Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
tun können.” Marguerite richtete sich auf und wandte sich ihrem Sohn zu. „Jetzt müssen wir uns um dich kümmern.”
„Mir geht es gut”, murmelte Etienne, ohne den Blick von der Frau zu wenden, die in seinem Bett lag. Sie hatten sie aus dem Krankenhaus zu ihm nach Hause gebracht. Seine Mutter und Bastien hatten sie ausgezogen, sie in seinem Bett festgebunden und ihr eine Infusion gelegt, um ihr das Blut zuzuführen, das sie brauchte, um die Wandlung durchzuführen. Etienne war noch nie Zeuge einer solchen Wandlung gewesen und wusste daher nichts über ihren Verlauf, auch nicht, ob irgendwelche Schwierigkeiten auftauchen könnten. Die junge Frau war still und reglos liegen geblieben, nachdem er ihr sein eigenes Blut eingeflößt hatte, aber im Auto, auf dem Weg nach Hause, hatte sie begonnen zu stöhnen und um sich zu schlagen. Etienne war immer noch nicht sicher, ob es nicht zu spät gewesen war, aber er wirkte ein wenig hoffnungsvoller.
„Es geht dir wirklich nicht gut. Du häutest dich immer noch, und du bist schrecklich blass. Du brauchst Blut und Ruhe.”
„Ich kann genauso gut auch so Blut zu mir nehmen.”
„Du musst dich hinlegen”, erklärte seine Mutter beharrlich. „Du schwankst richtig.”
„Ich werde mich um ihn kümmern”, verkündete Bastien und ergriff Etiennes Arm. Etienne wollte widersprechen, aber er hatte wirklich nicht die Energie dazu, also ließ er sich ohne Protest von seinem älteren Bruder wegführen.
„Welches Zimmer?”, fragte Bastien und blieb im Flur stehen. „Hast du die Gästezimmer schon fertig?”
„Nein.” Etienne sah ein wenig schuldbewusst drein. „Aber im Arbeitszimmer steht mein Sarg.”
„Himmel! Hast du das Ding immer noch?” Bastien schauderte vor Widerwillen. „Ich hab mich sofort von meinem getrennt, als sie nicht mehr notwendig waren. Ich weiß nicht, wie du es aushältst, ihn noch hier zu haben.”
„Er hilft mir nachzudenken”, sagte Etienne. „In diesem Sarg hatte ich einige meiner besten Ideen.”
„Hmm.” Bastien führte ihn den Flur entlang, die Treppe hinunter und zur Rückseite des Hauses. Die Treppe zum Souterrain befand sich im hinteren Teil der Küche. Sein Bruder schob ihn vor sich her und hielt ihn am Arm, als sein Schwanken bedenklicher wurde. Bald schon lag Etienne in seinem Sarg in einer Ecke des Arbeitszimmers. „Ich bin gleich wieder da”, kündigte sein Bruder an.
Etienne murmelte eine müde Antwort und schloss die Augen. Er war erschöpft, und seine Schmerzen meldeten sich wieder. Er brauchte tatsächlich mehr Blut und wusste, dass Bastien unterwegs war, um welches zu holen.
Trotz der wachsenden Schmerzen seines Körpers, der sich auf der Suche nach Blut selbst angriff, schlief Etienne ein. Er erwachte kurz darauf jedoch wieder und spürte, dass ihm jemand in den Arm stach. Als er die Augen öffnete, sah er, dass Bastien sich über ihn beugte und eine Infusion in die Ader unterhalb seines Ellbogens legte.
„Komme ich dir wie Lissianna vor?”, fragte er gereizt. Er versuchte, den Arm wegzuziehen, aber Bastien war stärker.
„Nein, du siehst zumindest nicht wie Lissianna aus. Ihr Gesicht schält sich nicht”, erwiderte sein Bruder trocken. „Ich würde dir ja gerne zehn mannbare Jungfrauen bringen, von denen du dich ernähren kannst, aber ich konnte keine finden. Jungfrauen sind heutzutage Mangelware.” Etienne lachte müde und merkte, wie sich seine Spannung langsam löste.
„Ganz im Ernst”, sagte Bastien und machte mit der Infusion weiter. „Du brauchst viel Blut und viel Ruhe. So ist es einfacher. Ich werde den Beutel wechseln, während du schläfst. Morgen früh geht es dir weder gut.”
Etienne nickte. „Glaubst du, das Mädchen wird es überleben?”
Bastien schwieg einen Moment, dann seufzte er. „Wir müssen abwarten. Ich werde dich aufwecken, wenn.... wenn etwas dazwischenkommt.”
Etienne schloss unglücklich die Augen. „Wenn sie stirbt, meinst du. Wenn das passiert, wird es meine Schuld sein. Ich hätte viel früher schon etwas gegen Pudge unternehmen müssen.”
„Du darfst dir nicht die Schuld daran gehen, Etienne. Es ist schwer zu entscheiden, was man mit einem solchen Mann tun soll. Ich selbst habe auch keine Ahnung, obwohl ich über das Problem nachgedacht habe, seit er dich erschossen hat. Wir müssen allerdings definitiv etwas unternehmen.” Er richtete sich wieder auf. „Ich werde Lucern anrufen und sehen, ob ihm etwas einfällt. Wir reden später darüber, wenn es dir
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