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Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2

Titel: Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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besser geht. Im Augenblick solltest du dich ausruhen.”
    Es war Morgen, als Etienne wieder aufwachte. Er fühlte sich wie immer und hundertprozentig gesund. Während er dort im Dunkeln lag, konnte er die Gegenwart seiner Mutter und seines Bruders im Haus spüren. Er spürte auch die Gegenwart der Fremden. Sie lebte. Er stieg aus dem Sarg, entfernte die Infusionsvorrichtung von seinem Arm, griff nach dem Infusionsständer und nahm ihn mit sich nach oben. Er stellte ihn in die Besenkammer, wo er ihn für Notfälle oder Besuche seiner Schwester aufbewahrte, dann ging er durch das dunkle, stille Haus in den ersten Stock hinauf.
    Er fand seine Mutter und seinen Bruder in seinem Schlafzimmer, wo sie auf die rothaarige Frau aufpassten. Diese wand sich stöhnend auf dem Bett. Ihr Haar klebte feucht und wirr an ihrem geröteten, fiebrigen Gesicht. Etienne runzelte die Stirn. „Was fehlt ihr denn?”, fragte er besorgt.
    „Sie wandelt sich gerade”, sagte seine Mutter schlicht. Marguerites Ruhe beruhigte Etienne ebenfalls ein wenig, dann bemerkte er die leeren Blutbeutel auf dem Nachttisch. Es musste ein Dutzend sein. In diesem Augenblick stand seine Mutter auf und nahm einen weiteren leeren Beutel vom Infusionsständer. Wie er es offensichtlich schon viele Male getan hatte, erhob sich Bastien ebenfalls und holte frisches Blut aus dem kleinen Kühlschrank in der Zimmerecke.
    „Warum braucht sie so viel?”, fragte Etienne.
    „Die Verletzung war sehr schwer, mein Sohn. Sie hat viel Blut verloren, und außerdem müssen dreißig Jahre Leben wiederhergestellt werden.”
    Das leuchtete Etienne ein. „Und wie lange wird es noch dauern?”
    Marguerite zuckte die Achseln. „Das hängt davon ab.”
    „Wovon?”
    „Davon, wie viel Schaden repariert werden muss.”
    Etienne sagte hoffnungsvoll: „Sie sah ziemlich gesund aus. Vielleicht ein bisschen anämisch, aber -“
    „Sie könnte alles Mögliche in ihrem System haben, mein Sohn”, sagte Marguerite sanft. „Krebs, Leukämie, HIV.... Man sieht es den Leuten nicht immer an.”
    Beschwichtigt ließ Etienne sich auf der Bettkante nieder.
    „Du siehst besser aus”, stellte Bastien fest. „Wie geht es dir?”
    „Gut.” Etienne schaute sich seine Hände an. Jede Spur von Schwarz war verschwunden, und frische, gesunde rosa Haut bedeckte seine Hände und Arme. Er wusste, dass er am ganzen Körper so aussah. Also nahm er sich vor, später im Sarg staubzusaugen, denn dort hatte er die meisten verkohlten Hautstückchen zurückgelassen. „Hast du Lucern erreicht?”
    Bastien nickte. „Er kommt heute Abend, dann können wir uns alle zusammensetzen. Inzwischen gibt es viel zu tun, um den Schaden zu begrenzen.”
    Etienne hob fragend die Brauen. „Was ist passiert?”
    „Sie war in den Nachrichten. Offenbar hat jemand Pudge im Büro des Pathologen gesehen und wollte Hilfe holen. Diese Hilfe muss eingetroffen sein, nachdem wir euch beide herausgeholt hatten, denn in den Nachrichten war zu hören, ein bewaffneter Mann in Tarnanzug’ habe sie entführt. Sie haben eine Zeichnung und eine Beschreibung von Pudge veröffentlicht. Sie wissen nicht, wer er ist, aber sie suchen nach ihm.”
    „Das könnte von Vorteil für uns sein”, sagte Etienne.
    „Ja. Wenn wir sie dazu bringen könnten, die Entführungsgeschichte zu bestätigen, würde das gleichzeitig unser Problem mit Pudge lösen.”
    Etienne nickte, dann sah er mitleidig zu seiner Mutter hinüber. Marguerite döste in einem Sessel vor sich hin. Es war später Vormittag, also lange nach ihrer Schlafenszeit. „Ich kann jetzt auf sie aufpassen. Ihr beide solltet euch ausruhen.”
    „Ja.” Bastien stand auf, dann begann er, seiner widerstrebenden Mutter auf die Beine zu helfen. „Wir kommen heute Abend wieder”, sagte er, als er Marguerite zur Tür drängte.
    Marguerite warf Etienne einen schläfrigen Blick zu. „Sie braucht nicht mehr so viel Blut. Vielleicht noch einen Beutel oder zwei. Das Fieber dürfte bald vorbei sein. Ich glaube, sie ist beinahe so weit. Ihre Wunde ist recht gut geheilt. Sie wird wahrscheinlich irgendwann heute Abend aufwachen.”
    „Ja, Mutter.” Etienne folgte ihnen zur Tür.
    „Und du müsstest die Riemen bald lösen können. Du willst schließlich nicht, dass das arme Mädchen aufwacht und glaubt, eine Gefangene zu sein.”
    „Selbstverständlich.”
    „Etienne”, fügte Marguerite mit feierlicher Stimme hinzu, die immer ein Indiz für Wichtiges war. „Du warst noch nie Zeuge einer

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