Verliebt in einen Scheich
wissen?â
Er verzog den Mund und zeigte dabei strahlend weiÃe Zähne. âIch! Wie kannst du es wagen hierherzukommen?â
Sophie kannte sich mit den Sitten und Gebräuchen dieses Landes nicht aus. Sie hatte keine Ahnung, wie man hier mit Leuten verfuhr, die unberechtigterweise fremdes Gelände betraten. So grimmig, wie dieser Mann sie ansah, schien dessen Besitzer das Recht zu haben, über Leben und Tod zu entscheiden.
Dieser Gedanke weckte ihren Widerstand. âWenn Sie möchten, dass ich Ihren Grund und Boden verlasse, geben Sie den Weg frei!â
Ihre heftige Entgegnung schien seinen Zorn noch zu verstärken. Er wirkte verwegen wie ein Wüstenkrieger, als er sie mit seinem finsteren Blick fixierte. âEs ist nicht sehr klug von jemandem wie dir, in diesem Ton mit mir zu sprechen!â
Obwohl die Sonne jetzt höher stand und es zunehmend wärmer wurde, fröstelte Sophie. âJemand wie ichâ, wiederholte sie. âSprechen Sie von mir persönlich, oder lässt allein die Tatsache, dass ich eine Frau bin, mich in Ihren Augen zu einem Menschen zweiter Klasse werden?â
Sie wollte um das Pferd herumgehen, doch auf Befehl seines Herrn versperrte es ihr erneut den Weg. Nervös sah sie sich um, aber weit und breit war niemand zu sehen, der ihr zu Hilfe kommen konnte.
âIch habe nichts gegen Frauenâ, erklärte er mit einem kalten Unterton.
Sophie sah an sich hinab. Sie trug graue Caprihosen und ein ärmelloses Top, absolut passend, um zu Hause in Vancouver joggen zu gehen. Plötzlich aber wurde ihr bewusst, wie viel ihr Outfit von ihrer schlanken Figur preisgab. Ihr Herz begann heftig zu schlagen. Der Mann sprach gut Englisch, also musste er gebildet sein. In seinem Gesicht jedoch erkannte sie nichts als Härte und Kompromisslosigkeit. Erneut versuchte sie ihm zu entkommen, und wieder versperrte er ihr den Weg.
âLassen Sie mich gehen!â, fauchte sie.
âDu hättest nicht herkommen dürfen!â Mit einem geringschätzigen Lächeln sah er zu ihr hinunter.
âVielleicht ist es Ihnen entgangen, aber ich möchte Ihren wertvollen Besitz verlassen!â
âIch spreche nicht von diesem Strand, das weiÃt du genau!â
Irritiert blickte Sophie zu ihm auf. âDann befinde ich mich gar nicht auf Ihrem Grund und Boden?â Diese Erkenntnis steigerte ihre Wut ins Unermessliche. âWo ist dann das Problem? Und was geht es Sie an â¦?â
Mit erhobenem Arm deutete er in die Ferne. âMein Besitz beginnt dort hinten. Das ist dir bekannt!â
âLeider beinhaltet die Touristenbroschüre des Hotels diese Information nichtâ, schnappte Sophie. âVielleicht sind Sie ein wenig zu sehr von Ihrer Wichtigkeit überzeugt!â
Der Fremde schnaubte aufgebracht, aber ansonsten zeigten Sophies Anschuldigungen keinerlei Wirkung auf ihn. Zu gern hätte sie ihm sein überhebliches Grinsen aus dem Gesicht gewischt!
âFalls Sie eine bedeutende Persönlichkeit des Landes sind, bedauere ich es auÃerordentlich, dass sich diese Tatsache noch nicht bis zu mir herumgesprochen hatâ, erklärte Sophie mit gespielter Freundlichkeit und einem zuckersüÃen Lächeln.
âHör mit diesem dummen Spielchen aufâ, forderte er sie barsch auf. âWas willst du damit erreichen, indem du herkommst und immer wieder ein Zusammentreffen mit mir provozierst?â
âDas bilden Sie sich ein!â, schrie Sophie aufgebracht. Tief in ihrem Inneren jedoch wusste sie, dass sie sich schon für ihn interessierte. Warum sonst hatte sie heute Morgen den Hotelstrand verlassen, wenn nicht aus der Hoffnung heraus, den dunkelhaarigen Reiter zu sehen?
âMit welcher Berechtigung glauben Sie, dass ich mich für Sie interessiere? Laufen nicht viel eher Sie mir hinterher?â
Sie stand neben seinem Pferd und sah mit einer Mischung aus Angst und Zorn zu dem Mann auf, der sie durchdringend musterte.
Ihr Haar war kurz geschnitten und flammend rot. Aber sie war immer noch wunderschön. Die Brüste voll und hoch angesetzt, die Hüften verführerisch geschwungen, die Beine, deren Fesseln er mit einer Hand umfassen konnte, lang und schlank wie damals.
Sein Blick heftete sich auf ihr Gesicht. Die groÃen dunklen Augen hatten einen sanfteren Ausdruck als in seiner Erinnerung. Ihr Mund wirkte weicher und unschuldiger. Kein Wunder, dass er von dieser Frau fasziniert war. Nichts von
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