Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
Vom Netzwerk:
vergessen versuchte, hatte mir John nicht mehr so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Er hatte mich am 26. Juni 2009 geküsst, fast auf den Tag genau vier Jahre nach unserer ersten Begegnung. Es lief gut für mich bei Salutech: Ich hatte es gerade zur Bereichsleiterin Interne Kommunikation gebracht und visierte nun den Chefposten an. Es war fünf Uhr siebenunddreißig, wir hatten das Geschäftsjahresende gefeiert, und John und ich steckten in der Besenkammer eines der teuersten Countryclubs in Schottland.
    Ganze vier Jahre hatte ich mich danach gesehnt, dass er meine Hand hielt, und nun, endlich, tat er genau das. Er hielt meine Hand, und zwar für volle drei Minuten, dann führte er mich von der Lounge hinunter ins leere Untergeschoss, wo er auf eine Kammer voller Putzutensilien gestoßen war. Er hatte mich auf ein Bänkchen zwischen Besen und Wischmopps gedrückt und mir direkt ins Gesicht geblickt. Sprachlos spürte ich, wie meine Knie zu Gummi wurden.
    Â»Seit vier Jahren versuche ich nun Tag für Tag, das nicht zu tun«, sagte er. »Charley Lambert, du verfluchte Hexe mit deiner schmalen Taille, den langen Beinen, diesem Selbstvertrauen und … Ach Gott, Lambert, ich halt’s nicht mehr aus.«
    Seine Augen – voller Begierde und leicht zornig – verrieten mir alles, was ich wissen musste. Sex mit ihm würde das Ungeheuerlichste und Verdorbenste sein, was ich je angestellt hatte.
    Und damit stürzte ich mich auf ihn. Ich hatte keine Wahl: entweder das, oder ich würde vor Lust explodieren.
    Er war heiß, trocken und köstlich. Ich war außer mir, völlig rasend vor Verlangen und feucht. Sofort drückte er mich gegen die Wand. »Fuck« , murmelte er. »Fuck.«
    Â»Ja«, keuchte ich atemlos. »So schnell wie möglich. Bei dir?« Er beugte sich hinab und fing an, meinen Nacken zu küssen, heftig und drängend. In meinem Körper entzündete sich ein Feuerwerk. Ein seltsames Stöhnen füllte die Besenkammer, und ich stellte fest, dass es von mir kam. Ich klang wie ein Tier.
    John hielt eine Sekunde inne und sah mich an. »Ja. Bei mir. Herrgott, Lambert, das wird nicht halten, ganz bestimmt nicht.« Auch er gab ein animalisches Stöhnen von sich.
    Ich tat das einzig Vernünftige: Ich fing an, seine Jeans aufzuknöpfen.
    Und dann passierte es. Die größte Abfuhr meines Lebens. Es war wie der Untergang des Universums. »Lambert, nein, ich kann das nicht«, keuchte er plötzlich. »Ich kann nicht. Ich habe mir geschworen … ich …« Ein gurgelnder Laut entrang sich seiner Kehle, der eher danach klang, als würde er gerade gehenkt, als dass seine Männlichkeit aus seiner Jeans befreit wurde.
    Â»Sei nicht albern«, zischte ich. »Wir kommen doch beide um, wenn wir’s nicht tun. Ich befehle dir, John Mac Allister, NIMM MICH , JETZT !«
    John starrte mich mit irrwitziger Verzweiflung an. »Ich kann nicht, Charley. Wenn es schiefgeht und ich dich bei Salutech verliere, bin ich total aufgeschmissen. Das Risiko darf ich nicht eingehen.«
    Â» ICH KÜNDIGE !«, rief ich mit schriller Stimme. » ES IST MIR SCHEISSEGAL ! HÖR JETZT NICHT AUF ! ICH FLEHE DICH AN , HÖR JETZT NICHT AUF !«
    John keuchte. »Die Sache ist die …«, sagte er vage und begegnete meinem panischen Blick, »die Sache ist die: Wir ernennen dich offiziell zur Leiterin der Unternehmenskommunikation. Für sämtliche Bereiche. Du hast den Job, Lambert – Allmächtiger, ich will dich. Du wirst dich eine Zeitlang einarbeiten, bis alles glattläuft, und dann lancierst du das wichtigste Produkt, das wir je auf den Markt gebracht haben. Da kann ich doch nicht ausgerechnet jetzt anfangen, mit dir rumzumachen.« In seiner Verzweiflung griff er mir ins Haar und schloss die Faust um eine Strähne. »Aaargh«, fügte er zähneknirschend hinzu.
    Â»Was meinst du damit, ich habe den Job?«, krächzte ich. »Das kannst du doch nicht einfach so verkünden! Du musst mir ein finanzielles Angebot unterbreiten, und dann muss ich mit dir darüber sprechen, und dann – ach Gott, was rede ich da eigentlich? Das ist doch scheißegal. Morgen ist morgen. Jetzt ist jetzt. Bitte. Ich flehe dich an. Hör auf, mich so zu quälen. Uns beide.«
    John sah mich einige peinigende Sekunden lang an, dann ließ er sich neben mich auf das Bänkchen fallen, zog mich

Weitere Kostenlose Bücher