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Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Titel: Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Eigentlich hätte sie in einem Krankenhaus liegen müssen. Und das hier war eindeutig kein Krankenhaus.
    Rachel blinzelte zu den mit Jalousien verdunkelten Fenstern hinüber. Am Rand der Jalousien schimmerte eine Spur Sonnenlicht durch. Es war offensichtlich Tag. Sie wünschte sich, die Jalousien wären hochgezogen, sodass sie vielleicht ihre Umgebung hätte erkennen können. Sie schob die Decken von sich, um sich hinzusetzen, als sie feststellte, dass sie vollkommen nackt war. Das war interessant. Sie schlief niemals nackt, und in Krankenhäusern zogen sie einem für gewöhnlich diese schrecklichen Hemden an. Wirklich seltsam, und sie hatte keine Ahnung, was sie davon halten sollte.
    Unbehaglich rutschte sie auf dem Bett hin und her, dann warf sie einen irritierten Blick auf ihren Arm, an dem etwas zupfte. Der Anblick einer Infusion in der Armbeuge erschreckte sie. Mit den Augen folgte sie dem durchsichtigen Schlauch, der zu dem Beutel am Infusionsständer führte. Der Beutel war leer, aber ein oder zwei Tropfen Flüssigkeit waren übrig geblieben - genug jedenfalls, um zu erkennen, dass es Blut war. Sie hatte offenbar eine Transfusion gebraucht.
    Der Gedanke ließ sie wieder auf ihre Brust schauen und nach der Wunde suchen. Sie konnte sich genau erinnern, wie die Axt in ihren Körper eingedrungen war, aber sie trug keinen Verband, und sie konnte keine andere Spur einer Verletzung erkennen als eine dünne Narbe, die sich von ihrem Schulterblatt bis zur Brustwarze zog. Ungläubig sah sie die Narbe an und erstarrte, als ihr klarwurde, was das zu bedeuten hatte. Seit dem Angriff waren vermutlich Wochen, vielleicht sogar Monate vergangen.
    „Lieber Gott”, hauchte Rachel. Wie lange hatte sie denn nur geschlafen? Hatte sie im Koma gelegen? Befand sie sich in einer Spezialeinrichtung für Komapatienten? Das war beinahe tröstlich, bis sie sich an die Beförderung erinnerte, von der sie direkt vor ihrer Verletzung erfahren hatte.
    Wenn sie monatelang im Koma gelegen hatte, hatte sie die neue Stelle vielleicht an jemand anderen verloren. Wahrscheinlich hatte sie überhaupt keinen Job mehr. Aber warum jetzt noch eine Transfusion?, fragte sie sich und warf noch einmal einen Blick auf den leeren Infusionsbeutel. Sie konnte verstehen, dass vielleicht direkt nach dem Angriff Infusionen notwendig gewesen waren, aber wenn es Monate her war, würde sie doch sicher jetzt keine mehr brauchen.
    In Rachels Kopf überschlugen sich die Gedanken, als sie den Schlauch herauszog, die Infusionskanüle aber in ihrem Arm ließ, und dann vorsichtig die Beine auf den Boden stellte und aufzustehen versuchte. Es war sehr anstrengend. Sobald es ihr gelungen war, stand sie schwach und erschöpft neben dem Bett und dachte noch einmal ernsthaft darüber nach, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, aufzustehen. Das Nachdenken dauerte nicht lange. So sehr ihr Körper auch ins Bett zurückkriechen und sich ausruhen und erholen wollte, sehnte er sich auch nach etwas, das Bettruhe ihm nicht geben konnte. Sie wusste nicht, was das war, nur dass sie ein Verlangen hatte, das befriedigt werden musste. Selbst wenn sie imstande gewesen wäre, dieses Drängen zu ignorieren, und Rachel bezweifelte, dass das möglich war, hatte auch ihr Geist ein Verlangen. Sie wollte endlich wissen, wo sie sich befand, und sie wollte wissen, was aus ihrem Angreifer geworden war und ob der Mann auf dem Stahltisch wirklich am Leben gewesen war, wie sie angenommen hatte, oder ob sie ihr Leben für einen Toten aufs Spiel gesetzt hatte.
    Es wäre typisch für sie, wenn sie die Wunde bekommen, Monate ihres Lebens im Koma verloren und jetzt eine entzückende Narbe hätte, und das alles für einen Toten. Ein wenig mürrisch, aber auch gekräftigt durch ihre Gereiztheit, ging Rachel zur Tür, als ihr bewusst wurde, dass sie immer noch nackt war. Sie konnte ja wohl kaum nackt auf den Flur hinaustreten.
    Ein Griff in die Schublade des Nachttisches förderte nichts weiter zu Tage als ein paar Bücher, die Rachel schon kannte. Jemand in diesem Haus hatte einen guten Geschmack, oder zumindest ähnelte dieser Geschmack dem ihren.
    Sie sah sich in dem dämmrigen Raum um und stellte fest, dass es drei Türen gab. Eine davon befand sich rechts von ihr an der Wand, an der das Bett stand, eine andere in der parallel zum Bett verlaufenden Wand, beides normal große Türen. Dem Fußende des Bettes gegenüber jedoch befand sich eine Doppeltür, die wahrscheinlich zu einem Schrank führte. Alle

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