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Verliebt in einen Gentleman

Verliebt in einen Gentleman

Titel: Verliebt in einen Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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verärgert.
    Ich sage schnell: „Darf ich dich denn auch mal bei euch in Brantwood besuchen?“
    Ethan sagt: „Das wäre nicht so geschickt. Ich möchte nicht meine Mitbewohner so intensiv mit meinem Privatleben behelligen. Die WG ist klein, wie du weißt.“
    Wie furchtbar, denke ich. Wie, um alles in der Welt, soll unsere Beziehung unter den Umständen wachsen?
    Ethan sagt: „Mach dir keinen Kopf, kleine Mücke. Wir werden schon Wege und Mittel finden, um zusammen zu kommen, du wirst es sehen.“
    Wir sind in den Weaver's Mews angekommen. Er lehnt sich zu mir herüber und küsst mich sehr intensiv. Seine eine Hand wandert dabei unter meine Bluse.
    Ich schiebe sie sanft weg.
    „Mach es mir nicht so schwer“, sage ich. Dann küsse ich ihn zurück, nehme meine Tasche und springe aus dem Auto.
    „Bis bald“, sagt Ethan, startet den Motor und fährt weg.
     
    Catherine, die erholt und entspannt aus der Bretagne zurückgekehrt ist, kommt bald hinter unser Geheimnis. Natürlich will sie unser übliches Freizeitprogramm fortführen.
    „Spielen wir wieder Tennis? Es könnte zwar ein bisschen kühl sein. Aber das Wetter ist doch toll. Wie wäre es mit Donnerstagnachmittag?“, fragt sie mich gleich am Montag in der Mittagspause.
    „Nein“, sage ich, „da habe ich schon eine Verabredung.“ Genau genommen braucht Ethan neue Jagdstiefel, und ich begleite ihn zum Einkauf nach Colchester.
    „Ho! Eine Verabredung!“, sagt Catherine, „Gibt es etwas, was ich nicht weiß?“
    Ich druckse erst ein wenig herum, dann gestehe ich: „Ja, ich bin jetzt mit jemandem zusammen.“
    Catherine freut sich für mich. „Wie toll! Wer ist es? Wo hast du ihn kennengelernt? Du musst mir alles erzählen.“
    Wir befinden uns gerade in der Schulmensa. Der Lärm ist, wie immer, Ohrenbetäubend.
    „Hier?“, sage ich, „Unmöglich!“
    „Okay, dann komme ich heute Nachmittag bei dir vorbei. Ich wollte sowieso mal gerne auschecken, wo du jetzt gelandet bist.“
    Wir verabreden uns.
    Doch da kommt Ethan gerade an unserem Tisch vorbei. Er schaut nicht zu mir hin, denn wir haben beschlossen, unser Verhältnis nicht an die große Glocke zu hängen, aber im Vorbeigehen gleitet seine Hand einmal ganz kurz, wie aus Versehen, über meine Schulter und seine Fingerspitzen streifen meinen Nacken. Keiner hätte etwas gemerkt, nur werde ich unter Catherines scharfem Blick rot. Mist! Ihr ist die kleine Geste und meine Reaktion nicht entgangen.
    Sie sagt sofort: „Ist er es? Bist du mir Mr. Derby zusammen?“
    Ich nicke. Ich gebe zu, ich bin auch ein bisschen stolz. Ethan ist weit und breit der begehrteste Junggeselle, und ich bin mit ihm zusammen.
    Catherine müsste jetzt eigentlich quieken, oder vor Neid blass werden. Stattdessen sieht sie mich nur entgeistert an und schüttelt ihren Kopf.
    „Ich fasse es nicht. Du – mit ihm?“
    Wieder nicke ich.
    „Weißt du gar nicht, was man sich von ihm so erzählt? Dass er ein furchtbarer Schürzenjäger ist?“
    „Ach, das stimmt doch alles nicht. Das sagen die Leute nur, weil er so gut aussieht. Von einem so tollen Mann denkt man das doch immer.“
    Aber Catherine ist nicht überzeugt. Wie kann ich ihr klarmachen, wie wunderbar, wie stark und männlich mein Liebhaber ist? Während ich noch überlege, wie ich es formulieren könnte – ich kann ihr ja nicht ins Gesicht sagen, dass der Sex mit ihm obendrein noch gewaltig ist – springt Catherine auf und nimmt ihren Teller, um ihn zur Geschirrabgabe zu bringen. Dabei sagt sie: „Ich persönlich kann ihn kein bisschen leiden. Er hat mich bereits vor den Herbstferien von einem Tag auf den anderen geschnitten. Jetzt ignoriert er mich total.“
    Ich sehe sie ratlos an. „Warum sollte er so etwas machen? Du musst dich irren.“ Insgeheim denke ich mir, dass Catherine mir mein Liebesglück nicht wirklich gönnt. Vielleicht ist sie ein bisschen eifersüchtig. Damit werde ich als Frau an Ethans Seite wohl immer leben müssen.
    Catherine beugt sich zu mir herab und zischt mir ins Ohr: „Oh nein, ich irre mich nicht, Lea. Ich kann dir genau sagen, seit wann er mich schneidet, nämlich seit dem Abend, als er mich zu einem Date eingeladen hat, aber ich ihm deutlich zu verstehen gegeben habe, dass danach im Bett nichts läuft.“
    Sie richtet sich wieder auf und schreitet erhobenen Hauptes davon.
    Ich sitze da wie vom Donner gerührt.
    Auf dem Weg nach Hause grüble ich unaufhörlich über ihre Worte nach. Was ist das nur für eine merkwürdige Geschichte? Hat

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