. Du wirst in Thorpness nicht ein einziges Haus finden, das nicht in dieses Konzept passt.“
    Jetzt fahren wir durch das Dorf. Ich staune und bin gleichzeitig entzückt. Es ist nicht wie Disneyland. Es ist einfach perfekt. Man hat durch und durch die Illusion, dass man sich tatsächlich in einem uralten, gewachsenen Dorf befindet. Die alten, zum Teil leicht windschiefen Häuschen drängen sich um einen kleinen See, auf dem ich Enten und Ruderboote sehen kann. An einem Ufer des Sees befindet sich ein ganz merkwürdiges Haus. Es ist oben auf einer Art Turm gebaut.
    Ich zeige drauf. „Das sieht mir jetzt aber doch sehr nach Disney aus. Was ist das denn für ein seltsames Gebäude?“
    „Das ist das berühmte 'House in the Clouds'. Früher war das Gebäude ein Wasserturm, aber als er nicht mehr gebraucht wurde, hat Ogilvie ihn zu Ferienwohnungen umbauen lassen.“
    „Es sieht verrückt aus, aber auch irgendwie schön.“
    Ethan bremst und parkt vor einem Fachwerkgebäude, das sich durch seine Größe von den kleinen Häusern abhebt. Über dem Eingang verkündet ein Schild, dass es sich um „The Dolphin Inn“ handelt.
    „So, jetzt sind wir da“, sagt er. „Hier ist Endstation.“
    Endstation? Was für eine merkwürdige Formulierung, dabei ist hier doch eher die „Anfangsstation“. Ab hier fängt für mich, für uns, etwas Neues an.
    Wir steigen aus und strecken unsre Beine. Obwohl es Samstag ist und zudem ein wunderschöner Herbsttag, sind nicht allzu viele Menschen unterwegs. Im Sommer ist hier wahrscheinlich die Hölle los.
    „Dieser Ogilvie muss ein ganz besonderer Mensch gewesen sein“, sinniere ich. „Offensichtlich hat er einen sehr starken Charakter gehabt. Er hat genau gewusst, was er haben wollte, und hat es dann auch durchgesetzt. Irgendwie beeindruckend, nicht?“
    „Ja, solche Menschen soll es geben“, sagt Ethan, und dabei zucken seine Mundwinkel kaum merklich, als fände er meine Bemerkung irgendwie komisch.
    Ich sehe ihn von der Seite an, da merke ich, dass er mich schon wieder so intensiv ansieht. Ich verstehe. Ethan meint sich selber, und ich bin das, was er haben will. Wow. Bei dem Gedanken wird mir ziemlich warm.
    Ethan legt einen Arm um meine Schultern. Ein wenig fühle ich mich jetzt schon wie seine erjagte Beute, die er in seine Höhle nimmt. Wenn es um irgendjemand anderen ginge als Ethan, wäre ich empört, aber ich spüre, wie ich in seiner Nähe nur so dahin schmelze.
    Wir betreten das Hotel. Sofort kommt ein freundlicher Wirt auf uns zugeeilt.
    „Sie müssen das Ehepaar Derby sein“, sagt er, „wir haben heute früh noch miteinander telefoniert, Mr. Derby. Schön, dass Sie uns besuchen. Willkommen!“
    Das Ehepaar Derby. Das klingt doch nach etwas. Lea Derby. Nicht schlecht.
    Als der Wirt uns den Rücken zudreht, um uns zu unserem Zimmer zu führen, kneift Ethan ein Auge zu und lächelt. Ich lächle zurück. „Ehepaar Derby“ folgt dem Wirt in ein geräumiges Zimmer im ersten Stock. Es verfügt über ein riesiges Sprossenfenster mit einer breiten, niedrigen Fensterbank, das einen Blick über leuchtende Felder und den bunten Herbstwald bietet. Wahnsinnig schön.
    Teppichboden, Tapete, Vorhänge – alles ist farblich in warmen Goldtönen aufeinander abgestimmt. Ein prächtiger Herbststrauß begrüßt uns von einem Tisch. Hinter einer weißen Holztür mit einem verspielten Messinggriff befindet sich ein süßes Bad, komplett mit einer Badewanne auf Löwenklauen.
    Der Wirt steht eine Sekunde lang abwartend da. „Gefällt es Ihnen?“
    Ich atme aus. „Ja, sogar sehr! Ich bin sicher, dass wir uns hier so richtig wohlfühlen

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