Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
Vom Netzwerk:
wissenschaftliches Experiment! Reiß dich zusammen! , schalt ich mich.
    Â»Also gut«, sagte Sam und lehnte sich zu mir vor. »Eins, zwei, drei …« Ich erstarrte. Er verharrte gute zehn Zentimeter vor meinem Gesicht. »Du siehst aus, als hättest du Angst, Chas.«
    Ich hatte Angst. Meine Hände zitterten. Doch irgendetwas sagte mir, dass dieses Experiment unerlässlich war. Also schüttelte ich den Kopf und behauptete, es würde mir gutgehen.
    Â»Nun dann, eins, zwei, DREI «, zählte Sam. Er schloss die Augen, ich tat das Gleiche, und ein paar Sekunden später spürte ich, wie seine Lippen meine berührten.
    Sams Lippen waren warm und fühlten sich tatsächlich ziemlich gut an. Eine kurze Pause entstand, in der wir beide überlegten, was wir als Nächstes tun sollten. Ich fand, wir sollten die Lippen leicht öffnen, nur damit wir sagen konnten, wir hätten uns richtig geküsst. Sam dachte anscheinend das Gleiche, denn er fing an, meine Oberlippe zu küssen. Sehr sanft, sehr ausführlich. Ein unerwartetes Prickeln lief mir das Rückgrat hinab. Ich schauderte.
    Sam fuhr zurück. »Was ist?«
    Â»Nichts. Nur ein Krampf. Wahrscheinlich, weil ich betrunken bin.«
    Wir sahen einander ein paar Sekunden argwöhnisch in die Augen.
    Das hat sich gut angefühlt , dachte ich bestürzt. Zu meinem großen Entsetzen wurde mir klar, dass ich nichts gegen einen weiteren Versuch einzuwenden hätte.
    Â»Nun?«, fragte ich nervös.
    Â»Nun?«, wiederholte Sam. Sein besorgter Blick hielt meinen fest, also sagte ich das, was er offenbar zu hören wünschte.
    Â»Genau, wie wir gedacht hatten«, erklärte ich lauthals. »Nichts.«
    Sam nickte energisch, ganz offensichtlich erleichtert. »Ja. Ich denke, ich sollte jetzt nach Hause gehen. Ich bin fix und fertig.«
    Â»Ich auch«, pflichtete ich ihm bei und sprang auf, da ich unbedingt die Erste sein wollte, die aufbrach.
    Für zwei Menschen, die so betrunken waren wie wir, legten wir den Heimweg in erstaunlicher Geschwindigkeit zurück, ohne viel miteinander zu reden.

Kapitel siebzehn
    Ich wachte auf und blickte in zwei Augen, die mich aus einer Nasenlänge Entfernung anstarrten. Lächelnd streckte ich mich und kuschelte mich an ihn. Zwar fühlte ich mich so erschöpft, als hätte ich mich gegen eine ganze Horde knüppelschwingender Höhlenmenschen zur Wehr gesetzt, doch wenigstens war ich mit einem absolut traumhaften Mann im Bett.
    Â»Jippie!«, rief John und rollte sich sofort auf mich. »Lambert ist aufgewacht!« Er ließ seine Hand über meinen Bauch abwärtsgleiten.
    Â»Nein«, widersprach ich und hielt seine Hand fest, bevor sie tropische Feuchtgebiete erreichte. »Nein, John, ich bin zu müde.«
    Ich war müde. Hundemüde, um genau zu sein. John und ich hatten bis drei Uhr morgens gearbeitet, und der Wecker hatte um sechs geklingelt. Ich war so müde, dass ich mich fragte, ob ich nicht eigentlich schon tot war.
    Heute war Mittwoch, der Tag des Ärztekongresses, eine der wichtigsten Veranstaltungen bei der Simitol-Markteinführung. Es war außerdem der Tag von Granny Helens Beerdigung, weshalb ich vom Kongress freigestellt worden war und einer schadenfrohen Margot meine Aufgaben übertragen hatte. John hatte sich große Sorgen gemacht, wie Bradley Chambers – der die ganze Woche wie ein kleines, zorniges Nagetier gewütet hatte – reagieren würde, wenn ich den Kongress nicht leitete. Doch John würde es ihm erst in letzter Minute sagen, damit er keinen Einspruch erheben konnte, und um Margot sämtliche Stolpersteine aus dem Weg zu räumen, hatten wir gestern Nacht bis zum Umfallen gearbeitet.
    Â»Grrr«, grunzte ich, als Johns Hand wieder zu wandern anfing.
    Er hielt inne. »Was ist los, Lambert? Hast du Verstopfung?«
    Â»Ich muss aufstehen und noch einmal den Papierkram durchsehen, bevor ich nach East Linton fahre.« Ich hatte Mum und Dad versprochen, um neun Uhr bei ihnen zu sein, damit wir alle zusammen frühstücken konnten.
    John lachte leise und kniff mir in die Brustwarze. »Hm. Nun, ich werde deinen Ungehorsam dieses eine Mal übersehen«, sagte er und rollte sich aus dem Bett.
    Ich schleppte mich in die Dusche und versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass meine Gesichtshaut heute Morgen aussah wie durchscheinender Kohl.
    Â»Nun, Lambert«, sagte John, der

Weitere Kostenlose Bücher