Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
Vom Netzwerk:
hatte ein großes Dinner bei den Hibs stattgefunden, und ich wusste, dass sie um ein ganzes Meer von Spanholztischen herumgestiefelt war, weinbefleckte Tischdecken auf einen riesigen Stapel geworfen und mit dem Barpersonal geschwatzt hatte. So wie ich sie kannte, hatte sie vermutlich die Rauchmelder deaktiviert, damit sie während des Aufräumens rauchen konnten.
    Nein , schrieb sie umgehend zurück. Lass ihn in Ruhe.
    Guter Ratschlag.
    Ich blickte wieder auf den Bildschirm. Eine leuchtend blaue Blase erschien plötzlich unten links auf dem Monitor. »Jemand hat dich seinen Favoriten hinzugefügt«, stand darin. Ich klickte weiter.
    Es war William. William hielt mich für heiß! William interessierte sich für mich!
    Doch binnen Sekunden fiel es mir wieder ein. William hielt nicht mich für heiß. Er hielt Shelley für heiß. Ich spürte, wie ich meine Stacheln aufstellte. Warum? Shelley war kalt und berechnend. Ich dagegen war warm und lustig! Zumindest war es mein Wunsch, nein, mein Ziel, warm und lustig zu werden! War das ihr Ziel? Nein! Zur Hölle mit Shelley Cartwright!
    Eine weitere Blase erschien. »Jemand hat dir eine Nachricht geschickt!«
    Zu meinem Erstaunen spürte ich, wie sich mein Puls beschleunigte. Ich blickte durchs Zimmer zum Spiegel. »Hoffst du wirklich, dass die Nachricht von William ist?«, fragte ich mich selbst.
    Â»Ja. Was ist schon dabei?«, blaffte ich ungeduldig zurück.
    Ich klickte die Mail an. Sie war von William.
    Hallo!
    Danke, dass du mich zu deinen Favoriten hinzugefügt hast. Bist du dir sicher? Ich habe den Tag damit verbracht, in der Nase eines älteren Herrn zu wühlen, und würde durchaus verstehen, wenn das dein Interesse an mir mindert. Mir gefiel dein toughes Foto, also dachte ich, ich befreunde mich mal mit dir.
    (Befreunden? Offensichtlich bin ich achtzehn Jahre alt. Oder sind wir jetzt auf Facebook?)
    Ich versuchte, mir das Grinsen zu verkneifen, doch es war hoffnungslos. William sah nicht nur gut aus, er war auch noch lustig. Und vielleicht sogar richtig nett. Ich konnte ihn unmöglich zu einer Verabredung mit der barschen Shelley schicken! Er passte genau in mein Beuteschema: gutaussehend, humorvoll, Arzt … Bum! Meine Heilige Dreifaltigkeit! Zwar hatte er nicht jenen teuflischen Sexappeal wie John, doch ehrlich gesagt hatte mir das rein gar nichts gebracht. Fairerweise musste ich zugeben, dass ich nicht wusste, wie dieser tatsächlich im Bett war, konnte also nicht behaupten, er wäre heißer als … Mir wollte partout nichts Passendes einfallen. Als ein Hotdog meinetwegen.
    Ich las noch einmal Williams E-Mail. Es war klar, dass William nicht der Typ Mann war, der einen auf eine schnelle Nummer in eine Besenkammer zerrte, nur um kurz darauf seine Meinung zu ändern und etwas mit einer verheirateten Multimillionärin anzufangen. Genauso unwahrscheinlich war, dass er flirtend an einem Krankenhausbett saß, wie John es getan hatte, einen AUF DEN MUND KÜSSTE und anschließend zum Flugplatz fuhr, um sich mit seiner Verlobten zu treffen. Nein. William würde Händchen haltend am Bett sitzen und einen bis zur Bewusstlosigkeit küssen, bevor er zu seiner täglichen Visite aufbrach. Sämtliche Schwestern wären in ihn verliebt, die Patientinnen ebenfalls, doch er hätte nur Augen für eine einzige Frau …
    SHELLEY . Verflixt. Ich fasste ihr Profil erneut ins Auge. Sie war frostiger als der steinharte Burger in den tiefsten Tiefen meines Gefrierfachs. Die Versuchung war groß, William eine Antwort zu schicken und ihre abschätzige Bemerkung dort hineinzukopieren (»Ich bin viel zu beschäftigt, um meine Zeit mit der Suche nach einer Internet-Liebe zu vertrödeln«), doch vermutlich konnte ich mir solch eine Keule bei meiner jungen Firma nicht erlauben.
    Ich seufzte, da ich genau wusste, was ich zu tun hatte. Ich musste Shelley Cartwright helfen, einen Mann zu finden. Und wenn es sich bei dieser Liebe um William handelte, den perfekten, gutaussehenden Doktor, der so sehr nach meinem Geschmack war, dann gab es absolut gar nichts dagegen einzuwenden.
    Schließlich war ich Charley Lambert, die schottische Amazone. Ich mochte zwar momentan nicht in der Lage sein, das Gesicht der Pharmaindustrie zu verändern, doch das würde mich nicht davon abhalten, die Welt auf andere Art und Weise zu erobern. Meine First-Date-Aid-Agentur würde ein Riesenerfolg

Weitere Kostenlose Bücher