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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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trat von einem Fuß auf den anderen. »Mrs Gilbert«, beharrte ich. »Ich glaube, Sie verstehen nicht. Es gibt da einen jungen Mann. Er popelt in der Nase und isst Junkfood, aber ich liebe ihn. Ich muss zu ihm und es ihm sagen, bevor es zu spät ist!«
    Mrs Gilbert blickte gereizt von ihrem Sudokurätsel auf und musterte mich abschätzig.
    Â»In sechseinhalb Stunden hüpft er auf einer Shakespeare’schen Insel herum«, schrie ich, als würde das irgendwas nützen. »Ich muss zu ihm! Er muss wissen, was ich für ihn empfinde!« Ich starrte sie flehend an.
    Â»Um Himmels willen«, murmelte sie und blickte wieder auf ihr Sudoku, als suche sie dort nach einer Eingebung. Nach ein paar Sekunden lieferte das Zahlenrätsel scheinbar die gesuchte Antwort. »Als würde sich irgendwer aus eurer verrückten Familie in einen normalen Menschen verlieben!« Sie seufzte und nahm ihre Autoschlüssel von einem Haken unter dem Tresen.
    Â» ALFIE !«, rief sie. » DU MUSST ÜBERNEHMEN ! SCHON WIEDER EIN DRAMA BEI DEN LAMBERTS !«

Kapitel einundzwanzig
    Als ich am Garrick Theatre eintraf, blieben mir keine zehn Minuten mehr. Eine kleine Schar Paparazzi stand rauchend in der Tür und wartete auf die Handvoll berühmter Schauspieler, die laut Sam heute Abend erwartet wurden. Bei dem Gedanken, dass echte Schauspieler kommen würden, um Sam zu sehen, schwappte eine Woge des Stolzes über mich hinweg. Mein Bowes!
    Viele Leute saßen bereits auf ihren Plätzen, doch die Bar war nach wie vor umlagert von lächelnden, plaudernden, gut angezogenen Zuschauern.
    Ich hielt Ausschau nach Hailey und Ness, die mein Ticket hatten, und stellte fest, dass mich viele Gesichter verwirrt anblickten. Ach, Mist , dachte ich plötzlich. Obermist! Zum ersten Mal seit fünf Stunden schaute ich an mir hinab und schnappte nach Luft. Ich trug immer noch meine alte Jeans, die üblicherweise für die Spaziergänge mit Malcolm herhalten musste, dazu grellrosa Socken und schlammverkrustete Wanderschuhe. Am schlimmsten aber war Dads ausgebeulter alter Pullover, der mir bis über die Oberschenkel reichte. Das halbe Fell von Malcolm schien daran zu kleben. Mums uralter Winteranorak, so schäbig und abgetragen, dass selbst sie ihn längst aussortiert hatte, vervollständigte das Bild.
    Ich sah aus wie eine Bäuerin! Gerade wollte ich mich dezent zurückziehen, als ich Hailey meinen Namen rufen hörte. Ich zuckte zusammen. Sie stöckelte mit ihren Highheels auf mich zu, das Kleid, das wir letzte Woche zusammen für sie ausgesucht hatten, stand ihr ausgezeichnet. Hailey war nach wie vor traumatisiert von ihrer Erfahrung mit Matty, aber sie hatte aufgehört, sich mit Essen zu trösten. Nun sah sie wieder aus wie Hailey: kurvig, vollbusig, zum Anbeißen.
    Â»Oh, Hailey, du siehst umwerfend aus!«, stellte ich fest und lehnte mich zurück, um sie zu bewundern.
    Â»Und du siehst grauenhaft aus«, erwiderte sie und musterte stirnrunzelnd mein Outfit. »Hast du auch noch ein Schwein und ein paar Hühner mitgebracht?«
    Â»Ich glaube nicht, dass ich in diesem Aufzug bleiben kann. Vielleicht sollte ich versuchen, mir schnell etwas zum Anziehen zu kaufen …«
    Â»Unsinn.« Hailey nahm meine Hand. »Bist du … ähm … bist du dir mit Bowes sicher? Dass du in ihn verliebt bist, Chas? Du bist doch nicht etwa krank oder so?«
    Â»Nein, ich bin nicht krank. Ich liebe ihn bloß. Ich weiß, dass das verrückt ist, Hailey, aber diese E-Mails … die haben irgendwie alles verändert!«
    Hailey betrachtete mich zweifelnd und versuchte, einen Sinn in das hineinzubringen, was ich sagte. Für ein paar Sekunden wirkte sie leicht amüsiert, doch dann umwölkten sich ihre Gesichtszüge. »Ich will nicht, dass du verletzt wirst, Chas«, sagte sie ruhig. »Wir beide wissen, wie Sam ist. Ich könnte es einfach nicht ertragen, wenn es dir so erginge wie mir mit Matty.« Ihre Fassade bröckelte, so dass ich einen flüchtigen Blick auf ihr noch immer gebrochenes Herz werfen konnte.
    Â»Ich verstehe dich, Hails«, sagte ich. »Und ich weiß, dass es ein Risiko ist. Aber ich glaube, Sam hat sich wirklich verändert. Die E-Mails haben einen riesigen Wandel bei ihm bewirkt. Bei mir übrigens auch.«
    Hailey wirkte nicht ganz überzeugt. »Nun … Ness sagte schon, sie wären etwas ganz

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